Erentrudis von Salzburg
* um 663 in Worms in Rheinland-Pfalz
† um 718 in Salzburg
Äbtissin auf dem Nonnberg, Patronin des Bundeslandes Salzburg, zweite Patronin der Diözese Salzburg
Gedenktag (katholisch): 30. Juni
Gedenktag in Salzburg: 4. September (Übertragung der Gebeine)
Leben
Erentrudis stammt aus fürstlicher oder königlicher iroschottischer Familie und kam um 696 mit ihrem Onkel Rupert aus Worms nach Salzburg, wo dieser als Abtbischof wirkte. Er gründete mit Unterstützung von Bayernherzog Theodbert und dessen Gemahlin Regintrud um 714 ein Kloster im Südosten des Festungsbergs, dem Nonnberg. Erentrudis wurde die erste Äbtissin dieses der Jungfrau Maria geweihten Benediktinerinnenklosters. Wie Erentrudis waren auch ihre Mitschwestern von adliger Herkunft und hatten ein hohes Bildungsniveau, wodurch sie den Lebens- und Bildungsstandard der Bevölkerung heben und das Christentum verbreiten konnten.
Schon bald nach ihrem Tod wurde die in ihrem Kloster bestattete Erentrudis als Heilige verehrt, wie eine Urkunde aus dem Jahr 788 belegt. Damals wurde auch eine Wallfahrt und eine Pilgerherberge auf dem Nonnberg in Salzburg eingerichtet.
Erentrudis' Gebeine wurden 1024 in die neue Krypta der Klosterkirche übertragen. Ihr Grab dort ist heute leer, die Überreste liegen in einem kostbaren Büstenreliquiar von 1318 und in einem silbernen Schrein von 1624 im Kloster. 1924 ergab eine Untersuchung der Gebeine, dass Erentrudis nicht älter als 55 Jahre alt geworden ist.