Eine Direktorin für das Borromäum

SALZBURG (eds) / Das Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum der Stadt Salzburg bekommt eine Direktorin. Der designierte Schulleiter Christoph Mayer kann die Stelle aus persönlichen Gründen nicht antreten. Nun wird Maria Weikinger (rechts im Bild) auf den bisherigen Schulleiter Winfried Penninger folgen. Die derzeitige Administratorin des Borromäums konnte für die Übernahme der Schulleitung ab dem Schuljahr 2024/25 gewonnen werden. Erwin Konjecic, Direktor des Amts für Schule und Bildung der Erzdiözese Salzburg (links im Bild), betonte: „Wir sind sehr dankbar, dass sich Maria Weikinger in der gegenwärtigen anspruchsvollen Übergangssituation dieser Aufgabe stellt, und haben mit ihrer Bestellung für die kommenden Herausforderungen des entstehenden Bildungscampus bestens vorgesorgt.“
Weikinger gilt als „im Lehrkörper hoch anerkannt“. Sie kenne wie kaum jemand die Entwicklung, die Struktur und die Potentiale der Schule und „wird das Borromäum erfolgreich in die Zukunft führen“, bekräftigte er. Weikinger unterrichte seit mehr als 30 Jahren im Borromäum in den Fächern Religion, Mathematik und Informatik: „Die Schulpastoral mit der Verankerung des Spirituellen im Schulleben, mit der Prägung durch das Kirchenjahr, mit den religiösen Projekttagen, Feiern und Gottesdiensten ist mir ein besonderes Anliegen und ein prägendes Merkmal einer katholischen Privatschule“, erzählte die zukünftige Direktorin. „Gerade in unserer pluralistischen Gesellschaft wird das Borromäum auch in den nächsten Jahren eine begehrte Schule für viele Familien bleiben, eine Schule, die den Schülerinnen und Schülern durch die Vermittlung der christlichen Werte Halt auf ihrem Bildungsweg gibt.“
Als Herausforderung sieht Weikinger die Schaffung und Zusammenarbeit am neuen Campus Borromäum. „Die Baustelle für die Errichtung der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik geht zurzeit nicht spurlos an unserem Schulleben vorbei. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen ohne eigene Turnhallen und mit vermindertem Raumangebot weiterhin gut meistern. Die nachfolgende Zeit wird davon geprägt sein, dass die beiden Schulen in einem großen Bildungscampus zusammenwachsen, zusammenarbeiten und sich gegenseitig bereichern.“
Weikinger folgt mit Herbst auf den Direktor Winfried Penninger nach, der dieses Amt seit 2014 innehat. Dessen Vision ist eine Schule, in der sich Schüler und Schülerinnen, Eltern und Lehrende wohlfühlen. Der Ausbau zum Bildungscampus war und ist ihm ein großes Anliegen. Während der Amtszeit des Deutsch- und Sportlehrers Penninger wurden etwa im Herbst 2020 die ersten Mädchen im traditionsreichen Privatgymnasium aufgenommen.
Ausbau zum Bildungscampus
Mit dem Schuljahr 2023/24 begannen die Bauarbeiten für die neue, künftig von der Erzdiözese geführte Kindergartenschule. Ab Herbst 2025 sollen die Schülerinnen und Schüler der bisherigen Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) in einem Neubau für 18 Klassen auf dem Areal des erzbischöflichen Privatgymnasiums Borromäum unterrichtet werden. Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck geben ihre Ordensniederlassung in der Schwarzstraße sowie die Trägerschaft für die dortige BAfEP und für die Volksschule auf.
Die Anfänge des Bildungszentrums Borromäum gehen auf den Salzburger Erzbischof Friedrich Fürst zu Schwarzenberg zurück, der 1836 Buben aus den Gebirgsgauen in der Stadt Salzburg privat unterbringen und verpflegen lässt. 1843 erhält das Erzbischöfliches Knabenseminar die staatliche Anerkennung als „autorisiertes Privatconvict“. 1884 erhält die Bildungseinrichtung das Öffentlichkeitsrecht auf unbestimmte Zeit. In der NS-Zeit sah sie sich allerdings mit einer Schließung konfrontiert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnete das Borromäum im von Bomben verschonten, geplünderten und zuvor noch von Besatzungstruppen genützten Gebäude im Salzburger Stadtteil Parsch seinen Schul- und Unterrichtsbetrieb im Oktober 1946. Zahlreiche, bisher über die ganze Stadt Salzburg verstreute Institute und Referate der Erzdiözese wurden 2002 zusammengezogen. Ost- und Westtrakt des nahezu 100 Jahre alten Gebäudes wurden 2002 beziehungsweise 2006 saniert, modernisiert und adaptiert. Es vereint als Ort des Lebens und Lernens das Erzbischöfliche Privatgymnasium, die Kirchliche Pädagogische Hochschule – Edith Stein, Teile des Seelsorgeamts, das Amt für Schule und Bildung und das Referat für Berufungspastoral unter einem Dach.