Notburga von Rattenberg

Kämpferin für die Feierabend- und Sonntagsruhe, Schutzheilige Tirols.

Verehrung

Wenn der Sommer zur Neige geht und sich Licht und Landschaft allmählich herbstlich färben, beginnen im Salzburger Land vielerorts die Veranstaltungen zum Bauernherbst. Ein zentraler Termin ist alljährlich der Dirndlgwandsonntag, jeweils am zweiten Sonntag im September. Ein Tag, der seinen Ursprung im Gedenktag der heiligen Notburga am 13. September hat und somit auf ihre Verehrung als Patronin der Trachten- und Heimatverbände verweist. Doch was Notburga als Volksheilige eigentlich auszeichnet, sind ihre Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Offenheit für die Leiden, Ängste und Nöte ihrer Mitmenschen. Selbst einem geringen Stand angehörend, wurde sie nie müde, im Rahmen ihrer Möglichkeiten für eine Verbesserung der Lebensumstände einzutreten. Sie versorgte arme Menschen mit Speis und Trank, auch dann, wenn sie die milden Gaben von ihren eigenen Rationen abzweigen musste. Trotz der vielen Arbeit, die Notburga als Magd leistete, vergaß sie nie auf die Gebets- und Andachtszeiten, die sie stets einhielt. Bis an ihr Lebensende und darüber hinaus war sie Kämpferin gegen Ausbeutung und Ungerechtigkeit. Gleich drei Wunder-Erzählungen sollen ihr vorbildliches Leben belegen: das Holzspan-Wunder (Brot- und Wein-Almosen wurden in Holzspäne und Lauge verwandelt), das Sichel-Wunder (nach dem Vesperläuten warf Notburga ihre Sichel in die Luft, die an einem Sonnenstrahl hängen blieb) und das Ochsen-Wunder (ihr Sarg wurde von einem Ochsengespann durch den Inn bis zum Rupertus-Kirchlein nach Eben am Achensee gezogen, wo sie bestattet wurde).

Nach ihrem Tod breitete sich, zunächst vor allem in Tirol und Bayern, dann im gesamten Alpenraum, rasch ihre Verehrung aus. Schließlich wurde sie von Papst Pius IX. 1862 offiziell anerkannt und in das Heiligenverzeichnis aufgenommen. Notburga zählt zu den 14 Nothelfern.

Gedenktag

Der Gedenktag der heiligen Notburga ist am 13. September und verweist auf ihre Verehrung als Patronin der Trachten- und Heimatverbände.

Darstellung und Brauchtum

Dargestellt wird die Heilige stets als Dienstmagd in Unterinntaler Tracht, mit Sichel, Schlüsselbund, Getreidegarben, Brot und Wasser- (oder Milch-)kanne

Notburga ist die Patronin der Bauern, Dienstmägde und der Armen; der Trachten- und Heimatverbände; der Arbeitsruhe und des Feierabends; für eine glückliche Geburt; bei Viehkrankheiten und allen Nöten der Landwirtschaft.

Notburga-Gemeinschaft

Im Jahr 2000 gründeten Tiroler Frauen nach zehnjähriger Vorbereitungszeit gemeinsam mit em. Erzbischof Alois Kothgasser (damals noch Bischof von Innsbruck) die Notburga-Gemeinschaft, eine Vereinigung von Frauen zur Förderung der Diakonie. Ihr gehören Frauen in den Diözesen Innsbruck, Salzburg, Bozen-Brixen, Augsburg und München-Freising an. Sie widmen sich vor allem dem Dienst an alten und kranken Mitgliedern der Pfarrgemeinden, den Rosenkranz-Gebeten und Andachten. In Eben am Achensee betreuen sie auch die zahlreichen Pilger, die die Notburga-Kirche aufsuchen. Die Aufnahme in die Gemeinschaft erfolgt durch den jeweiligen Diözesanbischof. Weitere Informationen gibt es hier: http://notburga-gemeinschaft.at

Notburga-Gebet


Heilige Notburga, Anwältin der Arbeitenden –
wenn Arbeitslosigkeit uns bedroht,
tritt für uns ein.

Zuflucht in all unseren Nöten –
wenn Menschen in Hunger und Elend leben,
sei du unser Vorbild der Hilfe.

Beschützerin der Bauern, des Viehs, der Felder und Fluren –
wenn Natur und Umwelt missachtet werden,
rüttle uns auf.

Kämpferin für Freizeit und Sonntag –
wenn Sonntag und Freizeit bedroht sind,
sei du uns Mahnung.

Vorbild in der Treue zu Gott –
wenn unser Gottvertrauen schwindet,
sei uns zugegen.

Heilige Notburga, bitte für uns. Amen.

(verfasst vom Ebener Pfarrer Erwin Corazza, um 1992)

 

 

 

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