Erzdiözese Salzburg legt Zahlen und Budget vor

SALZBURG (eds-18. 9. 2024) / Die Österreichische Bischofskonferenz hat am Mittwoch die amtliche Kirchenstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Finanzen der katholischen Diözesen in Österreich verzeichnen für 2022 ein stagnierendes Kirchenbeitragsaufkommen. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. Die Erzdiözese Salzburg legte auch hiermit wieder ihre Zahlen von 2023, was Budget und Katholikenzahlen betrifft, dar.
Erzbischof: „Diese Gemeinschaft unterstützt einander aber nicht nur im Glauben, sondern auch wirtschaftlich“
430.108 Menschen gehörten 2023 zur katholischen Kirche in der Erzdiözese Salzburg. 7.893 Frauen und Männer haben im vergangenen Jahr in der Erzdiözese Salzburg die Glaubensgemeinschaft verlassen. 403 Frauen und Männer sind hingegen im gleichen Jahr in die Kirche eingetreten. Der Tiroler Anteil der Erzdiözese stellt sich so dar: Insgesamt leben 120.108 Katholikinnen und Katholiken im Tiroler Teil, 2.458 sind 2023 ausgetreten, 109 sind in die Kirche eingetreten.
Das Kirchenbeitragsaufkommen betrug ca. 54 Millionen Euro für die Erzdiözese. Rund 65 Millionen Euro betrug das Gesamtbudget der Erzdiözese für 2023. Die Bedeutung des Kirchenbeitrags wird nicht zuletzt daran deutlich, dass an ihm die Gehälter für die rund 900 Personen – Priester, Diakone und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen kirchlichen Arbeitsfeldern – hängen, die in der Erzdiözese angestellt sind. Mit 43,6 Millionen Euro ist der Personalaufwand der größte Posten bei den Ausgaben. An zweiter Stelle kommen mit rund 10,6 Millionen Euro (14 Prozent) Ausgaben für Bildung, Schulen und Kultur, der Bauaufwand für pastoral genutzte Gebäude und Kirchen betrug 10,6 Millionen. Damit können 172 laufende (kleine und größere) Sanierungs- und Instandhaltungsprojekte in der Erzdiözese bzw. den Pfarren mitfinanziert werden. Die Erzdiözese kann für das Jahr 2023 ein leichtes Plus von ca. 1,3 Millionen Euro im Bilanzergebnis verzeichnen.
Erzbischof Franz Lackner dankt allen Kirchenbeitragszahlern für ihr Vertrauen und ihre solidarische Unterstützung. „Die Kirche ist wie auch andere gesellschaftliche und politische Einrichtungen von der allgemeinen Kritik an Institutionen betroffen. Glaube kommt nicht allein aus einem selbst, der entscheidende Impuls kommt oft von außen. Dafür braucht es die Gemeinschaft der Gläubigen. Diese Gemeinschaft unterstützt einander aber nicht nur im Glauben, sondern auch wirtschaftlich – herzlich danke ich daher allen, die mit ihrem Kirchenbeitrag die Arbeit der Kirche ermöglichen und besonders mit der Zweckwidmung konkrete Herzensanliegen fördern.“
Schwerpunkt: Pastorale Berufe
Seit 50 Jahren arbeiten mehr als 300 Frauen und Männer in 66 verschiedenen Berufsbildern im pastoralen Dienst der Erzdiözese.
1.409 Frauen und Männer – hauptamtlich angestellte Laien – waren 2023 im pastoralen Dienst der Kirche tätig. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2022 (1.414). Die Zahl ist aber über die Jahre recht stabil (2021: 1.473, 2020: 1.455, 2019: 1.436). Zu den hauptamtlich Mitarbeitenden in der Seelsorge fallen etwa Pastoralassistentinnen und -assistenten, Gemeindeleiter, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in speziellen Berufsfeldern wie der Krankenhausseelsorge. Insgesamt gibt es eine deutliche Mehrheit der Frauen in den betreffenden Berufsfeldern. 847 Frauen stehen 562 Männer gegenüber.
In der Erzdiözese Salzburg sind 68 Frauen und 97 Männer hauptamtlich in den Pfarren und in der kategorialen Seelsorge tätig.
Zweckwidmungen
Die Erzdiözese Salzburg ermöglicht es den Beitragszahlenden, über die Mittelverwendung von 50% des eigenen Kirchenbeitrags zu entscheiden und das Geld einer der folgenden zehn Kategorien zuzusprechen: Bildungskirche, Familien-Kirche, Junge Kirche, Kultur-Kirche, Pfarr-Kirche, Priesterseminar, Sozial-Kirche, Welt-Kirche, Umwelt-Kirche oder Solidaritäts-Fond.
Katholikenzahlen 2023 gesamt
Die Gesamtzahl der Katholiken in Österreich liegt bei 4,64 Millionen. 2023 traten insgesamt 85.163 Personen aus der Katholischen Kirche aus. Damit ist die Zahl der Kirchenaustritte gegenüber 2022 zurückgegangen, als 90.975 Personen die Katholische Kirche verließen. Maßgebliche Faktoren für den Rückgang der Katholikenzahl sind jedoch nicht nur das Verhältnis von Austritten zu Kircheneintritten, sondern vor allem auch von Taufen zu Sterbefällen und von Zuzügen zu Wegzügen. Für die Kirchenaustritte dürfte bei vielen Menschen eine Distanz zur Kirche ausschlaggebend sein, die durch die Pandemie in den vergangenen Jahren größer geworden ist. Laut Angaben aus den Diözesen sei dieser Trend im letzten Jahr durch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage noch verstärkt worden.
Linktipp zu weiteren detaillierten kirchlichen Statistiken und Zahlen über Gottesdienstbesucher, Sakramente und Pastoraldaten finden Sie auf: katholisch.at/statistik