Erzdiözese präsentiert Sparmaßnahmenpaket

SALZBURG (eds) / Schon vor Corona haben Hochrechnungen bestätigt, dass die Erzdiözese Salzburg mit weniger Geld aus den Kirchenbeiträgen rechnen muss. Seit Jahren hohe Kirchenaustritte einerseits, weniger Taufen und die lockerer werdende Kirchenbindung vieler Menschen andererseits sind Gründe dafür. Dazu kommen die Folgen der Coronakrise – wachsende Arbeitslosigkeit, sinkende Wirtschaftsleistung. Insgesamt rechnet man für das kommende Jahr mit rund fünf Millionen weniger Einnahmen, das sind rund acht Prozent des diözesanen Jahresbudgets.
Aus diesem Grund hat die Diözesanleitung das Baubudget um rund zehn Prozent gekürzt. Dadurch sollen in den kommenden zwei Jahren jeweils 550.000 Euro eingespart werden.
Nicht kürzen will man hingegen beim Personal, dem zweiten großen Ausgabenposten im Diözesanbudgets. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die vielen ehrenamtlich Engagierten sind schließlich das Rückgrat der Seelsorge, sagt Generalvikar Roland Rasser, der auch für das Personal zuständig ist. Deshalb werde es keine Kündigungen geben, durch Synergien sollen aber Stellen abgebaut oder umgeschichtet werden. So soll die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter in der Stadt Salzburg zugunsten ländlicher Regionen reduziert werden.
Generell gilt: Werden Arbeitsplätze frei, sollen sie intern nachbesetzt werden; außerdem wird derzeit ein neues Gehaltsschema mit höheren Einstiegsgehältern bei flacherer Gehaltsentwicklung erarbeitet. Bis sich diese Regelungen finanziell auswirken, wird auf Rücklagen vergangener Jahre zurückgegriffen.
Pfarren für Seelsorge unverzichtbar
Einig ist man, dass die pfarrliche Seelsorge das Rückgrat der diözesanen Pastoral ist und bleibt. Deshalb werde alles daran gesetzt, diese Zentren des Gebets und der Gemeinschaft als unverzichtbare Anlaufstellen in allen seelsorglichen Fragen weiter gut auszustatten.
Einsparungen durch Synergien von rund 550.000 Euro werden im Bereich Bildung angestrebt. Dazu sollen das Katholische Bildungswerk, das Internationale Forschungszentrum und St. Virgil inhaltlich verstärkt zusammenarbeiten. Ebenso ist eine verstärkte Kooperation in der Jugend- und Studentenpastoral angedacht.
Dom soll sich künftig selber finanzieren
Entlastet wird das Diözesanbudget künftig auch um die Zuschüsse für den Dom. Ab dem kommenden Jahr werden Touristen, die den Dom besichtigen wollen, beim Eintritt einen Erhaltungsbeitrag leisten müssen. Mit den daraus erwarteten rund eine Million Euro werden die Erhaltung des Doms, die Dommusik und das Dommuseum finanziert werden.
Und nicht zuletzt sollen Erträge aus der besseren Bewirtschaftung kirchlicher Immobilien Geld das Budget entlasten. Dazu sollen leerstehende Wohnungen in Gebäuden wie etwa Pfarrhöfen vermietet oder auch Grundstücke von Pfarrpfründen besser genützt werden.