Erentrudis-Orden zum ersten Mal verliehen

SALZBURG / Zum ersten Mal verlieh Erzbischof Franz Lackner an zwei Frauen und und zwei Männer den Erentrudis-Orden der Erzdiözese Salzburg. Bei der feierlichen Verleihung am Mittwochnachmittag im Beisein von Äbtissin M. Veronika Kronlachner vom Kloster Nonnberg im Kardinal-Schwarzenberg-Haus würdigte er die „bewegenden Zeugnisse“ und die „vielfältige Kompetenz“, die die Geehrten in die Kirche einbringen. „Diese Erntedankfest ist ein Zeichen dafür, dass die Kirche auf allen Ebenen lebt“, sagte Lackner.
„Nun können wir ehrenamtliche Verdienste im Bereich Bildung und Tätigkeiten für caritative Projekte, Kunst und Kultur in Bezug auf die Heiligen Erentrudis auch mit dieser neuen Auszeichnung kirchlich würdigen“, erklärte Laudatorin Ordinariatskanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr. Die Ehrungen erfolgten in der Festwoche zu Ehre der Heiligen Erentrudis.
Neuer Orden – bewährte Werte
Endlich gebe es auch den Orden für die dritte Landespatronin: „In den letzten Jahren wurde zunehmend bedauert, dass die Heilige Erentrudis als dritte Patronin unserer Erzdiözese und als Landesmutter Salzburgs im Rupert-und-Virgil-Verdienst-Orden nicht erfasst war,“ so Kandler-Mayr. In Zusammenarbeit zwischen Katholischer Frauenbewegung, dem Kloster Nonnberg und dem Domreferenten der Erzdiözese entstand der neue Orden.
Man brauche viel, um sich so voller Verantwortung in der Gesellschaft und der Pfarre einzubringen, erklärte die Kanzlerin: „Geduld, Menschlichkeit, Mitgefühl, Freude, Selbstlosigkeit, Mut und Stärke.“
Für heutige Vorbilder, Idealistinnen mit Realitätssinn und Praktiker der Nächstenliebe
Franziska Neureiter aus der Pfarre Bad Vigaun, verheiratet und Familienmutter, studierte kath. Theologie und Anglistik, war bis 2017 Religions- und Englischlehrerin. Neben Familie und beruflicher Tätigkeit engagierte sie sich seit 40 Jahren in der Pfarre Bad Vigaun, als Wort-Gottes-Feier-Leiterin, Jugendbegleitung, Sternsingeraktion, Leiterin der Katholischen Frauenbewegung Bad Vigaun, im Chor (und Gründung eines Kinderchors); Tätigkeit in der diözesanen Frauenkommission.
Gabriele Treschnitzer aus der Pfarre Elsbethen, verheiratet und Familienmutter, studierte in Salzburg Theologie. Beruflich tätig als erste Krankenhausseelsorgerin Österreichs, war sie unter anderem auch Leiterin des TheologInnenzentrums und Referentin im Seelsorgeamt für karitative Dienste und City-Pastoral. Sie ist und war vielfältig ehrenamtliche tätig: Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Salzburg und der Frauenkommission; Initiatorin der Gründung der Zeitschrift frauen.kom. Sie ist eine fundierte Kennerin der feministischen Theologie.
Bernhard Treschnitzer aus der Pfarre Elsbethen ist gelernter Krankenpfleger. Der verheiratete Familienvater war schon als junger Mann ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig. Hauptamtlich leitete er das Jugendzentrums IGLU und arbeitete in der Spitalspfarre St. Johannes mit. Er war unetr anderem Vorstandsmitglied der Katholischen Männerbewegung und Finanzreferent im Präsidium der Katholische Aktion. Für den Verein aktion leben salzburg ist er im Vorstand. Zudem ist er Kommunionhelfer und Lektor in seiner Pfarre.
Rudolf Kraus aus der Pfarre Leopoldskron-Moos. Er hat sich um die Pfarre Leopoldskron-Moos verdient hat. Als Zechpropst ist er im Dienst. Seit 1982 ist er im Pfarrgemeinderat, für 10 Jahre war er auch Obmann. Jahrzehnte war er im Liturgiekreis tätig. Seit 1981 im Dienst des Kommunionhelfers. Kraus bereitete viele Jugendliche auf das Sakrament der Firmung vor. Er organisiert den Vinzibus für seine Pfarre. Seit 30 Jahren als Mesner im Dienst.
Der Verdienstorden der Heiligen Erentrudis
Anlässlich der 400 Jahrfeier Landesmutter Erentrudis 2024 wurde eine lang gehegte Idee der Erzdiözese umgesetzt: einen Orden der dritten Patronin der Erzdiözese zu stiften. Eine Zusammenarbeit von Erzdiözese, katholische Frauenbewegung und Kloster Nonntal ermöglichte das Projekt. Umgesetzt wurde der Orden auf Basis des Nonnberger Konventsiegel aus dem 13. Jahrhundert durch den Glockenreferent der Erzdiözese Josef Kral. Das Ehrenzeichen wird für besondere ehrenamtliche Verdienste im Bereich Bildung, für karitative Projekte, Kunst und Kultur verliehen.
Foto: Die Geehrten mit Erzbischof Franz Lackner und Kanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr: Rudolf Kraus, Bernhard Treschnitzer, Gabi Treschnitzer, Franziska Neureiter, Äbtissin M. Veronika Kronlacher (v.l.)