Neupriester Reves vermittelt Spiritualität der Ostkirche

SALZBURG (eds/11. 6. 2018) / Der gebürtige US-Amerikaner und Angehörige der Ukrainisch-Katholischen Kirche, John Reves (42), wurde vor kurzem in der Wiener Barbarakirche von Erzbischof Cyril Vasil SJ zum Priester im byzantinischen Ritus geweiht. Im Auftrag der „Gemeinschaft der Seligpreisungen“ war Reves vor 17 Jahren nach Salzburg gekommen. Er lernte hier seine Frau Mirella kennen und heiratete sie. Vor fünf Jahren wurde er zum Diakon geweiht und absolvierte sein Theologiestudium im Theologischen Institut in Gaming/Niederösterreich. „Mein Anliegen ist es, den spirituellen Reichtum der Ostkirche mit der Kirche hier in Salzburg zu teilen“, sagt Reves. Er, seine Frau und die beiden Kinder Anastasia (7) und Nikolai (4) leben in Hallein.
Seit vielen Jahren gab es in Österreich keine Priesterweihe mehr im byzantinischen Ritus. Erst seit 2008 besteht das Ostkirchliche Zentrum in Salzburg, dessen Leitung Diakon John Reves von seinem Vorgänger Andreas Bonenberger übernommen hat. Dieses Zentrum ist als „Metochion“ (kleines Kloster) in der „Home Mission Base“ der Loretto-Jugend im Bärengäßchen 8 unweit der Markuskirche angesiedelt. Das Zentrum ist ein Ort des Gebets und des Glaubens in ostkirchlicher Tradition, das sich gelebter Ökumene verpflichtet hat. Von Anfang an wurde großer Wert auf Kontakte und Begegnungen mit orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Christen gelegt.
John Reves und seine Frau Mirella sind auch seit Jahren Oblaten der Benediktinerabtei Chevetogne in Belgien, deren Auftrag es ist, für die Einheit der Christen zu beten und zu arbeiten. „Dort werden der römische und der byzantinische Ritus gepflegt und nebeneinander gefeiert“, berichtet der Neupriester.
In Salzburg sieht es Reves als sein geistliches Programm, die Liturgie zu feiern, den spirituellen Reichtum der Ostkirchen bekannt zu machen, und das innerliche Mönchtum zu leben. „Es kommt darauf an, alles auf Gott hin zu orientieren“, sagt John Reves. Kardinal Christoph Schönborn übersandte dem Salzburger zur Priesterweihe ein Kreuz, das der Kardinal von Patriarch Daniel aus Rumänien erhalten hatte. „Der Kardinal hat mir aufgetragen, mich für die Einheit der Christen zu engagieren“, so Reves.
Wer in Salzburg an der Ostkirchlichen Liturgie teilnehmen will, hat jeden Mittwoch, um 12 Uhr, in der Kapelle im Haus Bärengäßchen 8 (Loretto Home Base) dazu Gelegenheit. Außerdem wird jeden Sonntag um 19 Uhr in der Markuskirche die Göttliche Liturgie gefeiert, allerdings in ukrainischer Sprache. Weiterhin hält Neupriester John Ikonenmalkurse ab, zum Beispiel jeden Freitag Vormittag im Bärengäßchen. Im Herbst ist ein Kurs im Geistlichen Zentrum Embach geplant. „Mir ist das Jesusgebet ein großes Anliegen“, betont Reves. So werden demnächst auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erzdiözese Salzburg Exerzitien im Jesusgebet angeboten.
Für John Reves ist Salzburg ein guter Ort für die Begegnung der Religionen, weil mehrere Ostkirchen nach dem Zweiten Weltkrieg hier Fuß gefasst hätten. „Heute sind die orthodoxen Kirchen in Österreich die zweitgrößte christliche Religion“, weiß Reves. Zu seinen Primizfeiern in „seiner Kapelle“ im Bärengäßchen und in der Markuskirche kamen jedenfalls viele Interessierte.
Foto1: Wurde im byzantinischen Ritus zum Priester geweiht: John Alexander Reves, der Leiter des „Byzantinischen Gebetszentrums“ in Salzburg. Foto: Erzdiözese Salzburg.