Nachhaltigkeit und Gemeinwohl: Auszeichnungen für St. Virgil

V. l.: Reinhard Weinmüller (Wirtschaftsdirektor und Umweltbeauftragter in St. Virgil), Rudolf Kanzian (EMAS-Gutachter), Franziska Oberholzner (Administration), Rupert Weiß (Gastronomieleitung), Oliver Eschmann (Küchenchef), Isolde Schauer-Prenninger (Studienleiterin), Svetlana Lukic (Leitung Housekeeping), Kiel Hagwood (Leitung Haustechnik und Imker in St. Virgil).
SALZBURG (eds/virgil/ms) / St. Virgil Salzburg geht seit 20 Jahren einen konsequenten Weg, der Nachhaltigkeit, Schöpfungsverantwortung und die Sorge um das Gemeinwohl zum Ziel hat.
Kürzlich wurde diese Arbeit mit gleich zwei Auszeichnungen belohnt. Als eines von 28 Salzburger Unternehmen hat St. Virgil sehr erfolgreich eine Gemeinwohlbilanz vorgelegt. Fast zeitgleich erfolgte die bereits fünfte Revalidierung als EMAS-zertifizierter Betrieb (Eco Management & Auditsystem).
Dieses internationale Managementsystem überprüft Fortschritte zu Nachhaltigkeit, CO2-Emissionen, Energiehaushalt, Einkaufspolitik und Verbrauch. Beide Qualitätssiegel garantieren für Gäste sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen verlässlichen Standard an Werten, die in St. Virgil gelebt und unabhängig überprüft werden. Im letzten Prüfungszeitraum konnte St. Virgil mit der Unterstützung von Salzburg 2050 und Investitionen der Erzdiözese seine CO2-Emissionen um 60 Prozent reduzieren.
Menschenwürde, Gerechtigkeit, Transparenz, Nachhaltigkeit und Solidarität
Das sind die Kriterien, nach denen die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) arbeitet. Die GWÖ sieht das Wohl von Mensch und Umwelt als oberstes Ziel des Wirtschaftens und nicht die Gewinnmaximierung.
Viel diskutiert und gut spürbar waren die jeweiligen Auswirkungen in der aktuellen Coronakrise. „Würden alle Unternehmen neben der Finanzbilanz schon eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen, gäbe es viele Probleme, die jetzt offenbar werden, gar nicht“, ist Reinhard Weinmüller, Wirtschaftsdirektor von St. Virgil Salzburg, überzeugt.
Zum Beispiel sind regionale Versorgungsketten wesentlich sicherer, nachhaltiger und werden langfristig auch wirtschaftlich sinnvoller sein. Jedes Unternehmen muss sich auch rechnen. „Aber es ist kein Naturgesetz, dass das Bruttosozialprodukt jedes Jahr steigen muss, denn das funktioniert nur über die Produktion in Billiglohnländern und die Ausbeutung der Natur“, sagt Armin Schmelzle, GWÖ-Berater in Salzburg. Die ARGE Kultur, die Trumer Privatbrauerei, Novitech und Fahnen Gärtner sind einige der 28 GWÖ-bilanzierten Unternehmen in Salzburg.
Anders denken, nicht nur in Coronazeiten
Der Sinn einer Wertebilanz und die Notwendigkeit verantwortungsvollen Wirtschaftens sind das Gebot der Stunde. Globale Abhängigkeiten von Lieferantinnen und Lieferanten, Missstände bei der Beschäftigung von Mitarbeitenden oder komplizierte Verfahren bei der Vergabe von Krediten würden einer starken, regionalen Wirtschaft, menschenwürdigen Arbeitsverhältnissen und kreativen Finanzierungsformen wie Crowdfunding weichen.
Breite Bewusstseinsbildung bei den Mitarbeitenden
Mitarbeitende mit auf diesen Weg zu nehmen wirkt sich unmittelbar auf ihre Selbstverantwortung aus und fördert flache Entscheidungs- und Handlungsstrukturen. Die ausgelöste Dynamik, sei es bei EMAS oder GWÖ, spielt in alle Abteilungen von St. Virgil hinein. „Der Zusammenhalt und die Freude am Gestalten ist in unserem Umweltteam schon erstaunlich. So haben wir zum Beispiel angefangen, in St. Virgil einen Gemüsegarten mit Kürbissen, Zucchini, Auberginen, Bohnen und ganz vielen Kräutern anzulegen“, weiß Franziska Oberholzner. Sie koordiniert die Administration der Umweltanstrengungen in St. Virgil.
Bei Rückfragen:
Maria Schwarzmann
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