"Sonntag der Völker" österreichweit mit vielsprachigen Gottesdiensten

WIEN (kap) / Er gilt als der farbenprächtigste Gottesdienst im ganzen Jahr: Zum "Sonntag der Völker" am 28. September stehen auch heuer wieder österreichweit die zahlreichen anderssprachigen katholischen Gemeinden im Mittelpunkt des kirchlichen Geschehens. In vielen Pfarren und auch Domkirchen des Landes werden die heiligen Messen von Musikern aus verschiedenen Ländern gestaltet, zudem kommen Gläubige in traditionellen Trachten und bringen bei der Gabenprozession Speisen, Blumen und Symbole aus ihren Ländern zum Altar. Sie machen mit ihren Sprachen, Musikstilen und Kulturen die Vielfalt der Weltkirche sichtbar und erlebbar - oft auch kulinarisch bei einer anschließenden Agape.
Der "Sonntag der Völker" wird jährlich in zeitlicher Nähe zum "Welttag der Migranten und Flüchtlinge" (4./5. Oktober) begangen. Vor dem Hintergrund des laufenden Heiligen Jahres 2025 lautet das diesjährige Motto "Migranten - Missionare der Hoffnung". Der kirchliche Aktionstag soll daran erinnern, dass Migrantinnen und Migranten nicht nur längst Teil unserer Gesellschaft geworden sind, "sondern dass wir die kulturelle Vielfalt geradezu als Kennzeichen der Katholizität in uns tragen", erklärte der Nationaldirektor der katholischen anderssprachigen Seelsorge in Österreich, Alexander Kraljic, im Vorfeld gegenüber Kathpress. Migrantinnen und Migranten würden mit ihren Traditionen und Glaubenserfahrungen die Ortskirchen erheblich bereichern.
In Wien wird der um 10.15 Uhr beginnende Festgottesdienst im Stephansdom von Weihbischof Franz Scharl geleitet. Mitgestaltet wird er von den in Wien ansässigen europäischen Migrantengemeinden. Die außereuropäischen Gemeinden versammeln sich traditionell erst im Oktober zum "Sonntag der Weltmission" zur gemeinsamen Feier - diesmal am 19. Oktober, ebenfalls mit Weihbischof Scharl. Da der "Sonntag der Völker" heuer mit dem Gedenktag des philippinischen Märtyrers Lorenzo Ruiz (1594-1637) zusammenfällt, wird dessen Bedeutung für die Migrantenseelsorge besonders hervorgehoben, hieß es vorab. Nach der Messe lädt die Erzdiözese zu einer internationalen Agape in den Hof des Erzbischöflichen Palais.
In Graz wird der Gottesdienst im Dom um 10 Uhr gefeiert. Mitgestaltet wird er von kroatischen, ukrainischen, slowenischen, rumänischen, albanischen, polnischen und spanischsprachigen Gemeinden sowie von afrikanischen und syro-malabarischen Gläubigen. Auch eine Agape mit Spezialitäten aus verschiedenen Herkunftsländern ist vorgesehen. Im Innsbrucker Dom feiert Bischof Hermann Glettler den Gottesdienst um 11.30 Uhr mit philippinischen, polnischen, kroatischen, ukrainischen, afrikanischen und italienischen Gruppen. Auf dem Domplatz findet anschließend eine Begegnung mit Musik und kulinarischen Angeboten statt.
In Linz wird der "Sonntag der Völker" um 10 Uhr im Mariendom mit Bischof Manfred Scheuer begangen. Mehr als ein Dutzend Sprachgruppen, darunter arabische, chaldäische, vietnamesische, kroatische, polnische, ungarische und afrikanische Gemeinden, gestalten die Feier. Auch hier folgt ein Begegnungsfest auf dem Domplatz. In St. Pölten ist der Dom um 10.30 Uhr Schauplatz der zentralen Feier, an der die kroatische, philippinische, brasilianische und nigerianische Gemeinde beteiligt sind. Im Salzburger Dom feiert um 10 Uhr Generalvikar Harald Mattel mit kroatischen, philippinischen, spanischen, italienischen, polnischen, ungarischen, portugiesischen und farsisprachigen Gläubigen.