Salzburger Familienakademie feiert 25-Jahr-Jubiläum

SALZBURG (eds) / Die Akademie für Ehe und Familie des gleichnamigen Referats der Erzdiözese Salzburg feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Was damals als Idee begann, war am Samstag im Kolpinghaus Salzburg lebendig zu erleben: eine „Schule der Liebe“. Rund 120 Gäste feierten das Jubiläum, viele von ihnen Familien, die in den vergangenen Jahren ihre Ausbildung im Verständnis von Ehe, Familie und Glaube auf Grundlage päpstlicher Dokumente wie „Familiaris Consortio“ und „Amoris Laetitia“ absolviert hatten. Das Fest war geprägt von Wiedersehen, Erinnerungen und neuen Begegnungen, bei Festreferat und Festgottesdienst mit Bischof em. Klaus Küng, P. Johannes Lechner CSJ und P. Josef Wurzer COp. Ein besonderes Merkmal der Akademie zeigte sich auch an diesem Tag: die zahlreichen Kinder, die selbstverständlich mit dabei waren – und für die ein eigenes Programm vorbereitet wurde.
Gerhard Viehhauser, Bischofsvikar für Ehe und Familie in der Erzdiözese Salzburg, betonte in seiner Begrüßung, dass Beziehung und Ehe mehr seien als ein Ich und ein Du, die ein Wir werden wollen. Ehe habe nicht nur eine körperliche, sondern auch eine geistliche Dimension – und diese brauche, wie alles andere im Leben, Pflege. „Ehe hat mit unserer Seele und mit Kirche, also mit Gemeinschaft Glaubender, zu tun. Die Gäste bei dieser Jubiläumsfeier sind ein Zeugnis für eine Lebendigkeit, die man sich weit über diesen Kreis hinaus wünschen würde.“ Als Priester erlebe er auch die innere Dimension der Ehe, wenn Paare mitteilen, woran sie sich erfreuen, aber auch woran sie leiden.
„Familie – Pilger der Hoffnung“
P. Johannes Lechner CSJ zitierte in seinem Festreferat „Familie – Pilger der Hoffnung“ Johann Wolfgang Goethe – „der kein Kirchenlehrer war“, wie er augenzwinkernd anmerkte. Im Roman „Die Wahlverwandtschaften“ bezeichnete Goethe die Ehe als „den Gipfel und den Anfang aller Kultur“. Sie mache „den Groben mild und beruhigt den Eilenden, mancher Weltenbummler sieht sich unvermittelt in einem Zuhause, auch wenn ein Beheimateter über Nacht Tisch und Bett verlässt“. Und entgegen einer Gegenwartsliteratur, die oft nur vorübergehende Beziehungen kennt, hielt Goethe fest: „Unauflöslich muss sie sein.“ Frisch, realistisch und nicht ohne humoristischen Nebensatz legte P. Johannes die Realität dar, der sich viele stellen müssen – ohne das Scheitern zu verschweigen: „Tun wir nicht so, als wäre alles in Ordnung. Vieles ist nicht in Ordnung. Dennoch bleibt einem Glaubenden immer noch die Hoffnung. Man erhofft sich nicht das Schlechte, sondern das Gute, was – in ferner Zukunft – gelingen kann.“
Akademieleiter Kurt Reinbacher und Ehefrau Heidi boten einen geschichtlichen Rückblick auf 25 Jahre Akademie. Sie wiesen dabei auf die großen Herausforderungen hin, die sich im Einsatz für Ehe und Familie auftun. Gleichzeitig sei es eine wunderschöne Aufgabe, der großen Berufung von Ehe und Familie zu dienen. Die Vision der Akademie fasste das Ehepaar so zusammen: „Familien begleiten, stärken und befähigen, damit sie im Glauben wachsen, in Freiheit ihre Gaben entfalten und anderen damit dienen.“
Über die Akademie für Ehe und Familie
Die Familienakademie wird vom Referat für Ehe und Familie der Erzdiözese Salzburg und von der Initiative Christliche Familie (ICF) getragen. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 als „Schule der Liebe“ haben 130 Paare aus neun Diözesen sowie aus Deutschland und der Schweiz an zwölf abgeschlossenen und zwei laufenden Lehrgängen teilgenommen. Für Akademiegründer und -leiter Kurt Reinbacher ist klar: „Es geht um Wachstum, Entwicklung, Unterstützung, Heranbildung: Ehe läuft eben nicht von selbst, es braucht eine Investition, damit die Liebe gelingt. Denn Liebe, die nicht wächst, verkümmert.“ Genau hier setzt die Akademie an.
In zwölf Fortbildungswochenenden über zwei Jahre und zwei Intensivwochen im Sommer vertiefen die Ehepaare ihr Familienleben. Gleichzeitig lernen sie, ihre Erfahrungen verständlich und behutsam an andere weiterzugeben. Rund 50 Referenten bilden die Teilnehmer in Theorie und Praxis aus – von Familienthemen wie Erziehung und Kommunikation bis hin zu theologischen Fragen wie dem Sakrament der Ehe. Auch methodisch-didaktische Schulungen zählen zum Programm. Für den Abschluss erarbeiten die Paare ein frei gewähltes Thema. Besonders: Die Kinder sind während der gesamten Kursdauer mit dabei und werden von einer eigenen Kinderbetreuung liebevoll begleitet. Nach dem Abschluss stehen die Absolventinnen und Absolventen als „Familienassistenten“ zur Verfügung – etwa als Referentinnen und Referenten in der Ehevorbereitung, Verantwortliche für Familienarbeit in der Pfarre, Leiter von Seminaren oder Familienrunden. (Infos: www.ehe-familie.at/akademie und www.christlichefamilie.at)
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