Aschenkreuz für Eilige
SALZBURG (eds) / Am Hauptbahnhof in Wien, am Bauernmarkt in Graz oder am Mirabellplatz in Salzburg: In insgesamt acht Städten können sich Passanten am Aschermittwoch das Zeichen der Einkehr und Reinigung abholen – das Aschenkreuz to go. Das österreichweite Netzwerk Citypastoral belebt seit rund zehn Jahren den uralten Aschenritus mit seiner Aktion Aschenkreuz to go. Damit wollen sie Menschen dazu einladen, am Weg von der oder zur Arbeit, Uni, Schule usw. kurz innezuhalten und das Kreuzzeichen mitzunehmen. „Wir wollen ein leicht zugängliches Empfangen des Aschenkreuzes ermöglichen. An gut erreichbaren Plätzen können wir auch jene erreichen, die im Alltagsstress auf den Beginn der Fastenzeit vielleicht vergessen würden. Mit dem Aschenkreuz to go möchten wir einen bewussten Beginn der Fastenzeit schaffen. Denn Veränderung braucht einen Auftakt“, erklärt Dominik Elmer, Sprecher vom Netzwerk Citypastoral, das Ziel der Aktion.
Aschenkreuz to go: in acht Städten und an 16 Plätzen
Mit dem Aschenkreuz, das auf die Stirn gezeichnet wird, wird der Beginn der Einkehrzeit markiert. Die Asche für das Aschenkreuz wird von verbrannten Palmen- oder Buchsbaumzweigen gewonnen, die am vorjährigen Palmsonntag gesegnet wurden. Das Aschenkreuz to go kann österreichweit an folgenden Orten empfangen werden:
Wien
Im Raum der Stille, am Hauptbahnhof
7–19 Uhr
Salzburg
vor dem Offenen Himmel (Franziskanergasse 3)
9–17 Uhr
am Mirabellplatz
9–17 Uhr
vor dem Europark
9-17 Uhr
Kufstein
Kreisverkehr Kufstein Zentrum (Stadtpark)
11–13 und 15–17 Uhr
Klagenfurt
Pestsäule, Alter Platz
10–12.30 Uhr
Wochenmarkt in Waidmannsdorf
9–11.30 Uhr
Domkirche Klagenfurt
12–16 Uhr (12.30–13 Uhr mit Bischof Josef Marketz)
Linz
Ursulinenkirche Linz
14–16 Uhr und um 19 Uhr Aschermittwoch mit Kunst: Gottesdienst mit Aschenkreuz und Eröffnung der Kunstinstallationen zu „Memento Mori“.
Graz
Bauernmarkt (Kaiser-Josef-Platz)
9–12 Uhr
Citypark (Lazarettgürtel 55)
10–13 Uhr
Murpark (vor dem Interspar)
10–12 und 15–18 Uhr
Bauernmarkt (Leonhardplatz 14)
12–14.30 Uhr
Kircheneck (Herrengasse 23)
14–17 Uhr
Innsbruck
Vor der Spitalskirche
17–19 Uhr
Bludenz
Altstadt
10–12 Uhr
Fakten rund um die Fastenzeit
Die österliche Bußzeit, auch Quadragesima (Zeit der 40 Tage) genannt, beginnt am Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag. Mit dem Aschenkreuz, das den Gläubigen am Aschermittwoch auf die Stirn gezeichnet wird, wird der Beginn der Fastenzeit markiert. Der Empfang des Aschenkreuzes gehört zu den heilswirksamen Zeichen, den Sakramentalien. Der Aschenritus stammt aus dem 11. Jahrhundert und damit aus jener Zeit, in der die Büßer öffentlich am Aschermittwoch aus der Kirche ausgeschlossen und als Zeichen der Buße mit Asche bestreut wurden. Für diese Zeit mussten sie ein besonderes Gewand anlegen und durften sich nicht waschen. Am Gründonnerstag wurden sie wieder in die Gottesgemeinschaft aufgenommen und durften am Gottesdienst teilnehmen.
Warum 40 Tage lang gefastet wird …
Die Dauer der Fastenzeit leitet sich vom biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan in der Wüste auf sich nahm. Die Zahl 40 hat in der biblischen Sprache einen hohen Symbolwert. So fastete der Prophet Elija 40 Tage in der Wüste, das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste, Moses war Gott auf dem Berg Sinai 40 Tage nahe, die Stadt Ninive hatte 40 Tage Zeit, um ihre Sünden zu bereuen, ... Aufzeichnungen zufolge soll es bereits im 2. Jahrhundert ein zweitägiges Trauerfasten von damaligen Christen gegeben haben. Dieses Fasten wurde im 3. Jahrhundert auf die Karwoche ausgedehnt und im 4. Jahrhundert auf die 40-tägige Fastenzeit.
Von „fast nichts“ bis festhalten
Der Duden leitet das Verb „fasten“ von „festhalten“ (an den Fasten-Geboten) ab. Und diese Fastenregeln waren über Jahrhunderte hinweg sehr streng. Zentrale Fasttage sind auch heute noch der Aschermittwoch und der Karfreitag. Die Fastenzeit wird von vielen Menschen als Zeit der Besinnung und inneren Reinigung genutzt. Fasten als Minimierung der Nahrungsmittel und der Verzicht auf Genussmittel, aber auch Fasten in Form von Exerzitienseminaren oder anderen meditativen Angeboten sind heute bei vielen gefragt. Autofasten, das dazu aufruft, die eigenen Mobilitätsgewohnheiten zu überdenken, Verzicht auf Fernsehkonsum und Reduktion der Zeit, die in sozialen Medien und bei Computerspielen verbracht wird, sind besonders beliebte Formen des Verzichtübens bei Groß und Klein.