Oshowski Andreas Ich mach mir meine Inflation, wie sie mir gefällt
Selbst der geübte Leser reibt sich die Augen, angesichts einer Inflationsbetrachtung in den Weisheitsbüchern der Bibel.
Glauben Sie auch keiner Statistik, die Sie nicht selbst gefälscht haben? Die Inflation ist in diesen Tagen auf einem 13-Jahre-Höchststand. Laut Statistik Austria sind „zuletzt überdurchschnittliche Preiszuwächse gegeben (in den Bereichen) Nahrungsmittel, Treibstoffe, Wohnkosten oder (in) der Gastronomie. Im Gegenzug würden die seltener anfallenden Kosten für Elektronik, Möbel oder Flugreisen sinken, was weniger stark wahrgenommen werde.“1 Selbst der geübte Leser reibt sich die Augen, angesichts einer Inflationsbetrachtung in den Weisheitsbüchern der Bibel:
Mehrt sich das Vermögen, so mehren sich auch die, die es verzehren. Was für ein Erfolg bleibt dem Besitzer? Seine Augen dürfen zusehen.Die Bibel (Kohelet 5, 10)
Ist diese Sichtweise nun einem systemkritischen Pessimismus oder einer geduldigen Gelassenheit geschuldet? Den Büchern der Bibel geht es allerdings wohl mehr um die Unterscheidung zwischen Vergänglichem und Unvergänglichem. Eine Unterscheidung, die oftmals mehr als einen Windhauch bedeutet.
Der Gedanke, der mich heute bewegt
Tun wir uns so schwer mit diesen Gedanken, weil wir die Hoffnung auf Unvergängliches verdrängt oder verloren haben? Unsere Hoffnung auf Vergängliches scheint jedenfalls inflationär!
1 https://www.derstandard.at/story/2000129568468/realitaet-oder-taeuschung-warum-sich-die-inflation-stets-hoeher-anfuehlt, abgerufen 01.10.21