Die hl. Erentrudis – Vorbild und Zuflucht

Am 30. Juni feiert die Kirche das Fest unserer Diözsesanheiligen Erentrudis. Aus diesem Anlass teilt Veronika Kronlachner OSB, Äbtissin des Nonnbergklosters, einen Impuls mit uns. Für ihre 93. Nachfolgerin ist Erentrudis vor allem ein „Vorbild im Blick auf Herausforderungen der Gegenwart und für eine mutige Gestaltung der Zukunft nach dem Vorbild von Jesus Christus“.

Um 712 holte der hl. Rupert zur Unterstützung seines Missionswerkes seine Nichte, die hl. Erentrudis, zusammen mit zwölf Gefährtinnen nach Salzburg und baute ihr das Kloster Nonnberg. Aus Liebe zu Gott widmete sie sich dem Gebet und kümmerte sich zugleich um die alltäglichen Bedürfnisse der Menschen und trug so wesentlich zur Verbreitung des Glaubens und der christlichen Werte bei. Ihr Wahlspruch lautete: „Es ist gut für mich, Gott anzuhangen und auf den Herrn meine Hoffnung zu setzen.“ (Psalm 73, 28)

Schon bald nach ihrem Tod, am 30. Juni 718, wird sie als Heilige verehrt. In der Krypta waren ihre Gebeine beigesetzt, bevor sie 1674 in einem Silberschrein gefasst wurden. Seither befinden sie sich unter dem Hochaltar unserer Chorkapelle. Nur zum Hochfest der hl. Erentrudis wird der Reliquienschrein feierlich in die Kirche übertragen.

Durch ihren Schutz und ihre mächtige Fürbitte hat unser Kloster über 1300 Jahre ununterbrochen Bestand und ist der Glaube in unserem Land nicht erloschen.

Die hl. Erentrudis war Missionarin, d. h. sie war von einem glühenden Eifer für das Evangelium beseelt, und in ihrem Herzen brannte ein Feuer, das sie nicht für sich behalten konnte. Sie hatte betend und betrachtend in die Evangelien hineingehört und dabei das Mitleid verspürt, von dem Jesus ergriffen wurde, als er die Menschenmenge wie zerstreute Schafe ohne Hirten sah. Sie empfand, wie Jesus bewegt von diesem Mitleid sein Wort schenkt, die Kranken heilt, das Verlorene sucht, die Kinder segnet und umarmt und letztlich sein eigenes Leben opfert und Sein Herz durchbohren lässt. Ja, sie spürt, wie anders das liebende Herz Christi ist: nicht sich selbst festhaltend, sondern sich schenkend zum Heil der Menschen. Seinem Beispiel folgend stellt sich die hl. Erentrudis mit ganzer Hingabe in den Dienst an den Menschen durch Fürbitte, Katechese, Pflege von Kranken, Unterricht und Erziehung, um den Atem des Evangeliums in unser Land zu tragen.

Botschaft heute

Voll Hoffnung würde sie heute Dich und mich und alle fragen: Willst nicht auch Du Gott aus ganzem Herzen anhangen – in gottgeweihter Hingabe im Priester- oder Ordensberuf, als Vater, als Mutter, als Lehrerin, Politiker oder was immer Du bist und wozu Du Dich berufen fühlst? Sie fragt uns: Spürst Du in Dir das Feuer, das uns in der Tiefe brennend verzehrt, das Verlangen, Christus für die Welt zu leben?

Erentrudisgebet

 

Heilige Mutter Erentraud,
voll Vertrauen sind wir hier vor dir
und glauben,
dass du uns erhörst.

Segne alle, die diesen Ort betreten
und lass niemanden ungetröstet von hier fortgehen.
Wir bringen dir unsere Freuden und Leiden,
unser Hoffen und Bangen
und bitten dich:
Stehe uns in jeder Lebenslage bei!
Breite schützend deine Hände aus
über unser Kloster und über unsere Diözese,
über Stadt und Land.
Erwirke uns Gottes Erbarmen,
die Einigung im Glauben und in den Herzen.
Streite mit uns, wo die Macht des Bösen wirkt
und wir uns in leiblicher oder seelischer Gefahr befinden.
Durch dein Fürbittgebet erhalte unserem Land den Frieden
und den Menschen den unverbildeten Sinn
für die wahren und bleibenden Werte christlichen Lebens.
Erbitte uns beim Herrn viele gute Berufungen
für unsere Gemeinschaften und die gesamte Kirche.

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