Oshowski Andreas Missionarische Großspur
Auf der Suche…
Meinen Sie, dass uns Religion bei unseren verlorenen Werten wieder helfen kann?“1 Ehrlich gesagt, ich hätte die Frage nicht von einem 28jährigen Mann erwartet. „Seit ihren Anfängen hat die Religionssoziologie eine größere religiöse Praxis bei Frauen im Vergleich zu Männern beobachtet. Aus dieser Studie geht jedoch hervor, dass junge Frauen, obwohl sie sich selbst als gläubiger bezeichnen … seltener zu Messe gehen als junge Männer.“2 Es gibt vielfältige spirituelle Veränderungen, die sich kaum deuten lassen, aber blitzschnell von irgendeiner Tendenz vereinnahmt werden.
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.Die Bibel ( Johannes-Evangelium, 14,6)
hätte vielleicht die missionarische Großspur der vergangenen Jahre gelautet.
Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage…Die Bibel (Matthäus-Evangelium 27,14)
Das Matthäus-Evangelium gibt an dieser Stelle keine schnelle Antwort. Christentum war eigentlich schon immer eine Suchbewegung, eine Bewegung, die historisch phasenweise die Aufgabe ihrer eigenen Suche vergessen hat. Es bleibt abzuwarten, „ob die ANDEREN (uns) den göttlichen Stopp (unserer) Distinktionsverluste wirklich abnehmen.“3 Bitte keine schnellen Antworten auf unsere Glaubwürdigkeitsprobleme: „Wir rutschen noch…“4
Der Gedanke, der mich heute bewegt
Der 28jährige Mann ist nicht die Re-Christianisierung Mitteleuropas, aber eine interessante Begegnung, die ein authentisches Zeugnis erfordert, das sich seiner Suchbewegung bewusst ist.
1 Frage eines Schülers aus dem Ethik-Unterricht
2 Isabelle Jonveaux, Rapport des jeunes a la Spiritualité en Suisse Romande, 2. Juni 2025
3 Hans-Joachim Sander, https://www.katholisch.de/artikel/64636-kann-sich-die-katholische-kirche-noch-retten, abegrufen 28.09.2025
4 Michael Schüssler, Es kommt etwas ins Rutschen, Eine theologische Reise an die Kipppunkte der Gegenwart, Grünewald-Verlag 2025