Oshowski Andreas Hass macht Sinn
Spannungsfelder des Lebens: Adventliche Fragen.
Keine Sorge, ich habe nichts Falsches geraucht. Ich habe mir auch die Augen gerieben, als ich von der Studie der kanadischen Universität Waterloo las: „Das Ergebnis: Richtig motiviert und aktiviert fühlten sich die, die Hass gegenüber einer Gruppe, einer Institution oder einem gesellschaftlichen Phänomen empfanden. … Die kollektiv Hassenden berichteten von einem stärkeren Lebenssinn.“1 Lieber in einer toxischen Beziehung als in Einsamkeit! Kein Allein!
Ich wende mein Angesicht gegen euch und ihr werdet von euren Feinden geschlagen. Die euch hassen, herrschen über euch; ihr flieht, selbst wenn euch niemand verfolgt.Die Bibel (Ersttestamentliches Buch des Levitikus, 26,17)
Es könnte auch gesagt werden: ‚wir richten uns selbst zugrunde‘, selbst wenn uns niemand mehr verfolgt. Ist es unser Selbsthass, der zerstört? Spätestens an dieser Stelle gibt es keine einfachen Antworten mehr. Bin ich zu schwach, meine Zweifel, mein Abwarten (meinen Advent) auszuhalten? Ich brauche Klarheit (ich habe schon öfter vor diesem Wort gewarnt), ich suche nach der Orientierung, die mir Richtung weist, mich wieder wertvoll macht, damit ich vermeintlich wieder Sinn verspüre, damit ich mich nicht mehr sinnlos fühle.
Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, … dann werden die Augen des Blinden geöffnet, auch die Ohren des Tauben sind wieder offen … Kummer und Seufzen entfliehenDie Bibel (Ersttestamentliches Buch des Propheten Jesaja, 35,1 ff)
„Jesus widerstand der Versuchung, die Welt mit Gewalt in Ordnung zu bringen – kein heiliger Krieger, der um der vermeintlich guten Sache willen über Leichen geht. Er war überzeugt, dass es besser ist, den Erfolg zu opfern als Liebe Gottes. Er war so frei, sich zu verschenken…“2
Der Gedanke, der mich heute bewegt
Unser Gotteshunger könnte unser Alleinstellungsmerkmal sein, aber dafür müssten wir Provokation gelernt haben. Guten Appetit im bevorstehenden Advent…
1 Tatjana Schnell, Kilian Tröster, Titelthema: Sinn finden, DIE ZEIT No 44, S.70
2 Franz Kamphaus, Mach’s wie Gott, werde Mensch, Herder-Verlag 2013, S.89