Für Kirche und Universität
Salzburg (eds) / „Für Ihr Wirken an der Universität und für die Kirche danke ich Ihnen persönlich, namens der Erzdiözese Salzburg und der österreichischen Bischofskonferenz. Mit Ruhe und großer Verfügbarkeit waren Sie ein nicht zu ersetzender Experte mit großer Fachkenntnis und ausgeprägtem Sinn für unsere Kirche“, sagte Erzbischof Franz Lackner bei der gestrigen Verleihung der päpstlichen Auszeichnung "Cavaliere dell‘Ordine di San Gregorio Magno" (Ritter des Ordens des Heiligen Papsts Gregorius) an Drago Pintaric. Die Laudatio hielt der ehemalige Untersekretär des vatikanischen Bildungsdikasteriums P. Friedrich Bechina. Pintaric wurde für seine Verdienste rund um die Zusammenarbeit zwischen Kirche, Universität und Politik auf diözesaner, aber auch auf weltkirchlicher Ebene geehrt. Die Ehrung erfolgte auf Ansuchen der Österreichischen Bischofskonferenz.
Nächtelang für das Wohl von Kirche und Universität
Als Erzbischof und Großkanzler der Katholisch-Theologischen Fakultät der Paris-Lodron-Universität Salzburg dankte Franz Lackner dem Geehrten für seine „Geduld als Lehrer“ und „seine jahrzehntelange Vermittlungs- und Erklärungsarbeit zwischen Kirche und Universität, die nicht immer ganz leicht war“. Pintaric habe „in selbstloser, nachhaltiger und versöhnender Weise gewirkt“, sagte Lackner. So habe er für drei Erzbischöfe, die Bischofskonferenz, das Land und die Universität Salzburg dreißig Jahre lang Bildungspolitik mitverantwortet und reformiert, führte der Erzbischof weiter aus. Pintaric stand der österreichischen Kirche zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite. „Für ihn bilden Beruf und Freizeit eine Einheit und wenn es darum geht, etwas zum Wohl der Kirche zu erreichen, arbeitet er immer wieder auch ganze Nächte hindurch“, so Lackner.
In ihrer Darstellung des Gregoriusordens erklärte Ordinariatskanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr, wie diese Auszeichnung für seine Arbeit und seine Lebenshaltung stehe: „Sein vermittelndes und selbstloses Wirken beeinflusste Menschen weit über das universitäre oder kirchliche Umfeld hinaus.“
Experte, Brückenbauer und empathischer Mensch
Laudator P. Friedrich Bechina, der frühere Untersekretär der Kongregation für Bildung, ehrte Pintaric als den leisen, aber umsichtigen Experten für kirchliche und universitäre Bildungspolitik und Reform auf nationaler und weltweiter Ebene.
„Das macht den Philosophen, Personalvertreter und Menschen Drago Pintaric aus: Er geht in die Tiefe und hat das Ganze im Blick. Er vertritt den anderen, indem er sich seine Sorgen und Positionen zu eigen macht“, sagte Bechina.
So zeige sich seine große Empathie und Fähigkeit, sich für Studenten, Kollegen, Kirche und Gesellschaft ganz zur Verfügung zu stellen.
Außerdem erinnerte der Priester an seine „Fähigkeit, in kurzer Zeit universitäre und kirchliche Gutachten zu verfassen“, die an Tiefe der Materie nichts missen lassen, aber auch die Probleme des anderen nie für eigene Zwecke gebrauchen, sondern auf gegenseitige Lösungswege hinweisen.
Aufgrund der Doppelrolle für Universität und Kirche war Pintaric immer am Puls der Bildungsreformen. Er habe es dabei geschafft, so Bechina, „das nicht immer einfache Verhältnis zwischen Fakultät und diözesaner Hierarchie dialogfähig zu halten, ohne wissenschaftliche Seriosität oder die kirchliche Bindung von Theologie aufzugeben“.
Über Drago Pintaric
Drago Pintaric wurde am 2. Mai 1949 in Maribor (Slowenien) geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Maribor und des Studiums der Katholischen Theologie und Anglistik in Ljubljana (Slowenien) sowie des Studiums der Philosophie, Katholischen Theologie und Slawistik an der Universität Salzburg (Österreich) erlangte er 1974 das Lizenziat (Lic. phil.) und 1978 das Doktorat am Päpstlichen Philosophischen Institut der Universität Salzburg. 1978 heiratete Pintaric Frau Margareta Merezeanu. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Bis 2016 war er in unterschiedlichen Funktionen am Institut für Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg beschäftigt: Universitätsassistent, Oberassistent und Assistenzprofessor. Er war jahrzehntelang Schriftleiter und Lektor des renommierten „Salzburger Jahrbuchs für Philosophie". Von 1997 bis 1998 bekleidete er das Amt des Studiendekans der Theologischen Fakultät Salzburg und außerdem viele Jahre das des Studienkommissionsvorsitzenden. Dazu arbeitete er als ECTS-Hochschulkoordinator, als Koordinator des Kontaktkomitees zwischen Theologischen Fakultäten und Hochschulen sowie als Gutachter für verschiedene Steuerungsgruppen und Bildungsagenturen kirchlicher und staatlicher Art.
Für die Österreichische Bischofskonferenz leitete er mehrere Arbeitsgruppen und war für das Rechtsreferat des Generalsekretariats ein wichtiger Konsultor.
Bis heute ist Pintaric Lehrbeauftragter an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg und Referent für Universitäts- und Hochschulagenden der Erzdiözese Salzburg.
Der Gregoriusorden
Der Päpstliche Ritterorden des heiligen Gregor des Großen (Ordine Equestre Pontificio di San Gregorio Magno ) ist ein hoher Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wird mittelbar vom Papst verliehen. Am 1. September 1831 von Papst Gregor XVI. gestiftet, ist er eine der höchsten Auszeichnungen, die der Papst an Laien verleiht, schon 1834 ausdrücklich „für den Eifer in der Verteidigung der katholischen Religion“. Namensgeber ist Papst Gregor I. (Pontifikat 590 bis 604). Während dieser Zeit schuf Gregor durch politisches Geschick und gute Verwaltung des kirchlichen Besitzes die Grundlagen für den späteren Kirchenstaat. Der Orden wurde 1993 durch Papst Johannes Paul II. erneuert. Diesen Orden trägt man an einem roten Band mit gelbem Rand.
Papst Gregor I. ist der Patron des kirchlichen Schulwesens, des Chor- und Choralgesangs, aber auch der Bergwerke, Sänger, Musiker, Maurer, Knopfmacher, und der Gelehrten, Lehrer, Schüler und Studenten.
Foto: Ordinariatskanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr, Erzbischof Franz Lackner, Drago Pintaric, Ehefrau Margareta (v. l.)