Oshowski Andreas Ich scheitere an meiner Mutlosigkeit
Spirituelle Resilienz und biblische Antworten.
Zum 120. Geburtstag von Karl Rahner ist alles gesagt, aber nicht von jedem! In einer Veranstaltung vergangene Woche habe ich das böse Wort Karl Rahners in den Mund genommen: „Trachten-Christentum“. In einem österreichischen Bundesland, das hier nicht genannt werden darf, habe ich dafür überwiegend Zuspruch erhalten. Johann Baptist Metz (nicht zufällig Rahner Schüler) hat schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass wir oft nicht mutig genug sind, Gott die Tiefen unserer Abgründe zuzumuten. In der oben bereits erwähnten Veranstaltung hat eine junge Frau folgenden Satz auf ein Stück Papier geschrieben: „Ich suche nach Worten und scheitere an meiner Mutlosigkeit.“ -
Denn Leiden ohne Zahl haben mich umfangen, meine Sünden haben mich eingeholt und ich vermag nicht mehr aufzusehn. Zahlreicher sind sie als die Haare auf meinem Kopf und der Mut hat mich verlassen.Die Bibel (Biblisches Buch der Psalmen, 40,13)
Mutlosigkeit ist offensichtlich kein neues Phänomen. Die Bibel bringt es an unzähligen Stellen auf Papier. Die Bibel gibt aber auch eine Antwort darauf:
Nach so viel Leid schenke der Herr dir endlich Freude.Die Bibel (Biblisches Buch Tobit, 7,17 (das Buch Tobit hält manche Überraschung bereit, die nie im Gottesdienst vorgelesen wird)
Freude und Begeisterung sind eine biblische Antwort auf Mutlosigkeit. Die junge Frau aus der Veranstaltung hat ihre Mutlosigkeit zu Papier gebracht und sie vorlesen lassen. Das ist ein hoffnungsvoller Schritt aus der Mutlosigkeit heraus.
Der Gedanke, der mich heute bewegt
Das anonyme Christentum (Rahner) und das biografische Christentum (Leitbild der Katholischen Aktion) und das Christentum auf eigene Gefahr hin (Certeaux) sind eins!
