Oshowski Andreas Warten auf Godot

oder sich vom Geist der anderen berühren und bereichern lassen...

Die Weltsynode der Katholischen Kirche in Rom hat begonnen. Der Erzbischof von Salzburg Franz Lackner weist auf den Ernst der Lage hin: „Die Herausforderung besteht sicher darin, das Evangelium in eine Welt hinein glaubhaft zu verkünden, in der nicht nur die Institutionen bereits ungläubwürdig sind, sondern die Botschaft selbst unglaubwürdig zu werden droht.“1 Sein Kollege Bischof Erwin Kräutler ergänzt: „Ein Rückzug ‚aus der bösen Welt‘ in weihrauchgeschwängerte Sakristeien … ist sicher der falsche Weg.“2 Der Heilige Geist ist auf dem Weg der Synode oft schon ein wichtiger Wegweiser gewesen.

Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden.Die Bibel (Apostelgeschichte, 15,29)

Synodalität im Sinne des Heiligen Geistes ist biblisch gesehen also Erleichterung: keine weitere Last! Es gilt wohl für viele Lebensbereiche, dass Erleichterung von Menschen nicht in Ängstlichkeit gelingen kann. „Wer vor lauter Angst vor dem qualifizierten Nein umso empathischer Ja sagt, scheitert an der Grammatik … des Evangeliums.“3 Es ist mein qualifiziertes Nein, dass mich nicht in eine Endloswarteschleife Godots schickt, sondern das Evangelium auf ‚die  böse Welt‘ hin aufbricht. Den Menschen das Leben leichter machen, ihnen die Angst nehmen und sich vom Geist der Anderen berühren und bereichern lassen, das ist das Ziel jeder Synodalität seit der Apostelgeschichte.


Der Gedanke, der mich heute bewegt

„Erst wer es lernt, Nein zu sagen …, hat eine Chance zu den tatsächlichen Glaubenswahrheiten durchzustoßen, die Hoffnung geben, dass Liebe schließlich doch gewinnt.“4

 

 

1 Erzbischof Franz Lackner, Chauvinismus beleidigt Gott, Die Furche, 26.09.2024, S.10
2 Bischof Erwin Kräutler, Kirche zu sehr mit sich selbst beschäftigt, katholisch.de, 09.09.2024
3 Hans-Joachim Sander, Nach der Geduld jenseits von egal, S.178
4 ebd., S.174

 

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