Drei neue Priester für die Erzdiözese
P. Jakob Auer, Erzbischof Franz Lackner, Johannes Lackner, Josef Grünwald (v.l.)
SALZBURG (eds) / Am Fest der Apostel Petrus und Paulus wurden im Dom zu Salzburg drei Männer zu Priestern geweiht. Erzbischof Franz Lackner legte am Fest von Peter und Paul in einem feierlichen Gottesdienst den Diakonen Josef Grünwald (41) aus Abtenau, Johannes Lackner (28) aus Reith bei Kitzbühel und den gebürtigen Elsbethener P. Jakob Auer (31) aus dem Benediktinerstift St. Peter die Hände auf.
Erzbischof emeritus Alois Kothgasser, Weihbischof Hansjörg Hofer, Erzabt Korbinian Birnbacher OSB, Abt Raimund Schreier OPraem vom Prämonstratenser-Stift Wilten, Generalvikar Roland Rasser, Priesterseminar-Regens Tobias Giglmayer, die Heimatpfarrer der Neupriester, das Domkapitel sowie zahlreiche Priester, Diakone und Gläubige, darunter große Abordnungen aus den Herkunftsgemeinden, feierten die Weiheliturgie mit.
In Zeiten der Krise des Priestertums sei es umso erfreulicher, wenn junge Männer den Weg zum Priestertum bisher treu gegangen sind, betonte Erzbischof Franz Lackner in seiner Predigt. Nicht nur der Zeitgeist, sondern auch innerkirchliche Spannungen und Meinungen machen es Menschen schwer, sich zum Priestertum zu entscheiden. „Generell sehen wir uns einem eher negativ eingestellten ‚mainstream‘ öffentlicher Meinungen gegenüber. Unter den nicht wenigen Stolpersteinen fehlen auch jene von kirchlich-theologischer Art nicht“, sagte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz im Salzburger Dom.
Zwei Säulen des Priestertums: Bekenntnis und Dienst
Entlang den Lesungen des Apostelfestes Peter und Paul legte Lackner die Bekenntniskraft des Apostel Petrus und seine Vorbildwirkung für Priester dar: „Die Bekenntniskraft eines Petrus schaffen wir nicht aus eigenen Überlegungen. Sie muss von Gott kommen“. Deshalb gelte es, sich diesem Gott ganz zur Verfügung zu stellen: Der Priester des neuen Bundes handelt „in persona Christi“. Doch diese Nähe zu Gott bringe auch Gefahren mit sich, so Lackner. „Der Priester, dem es anvertraut ist, der Eucharistie vorzustehen, ist der Versuchung ausgesetzt, zu meinen, die Gottesnähe liege in der je eigenen Mächtigkeit.“
Zum Vorbild des Petrus: „Petrus war kein Glaubensexperte, er war ein von Gott Berührter, der nicht einfach mit sich zufrieden die Hände in den Schoß legen konnte“, erläuterte der Salzburger Erzbischof.
Auch heute seien Priester für den Dienst in der Welt bestellt, dass zeige der Apostel Paulus. „Es zeichnet uns aus, dass wir nicht inmitten des Getriebes dieser Welt unser Werk zu vollbringen vermögen“. Der Priester müsse nicht alles wissen, zu allem eine Meinung haben oder alles verstehen und durchschauen können und wollen. Ihre Aufgabe sei so einfach wie konkret: „Für die Menschen, die uns anvertraut sind, vor Gott zu stehen, betend, feiernd und opfernd.“ Es sei wahrhaft eine Auszeichnung um des Evangeliums Willen, sich nicht überall auskennen zu wollen, so Lackner.
Freilich, so musste Lackner bekennen, gebe es auch Hindernisse, Versuchungen und Probleme für den Priester: „Gott behüte euch davor, es besonders fromm tun zu wollen.“ Der Glaube müsse auch für den Priester immer ein Wagnis, eine Sehnsucht und ein Hören bleiben.
Den von ihm geweihten Neupriestern trug der Erzbischof auf, den Mut zu haben ein geistliches Leben zu führen. Und: „Habt eine liebevolle Aufmerksamkeit für die Seiten eures Lebens, die von Schwächen und Fehler geprägt sind.“ Dann werden die Priester demütig bleiben: „Vergesst nicht: zum Dienst seid ihr bestellt.“
Priester seien zu Menschen Gesendete. „Ihr Leid muss unser Leid sein, ihre Freude unsere“. Deshalb dürften sie nicht der Versuchung verfallen, für sich selbst da sein zu wollen. Vielmehr seien das allgemeine – also das alle getauften Christen betreffende – und das besondere Priestertum „zwei kommunizierende Gefäße“, die gemeinsam „eine Berufung haben“.
Drei von insgesamt 22 Neugeweihten in Österreich
Drei Neupriester in Salzburg und fünf in St. Pölten empfingen am heutigen 29. Juni das Weihesakrament. Das Fest der Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni steht in der katholischen Kirche traditionell im Zeichen des Weihesakraments: Diakone, Priester und auch Bischöfe wurden früher ausschließlich an diesem Tag geweiht, und bis heute hat sich der Brauch gehalten, dass Weihen vor allem in den Tagen um das kirchliche Hochfest stattfinden.
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