Oshowski Andreas Graz
Wenn Worte fehlen.
Die Stimmen verstummen. ‚In allem den guten Grund suchen…‘, lautet eine traumapädagogische Grundhaltung.
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.Die Bibel (Offenbarung des Johannes, 21,4)
Kommen wir mit unseren Grundhaltungen an ein Ende? Sind auch unsere religiösen Antworten zu schnell, ist auch unsere religiöse Sprachfähigkeit entleert? Wie können wir in Anbetracht unendlichen Leids und eines Gottes, den wir gar nicht begreifen können, überhaupt schnelle Antworten geben? Der Theologe Ottmar Fuchs weist folgerichtig darauf hin, dass „bevor Gott mir am Ende der Zeiten eine Frage stellt, ich zunächst ihn fragen werde, ob dieses widerliche Vorspiel hat sein müssen!“(Ottmar FuchsX) Gedanken die unsere Gewohnheiten kaputt-brechen – wir haben zu wenig Formate, die brechen und bürsten. „Wer die Wirklichkeit nicht wahrhaben will, den kann es die Zukunft kosten.“ (KamphausX) Das Auf-Brechen könnte eine Chance sein, denn „der Bruch ist der Beginn der Spiritualität.“ (CerteauxX). Der Bruch und unser Alltag, der Bruch und die Normalität. Je weiter beides aufeinander driftet, desto eher gilt der Grönemeyer-Satz: „Das heilt keine Zeit.“1 Auch dafür haben wir keine Theologie…
Der Gedanke, der mich heute bewegt
Wann ist eigentlich das Ansinnen gestorben, eine Gebetssprache für Opfer und Täter zu entwickeln?
X alle anderen Zitate aus dem Gedächtnis und möglicherweise nicht ganz präzise, weil ich gerade im Urlaub bin
1 Herbert Grönemeyer, ‚Sie‘, 1990 ausgerechnet auf dem Album ‚Luxus‘