Brennpunkt: Diakonat

Salzburg. Das II. Vatikanische Konzil hat das Amt des Ständigen Diakons wieder neu belebt. Mittlerweile gibt es in der Erzdiözese Salzburg 56 Männer, die neben ihrem weltlichen Beruf als Ständige Diakone wirken. Der hl. Vinzenz von Saragossa – einer der großen frühchristlichen Märtyrerdiakone – ist ihr besonderes Vorbild. Rund um seinen Festtag wird in der Erzdiözese Salzburg deshalb der „Tag der Diakone“ gefeiert. Vergangenen Sonntag waren daher die 56 Ständigen Diakone der Erzdiözese mit ihren Familien zum Festgottesdienst mit Weihbischof Hansjörg Hofer im Salzburger Dom eingeladen. Der Reliquienschrein des Märtyrers wurde dafür vor dem Zelebrationsaltar aufgestellt. Weihbischof Hofer stellte in seiner Predigt das erste Wunder Jesu, als er auf der Hochzeit in Kana Wasser in Wein verwandelte, in den Mittelpunkt. Man dürfe jedoch nicht am äußeren Geschehen dieser Hochzeit hängenbleiben, so Hofer. „Wir müssen fragen: Was ist der Sinn dieses Ereignisses? Wenn Jesus die Diener auffordert: ‚Füllt die Krüge mit Wasser‘, dann will Jesus uns damit sagen: Tut, was in eurer Macht steht! Bemüht euch! Geht eurer Arbeit nach! Drückt euch nicht vor eurer Verantwortung! Macht, was euch möglich ist!“ Erst wenn wir tatsächlich getan haben, was uns zumutbar ist, dann liege das Weitere nicht mehr in unserer Hand, sagte Hofer. Denn Jesus sei es, der das Wasser in Wein verwandle. „Wir allerdings müssten das Wasser bereitstellen und unsere Krüge damit füllen“, so der Weihbischof. „Euer Einsatz, euer Bemühen, euer Dienst in den Pfarren, im sozialen Bereich, an den Rändern der Gesellschaft, euer diakonales Engagement im Dienst an den Mitmenschen, das ist das Füllen der Krüge mit Wasser. Das Wunder der Verwandlung aber wirkt der Herr.“
Diakone repräsentieren Jesus den Diener
„Das Diakonat ist neben dem Priester- und dem Bischofsamt eine der drei Weihestufen in der katholischen Kirche. Die Diakone repräsentieren Jesus den Diener, sie sind im Dienst des Wortes Gottes, im Dienst der Feier der Kirche und im Dienst bei den Menschen wirksam“, erklärt Pfarrer Gerhard Viehhauser, Referent für Ständige Diakone in der Erzdiözese. Er ist dort vor allem für die Ausbildung der Diakone zuständig. Weiters ist er Sprachrohr für die Diakone – er stellt die Verbindung von den Diakonen zum Erzbischof her und sorgt dafür, dass das Diakonat verstärkt ins Bewusstsein rückt. „Ich schätze besonders, dass ich es mit einer außerordentlich engagierten Gruppe von nebenamtlich Dienenden zu tun zu habe, genauso wie mit deren Ehefrauen und Familien. Ich sehe mich – da ich selbst Diakon bin – als Mitbruder dieser Gruppe“, freut sich Viehhauser.
Ein Interview mit Diakon Albert Hötzer, Ausbildungsleiter der Ständigen Diakone der Erzdiözese,können Sie in der aktuellen Rupertusblatt-Ausgabe lesen.
Foto: Freudig. Am „Tag der Diakone“ feierte eine große Gruppe an Diakonen im Salzburger Dom mit Weihbischof Hofer (M.) und Gerhard Viehhauser, Referent für Ständige Diakone (M.l.), eine Festmesse.
Foto: RB/ihi