Darstellung des Herrn
Am 2. Februar, dem 40. Tag nach Weihnachten, feiert die katholische Kirche das Fest Darstellung des Herrn, das im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt wird. Traditionell damit verbunden sind Kerzensegnungen und Lichterprozessionen. In den letzten Jahren hat das Fest einen neuen Akzent erhalten, weil am 2. Februar seit 1997 der „Welttag des geweihten Lebens“, also der Tag der Ordensleute, begangen wird.
Das Fest knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums an, nach dem Jesus, wie alle jüdischen Erstgeborenen, kurz nach seiner Geburt von seinen Eltern zum Tempel gebracht und durch ein Opfer dem Herrn „dargestellt“ wurde. Zudem brachte Maria an diesem Tag ein Reinigungsopfer dar, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Die Bibel berichtet in diesem Zusammenhang auch von der Begegnung mit dem greisen Simeon, der Jesus als „Licht zur Erleuchtung der Heiden“ pries.
Begangen wurde das Fest der Darstellung des Herrn seit Anfang des 5. Jahrhunderts in Jerusalem; in Rom wurde es um 650 eingeführt. Aus einem Fest zu Ehren Christi entwickelte sich im Lauf der Zeit ein Marienfest. Seit der Liturgiereform der 1960er-Jahre wird es jedoch wieder als Fest der Darstellung des Herrn gefeiert.
Liturgische Farbe: Weiß
Brauchtum
Mariä Lichtmess hatte jahrhundertelang auch eine wichtige Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr. An diesem Tag begann und endete das Arbeitsjahr. Der Jahreslohn (in Geld oder Naturalien wie Kleidung und Schuhen) wurde ausbezahlt, die Knechte und Mägde konnten den Dienstherrn wechseln oder der „Arbeitsvertrag“ wurde per Handschlag verlängert.
Bauernregeln
„Ist's an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“
„Ist's zu Lichtmess klar und hell, kommt der Frühling nicht so schnell.“
„Sonnt sich der Dachs in der Lichtmess-Woch', kriecht er noch sechs Wochen in sein Loch.“
„Zu Weihnachten a Muckenschritt, zu Neujahr a Hahnentritt, zu Heilig Drei Könige a Hirschensprung und zu Maria Lichtmess a ganze Stund.“