Freut euch, ihr Christen

Die Erzdiözese Salzburg wirbt darum, in schwierigen Zeiten aus den christlichen Haltungen Mut, Vertrauen, Freude und Friede zu leben. Zum dritten Adventsonntag laden wir ein, Freude neu zu entdecken.

„Jetzt freu dich doch mal." Wir alle kennen diese so genannten Motivationssprüche. Auch Psychologen raten uns: Positive Emotionen, wie Freude und gute Gedanken zu hegen und zu pflegen, um damit auch die psychische Widerstandsfähigkeit zu trainieren. Aber: kann man sie verordnen? Wie findet man diese Freude? Und ist damit schon ihre christliche Version gemeint?
Der Apostel Paulus fordert die Gemeinde in Philippi dreimal dazu auf: „Freut euch! Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, dankt dem Herrn allezeit.“ Dabei steht es um diese Gemeinschaft in Philippi nicht gut. Sie befindet sich in Bedrängnis, Paulus in Gefangenschaft. Dennoch ist die Freude für Paulus ein Kennzeichen für die Gemeinde und lebensnotwendig für Christinnen und Christen – wo sie fehlte, wollten viele damalige Christen nicht von der Kirche Gottes sprechen.

Freude ist immer möglich

Der Apostel meint etwas sehr ernst: Das Zentrum der Freude sind nicht wir, äußere Umstände, gute Gegebenheiten, Zufall oder Glück, sondern unsere Beziehung mit Jesus Christus. Wir können mal gut und mal schlecht gestimmt sein, Umstände glücklich oder fatal erscheinen, Beziehungen gelingen oder scheitern. Unser Leben und wir haben auf die gesamte Wegstrecke gesehen zu wenig Beständigkeit und ein Verfallsdatum. Das zeigt sich in unseren Erfahrungen: dauerhafte Freude ist schwer zu haben.
Aber sie kann immer wieder aufflammen, weil sie auf dauerhaften Grund gestellt ist und nicht auf einer erfreulichen Erfahrung. Sie hat vielmehr die Kraft, sich gegen Widerstände aller Art durchzusetzen, sie sogar zu verwandeln, indem sie die zeitlichen Ärgernisse und Leiden ertragbar macht. Eine solche Freude bezeichnen Christen als Geschenk Gottes. Von Johannes Paul II. wird erzählt, er habe in seiner Todesstunde gesagt: „Freut euch. Ich freu mich auch.“  Was wie eine paradoxe Intervention anmutet, ist genau diese dauerhafte und unverfügbare Freude, die übermannt und in das Geheimnis Gottes führt. Sie ist immer möglich.
Eine solche Freude hat Paulus im Blick. Der Gemeinde in Philippi rät er, sie als Geschenk in Dankbarkeit anzunehmen. Denn sie kommt aus der Beziehung mit Jesus. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler sagt das so: „Christsein ist doch mehr als Brauchtum oder eine schöne Theorie zur Weltverbesserung. Irgendwann braucht es eine Entscheidung für Christus –  Dann erst beginnt eine ernsthafte Beziehung."
Christliche Freude ist eine Gewissheit: Der Herr ist nahe. Das ist ihr Bezugspunkt und ihr Beziehungsangebot: Gott bietet uns seine Hand an, seine Nähe. Sein Heil, seine Rettung.
„Der Herr ist nahe“ heißt für Paulus: Am Ende wird alles gut – nicht, weil alles zu Ende geht, sondern weil Jesus Christus die Vollendung ist. Das ist die ultimative Entlas­tung. Wie ein Blitzableiter –  nur wird kein Blitz abgeleitet, sondern Sorgen und Ängste in Gottes liebende Nähe aufgehoben.

David Pernkopf

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