„Herrlich, wenn sich die Stille über Maria Kirchental legt“

SALZBURG (eds – 14. 2. 2020) / Noch hat der Winter Maria Kirchental fest im Griff. Die Tage werden nur langsam länger. Schwester Bärbel Thomä und ihre Mitschwester Theresia Hoiß halten dennoch in dem Talkessel die Stellung. Sie gehören zum Orden der Missionarinnen Christi. „Die Welt ist anders hier“, erklärt Thomä. Im Haus der Besinnung, ganz nahe der Wallfahrtskirche, bietet sie Exerzitien an und öffnet der Stille damit die Tür. „Die Wintertage sind erholsame für Leib und Seele“, fügt sie an. Das Haus der Besinnung hat das Ziel, dass Menschen dort Orientierung für ihr Leben finden oder es aus dem Glauben erneuern und vertiefen.
Die 900 Höhenmeter nach Kirchental steigen Beter und Besucher schon seit rund 300 Jahren hinauf. Arbeiter haben den „Pinzgauer Dom“ nach Plänen des Salzburger Star-Architekten Bernhard Fischer von Erlach1701 fertiggestellt. „Bergkristall unter den Wallfahrtsorten“ hat Alterzbischof Eder das Gotteshaus nach Abschluss der Renovierungsarbeiten im September 2001 genannt.
Das gute, einfache Leben
Die ausgewiesenen Wallfahrtsmonate sind Mai und Oktober. Doch auch jetzt, nach Jahresbeginn, regt sich einiges und Gäste kommen. Während sich Schwester Bärbel Thomä um deren Innenleben an dem Pinzgauer Kraftort kümmert, sorgt Schwester Theresia Hoiß für das leibliche Wohl. Die Kost im Haus der Besinnung ist schlicht, erzählt sie. „Wir leben das einfache, gute Leben. Dazu gehören Kräutertees aus dem eigenen Garten und selbst gebackenes Brot.“
Erst in Afrika, dann im Pinzgau Missionar
Im Seelsorge-Team in Maria Kirchental ist auch Ludwig Laaber, Priester und Herz-Jesu-Missionar. „Vor 50 Jahren war ich als junger Mann das erste Mal auf einem anderen Kontinent. Das war Mission im klassischen Sinn. Heute gibt es ganz nahe, hier im Pinzgau, das Angebot zu merken, dass dieser Ort innerlich glücklich machen kann“, sagt er.
Die Wallfahrtskirche und die Natur rundherum beschreibt Laaber als still. Was Mission heute und dort für ihn bedeutet? „Hören. In erster Linie hören. Und dann auf Menschen zugehen, ohne mich aufzudrängen.“
Heilsame Orte: Videos
Durchatmen, Abstand zum Alltag gewinnen, bewusste Ich-Zeit genießen: Wer das will, ist in den Exerzitien- und Bildungshäusern der Erzdiözese Salzburg gut aufgehoben. Sei es die Benediktinerabtei Michaelbeuern, das Kapuzinerklos-ter oder das Haus der Besinnung in Maria Kirchental: An diesen Orten darf man ankommen, sein wie man ist und dem tieferen Sinn des eigenen Lebens nachspüren.
∗ Einen Blick hinter die Kulissen dieser Einrichtungen wird es in den kommenden Wochen im Rupertusblatt und auch auf www.kirchen.net sowie auf der Facebook- und Instagram-Seite der Erzdiözese Salzburg geben.
Foto: Schwester Bärbel Thomä und Schwester Theresia Hoiß. eds/mih