Oshowski Andreas Sprung in den Staub – der Marzipan-Impuls
Adventliche Gedanken.
„Es sei logisch, dass im Advent ein Adventskranz aufgestellt wird und der Christbaum erst zur Weihnachtszeit. Und die beginne eben erst mit dem Weihnachtsfest. Das Bemühen wirkt auf mich redlich, aber auch etwas verzweifelt und ohne jegliche Aussicht auf große Erfolge. Denn es wird wohl zu konstatieren sein, dass eine zunehmende Zahl von Mitmenschen eben doch schon ab September Freude am Weihnachtsgebäck hat…“1 Was wird hier eigentlich gegenübergestellt? Die definierte geprägte Zeit und die Freude der Menschen? Es hört sich so ähnlich an, als wenn mir Führungskräfte sagen, „dass ist ja gar nicht Ihre Rolle!“ Wer bitte hat die Macht über meine Rolle? Vielleicht noch über meine Marzipan-Rolle…
Wenn ich zu Euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?“Die Bibel (Johannes-Evangelium, 3,12)
Jesus hört sich im Gespräch mit Nikodemus jedenfalls ausgesprochen Marzipan- und Glühwein-affin an. Vielleicht denkt jemand nach dem ersten Glühwein an einen Menschen, den man verloren hat und sein Herz öffnet sich in eine große Weite. Für wie viele wird heuer eine solcher Gedanke, ein solches Gefühl das größte Weihnachtsgeschenk sein? „Die fragende Religiosität ist eine offene Geisteshaltung, in welcher man sich aufrichtig mit der Komplexität existentieller Fragen beschäftigt.“ 2 Spring in den Staub…
Der Gedanke, der mich heute bewegt
„Jesus ist in unsere Welt gekommen, dorthin, wo wir sind, wo Schafställe und Futterkrippen stehen, wo Menschen hungern und frieren, einsam sind und ausgestoßen, dorthin wo Sünder:innen leben, Aussätzige und verlorene Söhne, wo man Gerechte verhöhnt und kreuzigt“3 – Darf’s noch ein Stück Marzipan sein…?
1 Wolfgang Beck, Sprung in den Staub, Grünewald-Verlag, S.94
2 Wolfgang Beck, Sprung in den Staub, Grünewald-Verlag, S.99
3 Franz Kamphaus, Mach’s wie Gott, werde Mensch, Herder-Verlag 2013, S.89
