Der Todestag des ersten als heilig verehrten Papstes, der nicht als Märtyrer starb, ist der 31. Dezember
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WIEN (kap) / Silvester und Neujahr - so heißen der letzte und der erste Tag eines Jahres. Am 31. Dezember 335 starb Papst Silvester I., nach dem der Tag benannt ist. Der Name "Silvester" leitet sich vom Lateinischen "silva" (= Wald) ab und bedeutet so viel wie "Waldmann". Silvester war der erste als heilig verehrte Papst, der nicht als Märtyrer starb. Doch wirklich historisch gesichert ist fast nichts über seine mehr als 20 Jahre dauernde Amtszeit an der Spitze der Kirche.
Während seines Pontifikats von 314 bis 335 vollzog sich eine grundlegende Veränderung im Verhältnis von römischem Staat und christlicher Kirche. Nach dem Sieg Konstantins des Großen und dem darauffolgenden Toleranzedikt von 313 war das Christentum frei und zur führenden Religion geworden und der Übergang zu einer christenfreundlichen Staatspolitik eingeleitet. Nach seinem Tod wurde Papst Silvester in der Priscilla-Katakombe in Rom beigesetzt. Sein Todestag am 31. Dezember ist der wichtigste Grund für seine Popularität - fällt er doch schon seit Jahrhunderten auf den traditionellen Jahreswechsel.
Erst spät Jahresbeginn mit 1. Jänner
Die frühen Christen feierten allerdings zunächst entweder den Dreikönigstag (6. Jänner) oder das Fest der Geburt Christi (25. Dezember) als Jahresbeginn. Erst 1691 setzte Papst Innozenz XII. auch den "christlichen" Jahreswechsel endgültig auf den 1. Jänner fest. Dieser Tag bot sich einerseits aufgrund seines Namens (lat. "ianua" = "Tür") und andererseits wohl auch wegen der zeitlichen Nähe zum Christfest und der Wintersonnenwende als Neujahrstag an.
In anderen Religionen und Kulturkreisen gibt es noch heute weitere Termine für den Beginn eines Jahres. Die katholische Kirche feiert am 1. Jänner das Hochfest der Gottesmutter Maria. 1967 erklärte Papst Paul VI. den Neujahrstag auch zum Weltfriedenstag.
Im Römischen Reich wurde der Jahresanfang durch die Kalenderreform von Julius Cäsar 45 vor Christus vom 1. März auf den 1. Jänner verlegt. Gleichzeitig wurde den einzelnen Monaten eine bestimmte Anzahl von Tagen zugeordnet und für jeweils vier Jahre ein sogenannter Schalttag eingefügt, um den Kalender mit dem Sonnenjahr in Einklang zu bringen. Der September (lat.: septem = sieben) und der Dezember (lat.: decem = zehn) geben noch die alten Monatsfolgen an, wenn vom März als erstem Monat gezählt wird.
Auch sonst geht der heutige Kalender im Wesentlichen auf die römische Zeiteinteilung zurück, die ihrerseits auf Berechnungen der Ägypter und Babylonier beruht. Die durchschnittliche Dauer eines Jahres nach dem Julianischen Kalender war mehr als elf Minuten länger als das Sonnenjahr. Nach 128 Jahren betrug die Differenz zwischen Sonnen- und Kalenderjahr einen vollen Tag.
Dieses Manko glich Papst Gregor XIII. aus. Wichtigste Änderung der Gregorianischen Kalenderreform von 1582 war die Neuordnung der Schalttage, die seitdem innerhalb von 400 Jahren dreimal entfallen - nämlich jeweils zum vollen Jahrhundert, außer das Jahrhundert lässt sich durch 400 teilen. Erst allmählich setzte sich der Gregorianische Kalender auch in den nichtchristlichen Ländern durch.
Warum wünscht man sich "Guten Rutsch"?
Der weit verbreitete Neujahrswunsch "Guter Rutsch!" hat weder sprachlich noch symbolisch etwas mit dem Wort "rutschen" zu tun. Zwar wird laut dem "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" die Vorstellung des langsamen und sicheren "Hinübergleitens" in das neue Jahr seit etwa 1900 mit dem "Guten Rutsch" verbunden, weshalb man sich auch häufig "Komm gut hinüber!" wünscht, tatsächlich geht jedoch das Wort "Rutsch" auf das hebräische Wort "rosch" zurück, das "Kopf" oder "Anfang" bedeutet. Der "Gute Rutsch" ist also eine deutschsprachige Verballhornung des jiddischen Grußes "Gut Rosch", bezogen auf das jüdische Neujahrsfest "Rosch Ha-Schana" (Kopf = Anfang eines neuen Jahres), das zwischen 5. September und 5. Oktober gefeiert wird. Mit dem "Guten Rutsch" wünscht man somit einen "guten Anfang" des neuen Jahres.
Der Neujahrswunsch "Prosit Neujahr!" leitet sich aus dem Lateinischen her. "Prosit" heißt übersetzt "es möge gelingen".
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