Dem Glauben auf der Spur
Die drei Magier aus dem Morgenland. Wie waren sie und was können sie uns heute bedeuten? Dominik Elmer aus dem diözesanen Seelsorgeamt wagt eine Interpretation.
Visionen setzen den Menschen in Bewegung. Aufbruchsstimmung liegt in der Luft. So war es auch bei den „Magiern aus dem Osten“, die wir als Heilige Drei Könige kennen. Sie hatten zur Zeit der Geburt Jesu einen neuen Stern am Himmel aufgehen sehen. Dem Stern wollten sie folgen, um den neugeborenen König zu finden. Gold, Weihrauch und Myrrhe hatten sie als Geschenke mit sich. Von der Anzahl der Geschenke leitete man die drei Namen der Gottsucher ab: Caspar, Melchior und Balthasar.
Ich stelle mir vor, dass es Menschen waren, die mit beiden Beinen fest im Leben standen. Sie hatten die Fähigkeit über den Tellerrand zu schauen. Das Funkeln des Sternes war für sie bedeutender als das Glänzen von Gold und Silber. Bekannt waren sie für ihre Großzügigkeit und ihre Sensibilität im Umgang mit anderen Menschen. Schnell durchschauten sie, wenn jemand sie für eigene Zwecke vereinnahmen wollte. Man konnte sie nicht von ihrem Weg abbringen, weil der Stern ihr Kompass war. Den Lauf des Sternes konnte kein Mensch beeinflussen. Den Stall in Bethlehem erreichten sie reich an Erfahrungen und Begegnungen.
Wenn in diesem Jahr wieder über 85.000 Kinder in Österreich als Sternsinger von Tür zu Tür gehen, dann setzten sie sich für eine bessere Zukunft der Kinder in Afrika, Asien und Lateinamerika ein. Über 500 Projekte können mit den Spendengeldern durchgeführt werden. Die Sternsinger schreiben C+M+B (Christus mansionem benedicat. Christus segne dieses Haus) an unsere Türen. Es soll uns an Caspar, Melchior und Balthasar erinnern, die beim verlassen ihres Wohnortes darauf vertraut haben, dass der Stern Gottes ihnen den Weg durch Nacht und Dunkel zeigen wird. Vielleicht wäre es gut, den Segensspruch auf der Innenseite der Türe zu haben, damit wir bei Verlassen des Hauses daran denken, dass es Aufmerksamkeit und Achtsamkeit im Alltag braucht um Gottes Zeichen in dieser Welt zu sehen.