Oshowski Andreas Fußballerischer Andersort
Die Kraft der Begeisterung.
„Diesem Team ist alles zuzutrauen – auch Platz eins in der Gruppe“, titeln die Salzburger Nachrichten.1 Die Fußball-Europameisterschaft ist in aller Munde. Was Begeisterung mit Menschen macht, wissen wir spätestens seit der neuesten Hirnforschung. Das einfache Spiel, in dem 22 Spieler hinter einem Spielgerät herlaufen, ist diesbezüglich nicht zu unterschätzen. Es geht um den Sieg in jedem Spiel und um den Sieg im Turnier. Ist eine Welt ohne Sieger denkbar? Biblisch scheint weniger das Diesseits ohne Sieger erstrebenswert, wohl aber der Sieg im Rahmen von Verantwortung, emotionalem Zugang und Liebe.
Er richtete sein Herz auf den Herrn aus und verhalf in den Tagen der Gesetzlosen der Frömmigkeit zum Sieg.Die Bibel (Biblisches Buch Jesus Sirach, 49,3)
Der fußballerische Sieg ist in der Regel ohne Begeisterung kaum zu erlangen. Der biblische Sieg ist häufig sogar mit dem Herzen verknüpft.
Doch in alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon durch den, der uns geliebt hat.Die Bibel (Brief an die Römer)
Sogar Liebe und Sieg scheinen nicht unvereinbar. Wenn moderne Fußballphilosophien im Jugend- wie im Erwachsenenfußball immer öfter auf entwicklungspsychologische Aspekte, Gleichberechtigung, Begeisterung, Diversität und Gemeinschaft abzielen, ist es kein Wunder, dass junge Menschen mehr Lebenssinn im Fußball sehen. Erst wenn wir so trainieren, so spielen, so siegen, dass wir gefragt werden, ‚Du machst das anders als andere‘ Trainer, Spieler und Sieger, erst dann wird Fußball zum Andersort.
Der Gedanke, der mich heute bewegt
"Mutig in die neuen Zeiten, frei und gläubig sieh uns schreiten...“2 – Frei und gläubig schreiten, sehe ich leider nur wenige außerhalb des Fußballplatzes…
1 Salzburger Nachrichten, Thomas Gottsmann, 17. Juni 2024, S.17
2 Österreichische Nationalhymne, 3.Strophe
