Oshowski Andreas Müll mich zu bis ich einsam bin
Eine Epidemie im Verborgenen.
„Wer wenig soziale Kontakte hat, leidet oft auch an erhöhtem Blutdruck, hat eine erhöhte Anfälligkeit für Herzerkrankungen und ein schwächeres Immunsystem und vor allem auch physische Probleme.“1 Das Thema Einsamkeit ist nicht so sehr eine Frage des Zählens. Das war es schon im Alten Testament nicht:
Nimm dir die Sache nicht so zu Herzen! Von da an lebte Tamar einsam im Haus ihres Bruders Abschalom.Die Bibel (Zweites Buch Samuel, 13,20)
Einsamkeit kann nicht nur ein Thema der Vereinzelung sein, sondern auch ein großes Versteckspiel, so dass mensch sie nicht erkennt. Wer gibt schon gerne zu, dass er in seiner Gedankenwelt einsam ist, obwohl ihn viele Menschen umgeben: Ideen-Einsame sozusagen. In den Hierarchien dieser Welt gibt es unzählige ‚Rollen-Einsame‘! Wer kennt sie nicht, die Medien-Einsamen durch erhöhten Medienkonsum? Die Workaholics sind in der Regel Termin-Isolierte! Menschen, die keinen Zugang zu ihren Gefühlen haben, sind zweifelsfrei gefühls-einsam und die Traum-Einsamen sind oftmals bereits mit dem beweglichen Teil ihres Lebens am Ende. Alles Einsamkeiten in der Umgebung „unserer Schwestern und Brüder“! Im Advent und an Weihnachten sind jede Menge Autos und Flugzeuge auf ihren Bahnen und es ist jede Menge Schicksal unterwegs.
Der Gedanke, der mich heute bewegt
Die christliche Tradition kennt eine Antwort auf das Thema Einsamkeit: Gemeinschaft! „So nehmet sich eins, um das andere an, wie auch der Herr an uns getan!“ Die Katholische Aktion Salzburg startet im kommenden Jahr diesbezüglich ein umfangreiches Projekt zum Thema: Einsamkeit!
1 Einsamkeit ist eine versteckte Epidemie, Salzburger Nachrichten, 18.11.2022, Seite 13
