Nur Mut mein Herz

Die Erzdiözese wirbt mit ihren Weihnachtsimpulsen darum, in schwierigen Zeiten aus den christlichen Haltungen Mut, Vertrauen, Freude und Friede zu leben. Zum ersten Adventsonntag laden wir ein, Mut im Leben neu zu entdecken.

Mut ist Angst – plus ein Schritt. So heißt es auf einer Motivationskarte. Mut ist demnach nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Erkenntnis, dass etwas anderes größer und wichtiger ist. Für das Größere und Wichtigere lohnt es sich, den ersten Schritt zu tun. Mut steht am Anfang dieses Weges. Er ist eine innere Bereitschaft. Aber dieser eine kleine Schritt über die Angst hinaus ist entscheidend, damit alles andere beginnen kann.

Gerade unsere Zeit der ständigen Überinformation mit ihrer apokalyptischen Grundstimmung führt uns in eine Passivspirale: Was kann ich schon tun? Sie führt zu resignativer Haltung und Rückzug. Christlicher Mut ist die Bereitschaft aus dem Hamsterrad der schlechten Neuigkeiten, die uns lähmen und den Radius unserer Welt immer kleiner erscheinen lassen, auszusteigen.

Die Stunde ist gekommen

Die Adventzeit lädt uns ein, mutig und bereit auf den Herrn zu warten. Wenn Paulus sagt. „Die Stunde ist gekommen“, dann meint er genau diese innere Bereitschaft. Wir sollen mit Herz, Mund und Tat der Gegenwart, wie immer sie auch sein mag, gegenübertreten. Sich den Zeichen der Zeit zu stellen, das ist mutig.

Mut ist immer möglich

Eines zeigt uns das Leben Jesu: Mut ist immer möglich. Jesus war bereit zu reden, zu tun und zu leiden – gelegen oder ungelegen. Menschen und Mächte konnten diesen Mut nicht verhindern. Er hat Halt und Ursprung in der tiefen Beziehung zum Vater. Die Ereignisse in Getsemani stehen dafür, dass er seine Angst und Verzweiflung betend wandeln konnte. Daran erinnert auch das Wort einer niederländischen Theologin: „Mut ist Angst, die gebetet hat.“ Wenn wir den Mut Jesu betrachten, den er am letzten Tag seines menschlichen Lebens bewies, dann vermag das vor allem eins: auch unseren Glauben zu stärken. Der Jahrhundertstaatsmann Winston Churchill soll einmal gesagt haben: Without courage all other virtues lose their meaning. Für ihn war klar: Ohne Mut werden alle anderen

Tugenden bedeutungslos. Ohne Mut kommen wir nicht ins gerechte, umsichtige oder gläubige Tun und Leben – für Gott und für unseren Nächsten. Das meint aber auch, dass Mut etwas ist, das nie nur uns selbst gilt. Mutig sind wir auch für andere. Gerade in diesem Advent kann das bedeuten, anderen Mut zu machen, auch wenn uns mulmig zumute ist. Es gilt: mutig werden ist wie Schwimmenlernen.
Man lernt es im Tun. Nur Mut.

David Pernkopf

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