Freude über elf neue Religionslehrkräfte in Salzburg
SALZBURG (eds) / Elf Frauen und Männer aus Salzburg haben den ersten diözesanübergreifenden Hochschullehrgang (HLG) „Grundqualifikation für den Katholischen Religionsunterricht“ abgeschlossen. Die Absolventinnen und Absolventen kommen aus unterschiedlichen Quellberufen und haben sich entschieden, Religion zu unterrichten. Diese Gruppe hat im vergangenen Schuljahr bereits Religionsunterricht erteilt und parallel dazu den HLG absolviert. Die Zertifikatsverleihung fand vergangenen Mittwoch im Rahmen der Religionspädagogischen Jahrestagung statt, die zum Thema Inklusion im Religionsunterricht in St. Virgil veranstaltet wurde. Die Freude über die neuen Religionslehrkräfte in Salzburg drückte Hochschulprofessor Georg Ritzer in seinen Dankesworten aus. Er leitet das Institut für Religionspädagogische Bildung der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Edith Stein am Hochschulstandort Salzburg.
Er würdigte das große Interesse und Engagement der Absolventinnen und Absolventen und dankte für das „Herzblut“ für diese Arbeit. Hob zudem das berufsbegleitete Studium der Absolventinnen und Absolventen hervor, ob der Herausforderungen, die ein Quereinstieg mit sich bringt: „Es ist uns allen bewusst, dass das vergangene Schuljahr für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am HLG ein sehr herausforderndes war. Hineingeworfen in den Schulalltag. Vorbereitet durch einen Crashkurs durch Maria Hochwarter und Vorbereitungsgespräche mit den Fachinspektorinnen und Fachinspektoren.“ Die 30 ECTS wurden parallel zum Schulalltag absolviert. „Das ist ein Workload von 750 Stunden. Umgerechnet sind das circa 20 Stunden in der Woche. Und das neben dem Unterrichten mit unterschiedlichem Stundenausmaß. Das ist wirklich eine herausragende Leistung, zu der ich Ihnen ganz herzlich gratulieren möchte.“ Er schloss „mit großer Bewunderung für Ihre Leistung“.
Große Aufgabe in einer säkularisierten Gesellschaft
Gratulation und Dank „für das Tragen der Mühen der Ausbildung neben der Berufstätigkeit“ kam auch von Erwin Konjecic, Direktor des Amtes für Schule und Bildung der Erzdiözese Salzburg. „Großer Respekt, Sie können stolz auf sich sein“, betonte er und hob den Wert der Bildung, insbesondere der religiösen, hervor: Sie sei „eine große Aufgabe in einer säkularisierten Gesellschaft, wo Kirche und Religion nicht mehr so hohe Bedeutung im Leben der Menschen einnehmen“. Es erfordere zudem Mut, über Gott zu sprechen. „Nicht immer stößt Glauben und Religion auf Verständnis, vielfach stößt man auch auf geringschätzende Reaktionen.“
Er verwies auf zwei Grundaufträge der Religionslehrenden: Den Auftrag der Kirche, „unter Menschen zu gehen und ihnen zu geben, was sie für ein gutes Leben brauchen“ und den Auftrag des Staates, „für eine religiöse Kompetenz zu sorgen, die demokratiefähig, friedensstiftend wirkt und sozialen Zusammenhalt und gesellschaftliche Verantwortung fördert“. Er würdigte den großen Beitrag der Religionslehrenden „für die Sensibilisierung für Gerechtigkeit, verantwortungsvollen Umgang mit Schöpfung, Konfliktkompetenz, für Friedenserziehung“. Denn, jemand, der vertraut ist mit religiösen Vorgängen, der über religiöse Kompetenz verfügt, könne gesellschaftliche und religiöse Phänomene in der Welt deuten, sei weniger anfällig für Extrempositionen und zudem fähig zum Diskurs mit anderen Religionen und Weltanschauungen. Für ihn ist religiöse Kompetenz ein „wichtiger Teil der umfassenden Allgemeinbildung“. Religionslehrende würdigte er als „Übersetzende für theologische, folglich komplexe Inhalte“, verbunden mit großen Themen des Lebens. „Sie sind Vertrauensperson, Ansprechperson in Krisen, Seelsorgende“. Er dankte auch den Familien, die diese Tätigkeit mittragen.
Grundqualifikation
Der erstmals durchgeführte Hochschullehrgang „Grundqualifikation für den Katholischen Religionsunterricht“ wird standortübergreifend von der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Edith Stein angeboten. Es ist eine gemeinsame Qualifikation der Erzdiözese Salzburg, insbesondere in enger Abstimmung mit dem Amt für Schule und Bildung, der Diözese Innsbruck und der Diözese Feldkirch. Die Qualifikation im Ausmaß von 30 ECTS schließt mit einem Zertifikat ab.
Der Hochschullehrgang bietet eine Basisqualifikation für bereits im Dienst befindliche Lehrpersonen sowie Quereinsteigende mit einem aktiven Dienstverhältnis als Religionslehrende. Der Abschluss bietet eine Basisqualifikation zum Einsatz im Unterrichtsfach Katholische Religion in der Primarstufe sowie in der Sekundarstufe I. Die im Hochschullehrgang erworbene Grundqualifikation ist durch gezielte Fortbildungsmaßnahmen je nach Vorqualifikation verpflichtend zu ergänzen. Absolventinnen und Absolventen erhalten nach erfolgreichem Abschluss des Hochschullehrgangs ein Zertifikat.
Foto: V.l.n.r.: Raimund Sagmeister, Rektor Amt für Schule und Bildung, Peter Padourek, Cornelia Ploner, Fachinspektorin Maria Klieber, Sarah Weidinger, Angelika Friedl, Institutsleiter Hochschulprofessor Georg Ritzer, Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein, Teresa Katholnig, Michaela Moser, Michael Petschnigg, Maria Baumann, Yvonne Präauer, Molekutty Hechenblaikner und Erwin Konjecic, Direktor Amt für Schule und Bildung, bei der Zertifikatsverleihung. Nicht im Bild: Absolventin Sophie Kohn.
Foto: KPH Edith Stein/Michaela Decker