Oshowski Andreas Hoffnung

Ein kritischer Blick von Andreas Oshowski.

Ich hatte mir fest vorgenommen, in der Ever-Changing-Mission bis zum Sommer keinen deitschen Politiker mehr zu zitieren. Doch sie lassen mir einfach keine Chance. Der ehemalige SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering, der sein Amt einst als zweitschönstes nach dem Papstamt bezeichnete und seit seiner Kindstaufe Katholik ist, sagte in einer Fernsehsendung: „Glaube ich an Gott, Glaube ich an die Auferstehung, Glaube ich an das Ewige Leben? – Dreimal NEIN!“1 Verurteilen wir ihn nicht, er ist nur das Spiegelbild einer Gesellschaft, die in der nicht-romantischen Liebe kein Antlitz mehr erkennen kann und somit keine Neugier an der Gottesvermutung pflegt. Unsere Beziehungsschwäche (und tun wir bitte nicht so, als wenn wir beziehungsstark wären!) geht mit mangelnder Selbstfürsorge, sexualisiertem Du und Gottesverflüchtigung einher. Die Bibel zeigt diesen Zusammenhang in größter Deutlichkeit auf:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.Die Bibel (Matthäus-Evangelium, 22,38ff)

Wenn ich jedoch (frei nach Schiller) meine Gegenwart und Zukunft um die Hoffnung kastriere, gerät das Mensch-sein in gefährliches Fahrwasser und kehre ich ärmer in mich selbst zurück. - Die Maslowsche Bedürfnispyramide kennt in den obersten Ebenen die Anerkennung und die Selbstverwirklichung. Darunter gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit keine wahre Hoffnung, habe ich vor kurzem bei einer Veranstaltung gesagt. Wahre Hoffnung kann ihren Ursprung nur in der Selbst-, in der Nächsten- und in der Gottesliebe finden. Wir sollten schon aus reinem Egoismus uns gegen das dreifache NEIN wehren und den Spalt der Gottesvermutung offen halten, „damit wir nicht zu 80% Wasser mit ein wenig Kalkaufmischung verkommen.“2

 


Der Gedanke, der mich heute bewegt

Wenn ich von meiner abgerissenen Taufkirche erzählt habe, bin ich oft gefragt worden, „wie wird das bei uns in Salzburg aussehen.“ Letzte Woche habe ich die Antwort bekommen: „Genauso, nur dass das Gebäude stehen bleibt…“3
Einen schönen und inspirierenden Sommer wünscht Ever-Changing-Mission bis zum September, bis wir wieder einen Blick auf unsere Hoffnung riskieren und schauen, wie weit sie gewachsen ist...

 

 

1 SPD-Vorsitzender Franz Müntefering, bei Markus Lanz, ZDF am 23.Mai 2024
2 Jörg Splett, Katholikentag 2004 in Ulm
3 Abrißfotos von Sankt Marien Rheinhausen, gemacht vom SPD-Politiker Dirk Szmaczny

 

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