„Welttag der Armen“ 2025 in der Erzdiözese Salzburg

SALZBURG (eds) / Am Sonntag, 16. November wird der vom verstorbenen Papst Franziskus ins Leben gerufene „Welttag der Armen“ (WTA) zum neunten Mal begangen. Er steht heuer unter dem Motto: „Du bist meine Hoffnung“ (vgl. Die Bibel, Psalm 71,5). In Österreich fällt der WTA mit dem traditionellen Elisabethsonntag der Caritas zusammen. Am Sonntag, 16. November findet ein Gottesdienst im Salzburger Dom mit Erzbischof Franz Lackner statt (10 Uhr). Schwerpunkt ist heuer die Frauenarmut.
Am Samstag, 15. November findet wieder der Umverteilungstag der Salzburger Initiative „ArMut teilen“ statt (9 bis 12 Uhr, unter anderem in Mülln, Liefering, St. Martin, Liefering Peter und Paul, Salzburg Mitte/Süden, Itzling (11.11.)). Freiwillige nehmen die Anliegen der Hilfesuchenden entgegen und unterstützen sie nach Kräften. „ArMut teilen“-Projektleiter Thomas Neureiter betonte: „Die aktuellen Krisen erfordern gerade in diesem Jahr 2025 unser aller volles Engagement. Halten wir zusammen! Es ist ein Geschenk helfen zu können.“ Das ist auch mittels Solidaritätsfonds möglich.
27.000 Menschen in Stadt Salzburg unter Armutsgrenze
Alle Aufrufe in der Erzdiözese folgen der Papst-Botschaft zum Welttag der Armen 2025: „Du bist meine Hoffnung“ (vgl. Die Bibel, Psalm 71,5). Papst Leo XIV. ruft zum heurigen Welttag der Armen auf, die Armen nicht als Randthema, sondern als Herzstück der christlichen Gemeinschaft zu verstehen. 17 Prozent der Stadt-Salzburgerinnen und Stadt-Salzburger leben an und unter der Armutsgrenze. Das sind etwa 27.000 Menschen.
Das pfarrcaritative Projekt „ArMut teilen“ nimmt sich rund 20 Jahren Hilfe suchender Menschen in den Salzburger Stadtteilen an – das ganze Jahr über. In mehreren Pfarren der Erzdiözese Salzburg wird am 15. November der „Umverteilungstag“ durchgeführt, unter dem Leitgedanken: „Jemandem etwas vergönnen und nicht über jemanden bestimmen“ und dem Motto: „Wer kann, der gibt – wer an der Armutsgrenze lebt, bekommt!“. Ermöglicht werde all das durch die großzügigen Spendenden für diesen Tag. Im vergangenen Jahr wurden beim „Umverteilungstag“ insgesamt etwa 57.000 Euro gespendet, etwa 280 Hilfesuchende sind zu Gesprächen gekommen. (Infos: www.armut-teilen.at)
(Infos zum Welttag und zur Aktionswoche: www.caritas-salzburg.at/ueber-uns/welttag-der-armen)
(Die Papstbotschaft im Wortlaut: www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/papst-leo-xiv-botschaft-welttag-arme-wortlaut-deutsch-16-nov-25.html)
Solidaritätsfonds
Aufgrund der Teuerung ist es für viele Menschen schwierig geworden, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Viele Haushalte können die Grundbedürfnisse nicht mehr decken. Darum hilft die Erzdiözese Salzburg mit dem mit 500.000 Euro dotierten Solidaritätsfonds. Wer in der Erzdiözese Salzburg seinen Wohnsitz hat und Unterstützung für den Lebensunterhalt und/oder die Heizkosten braucht, wendet sich an die Caritas der Erzdiözese Salzburg oder die kirchlichen Armutsinitiativen in der Stadt Salzburg – sie helfen unbürokratisch, vertraulich und zielgerichtet. Darüber hinaus kann der Kirchenbeitrag zweckgewidmet werden. (Spendenkonto: AT80 3500 0000 0004 9700, Verwendungszweck „Solidaritätsfonds“, Infos: www.eds.at/mut)
Elisabethsonntag
Der Elisabethsonntag, heuer am 16. November, ist für Katholikinnen und Katholiken im deutschsprachigen Raum traditionellerweise stärker als jeder andere mit Nächstenliebe und dem Blick zu den Armen verbunden. Zentrales Element ist dabei die Elisabethsammlung zugunsten der Caritas-Inlandshilfe für Menschen in Not.
Die im jungen Alter von 24 Jahren verstorbene Elisabeth von Thüringen – heute gemeinsam mit Bischof Oscar Romero Patronin der Caritas, jedoch auch der Witwen, Waisen, Bettler und Kranken – beschreibt der Feldkircher „Caritas“-Bischof Benno Elbs als „adelige Frau, die sich mit großer Sympathie und Aufmerksamkeit den Armen zugewandt hat“. Sie stehe für einen „Menschen, der seinen Reichtum, seine Güter und seinen erworbenen Besitz in den Dienst von armen Menschen stellt“. Der Elisabethsonntag lade dazu ein, „diesem Vorbild nach eigenen Möglichkeiten nachzufolgen“.
Elisabeth von Thüringen
Elisabeth (1207–1231) war die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und seiner Ehefrau Gertrud von Andechs-Meranien. Schon als Vierjährige kam sie an den Hof des Landgrafen Hermann von Thüringen und wuchs dort mit dessen Sohn Ludwig auf, den sie 1221 heiratete. Das Paar hatte drei gemeinsame Kinder. Ihren Biografen nach war sie derartig freigebig, dass sie an einem einzigen Tag fünf ihrer Prachtmäntel verschenkte und sich ohne Angst vor Ansteckung oder Ekel um die Kranken und Gebrechlichen sorgte. Im Hungerjahr 1226 ließ die Landgräfin alles verfügbare Korn an die hungernde Bevölkerung verteilen. Zahlreiche Legenden ranken sich um ihr Leben und um ihre Mildtätigkeit. Nachdem ihr Gatte 1227 während des Kreuzzugs starb, verließ sie den Hof (einer anderen Version nach wurde sie von ihrem Schwager mit den Kindern vertrieben) und widmete sich künftig in großer Askese ganz den Ärmsten ihrer Zeit. Sie errichtete in Marburg ein Franziskusspital (das erste Franziskus-Patrozinium nördlich der Alpen), in dem sie als Spitalsschwester tätig war. Elisabeth von Thüringen starb 1235 in völliger Armut. Bereits vier Jahre später wurde sie heiliggesprochen und wird bis heute als Sinnbild tätiger Nächstenliebe verehrt.