Requiem für Domkapitular Franz Padinger
SALZBURG (eds) / „Franz Padinger hat in unzähligen Bereichen Verantwortung übernommen und durch seine ruhige und verlässliche Art viel Gutes bewirkt. Dabei hat er viele Menschen in ihrem Glauben gestärkt und begleitet. Dafür danken wir ihm aus ganzem Herzen.“ Das sagte Weihbischof Hansjörg Hofer am Freitagnachmittag beim Requiem für den Domkapitular, Seelsorger und langjährigen Generalassistenten der Katholischen Aktion Salzburg Franz Padinger, der am 18. August 2023 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.
Ein ausgezeichneter Zuhörer
Franz Padinger hat „bei vielen Menschen die Sehnsucht geweckt, sich auf den dreifaltigen und lebendigen Gott einzulassen und den Weg durch das Leben mit Gott zu gehen“, sagte Domdechant Gottfried Laireiter in seiner Predigt. Ihm war es „ein Anliegen, kein Strohfeuer des Glaubens zu entzünden, sondern eine Begeisterung zu wecken, die Bestand hat und sich im alltäglichen Leben bewährt“. Vielen seiner Hörerinnen und Hörer habe er Zugänge zur Theologie eröffnet und die Freude am Studium geweckt. „Man konnte mit ihm sehr gut diskutieren und im Gespräch hat er sich als ausgezeichneter Zuhörer erwiesen“, betonte Laireiter und hob damit sein Engagement in der Vermittlung des christlichen Glaubens hervor. Sein Wissen habe er gerne und unaufdringlich weitergegeben. Ob christliche Kultur oder Literatur und Musik – „Franz Padinger war fachlich sehr bewandert“ und hat anderen Menschen „mit Freude neue Einsichten und Zugänge erschlossen und eröffnet“. Für ihn „waren dies Wege, um dem unendlichen Gott zu begegnen und andere auf diese Wege aufmerksam zu machen“.
Padinger förderte und forderte junge Menschen
Simon Ebner, Generalsekretär der Katholischen Aktion Salzburg, nannte Padinger einen „Fixstern im diözesanen Leben“, der „in all seinen Funktionen Spuren hinterlassen, Menschen inspiriert und begleitet hat“. Als Hochschulpfarrer „förderte und forderte er junge Menschen und bildete sie in ihrem theologischen, kulturellen, politischen und insbesondere kritischen-selbständigen Denken“. Dabei habe er immer Zeugnis seines Glaubens gegeben. Sein großer Mut zeigte sich etwa bei seinen Reisen hinter den Eisernen Vorhang, wo er in den 1980er Jahren an – wahrscheinlich illegalen – Vernetzungstreffen katholischer Studentenseelsorger in Ost-Berlin teilgenommen hatte. Ebner betonte, dass Padinger „auch aufgrund seiner Begeisterung für das zweite Vatikanum ein kritischer Beobachter und Kommentator so mancher kirchlicher Entwicklungen“ war. Kritik habe er auf seine eher stille Art, aber stets klar und mit Haltung geäußert. Franz Padinger könne man nicht beschreiben, ohne seine Liebe und Begeisterung zu Kunst und Kultur zu erwähnen. Sein Wissen über Festspielaufführungen wäre jedenfalls reif für „Wetten dass…?“ gewesen. Der Generalsekretär verwies auf eine besondere Wertschätzung Padingers, als er unter Erzbischof Alois Kothgasser in das Domkapitel aufgenommen wurde.“ „Mir kam vor, dass seine Aufnahme in das Domkapitel für ihn – auch nach vielen Jahren – noch immer etwas Besonderes blieb, eine Ehre, die für ihn nie selbstverständlich wurde.“ Mit einem „Pfiati Franz, Vergelt´s Gott für alles!“, verabschiedete sich Ebner von dem Verstorbenen.
Kirche und Politik erwiesen letzte Ehre
Neben Weihbischof Hansjörg Hofer und dem Salzburger Domkapitel, dem Franz Padinger angehörte, erwiesen ihm auch Vertreter der anderen christlichen Kirchen - darunter Superintendent Olivier Dantine -, Fahnenabordnungen aus Neumarkt und zahlreiche Gläubige die letzte Ehre. Seitens der Politik waren u. a. Landtagsabgeordneter Josef Schöchl und der Neumarkter Bürgermeister Adolf Rieger vertreten.
Nach dem feierlichen Trauergottesdienst wurde der Verstorbene in der Domherrengruft am Friedhof von St. Peter beigesetzt.
Vielfältiges Engagement in der Erzdiözese Salzburg
Franz Padinger wurde am 13. Juli 1942 in Neumarkt am Wallersee geboren. Der kunstinteressierte Domkapitular und Konsistorialrat engagierte sich in vielen Bereichen in der Erzdiözese Salzburg. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1967 wirkte er zunächst als Aushilfspriester in Strobl, drei Jahre später als Seelsorger der Katholischen-Studierenden-Jugend (KSJ) und Rektor der Markuskirche. Als Priester war Padinger in den Stadtpfarren Leopoldskron-Moos, Morzg, Mülln und Nonntal tätig.
Von 2005 bis 2017 hatte er die Funktion des Generalassistenten der Katholischen Aktion Salzburg inne. Darüber hinaus begleitete er als Geistlicher Assistent der Katholischen Hochschuljugend, des Katholischen Bildungswerks und des Bereichs Kirche und Arbeitswelt viele Menschen seelsorglich. Sein großes Engagement galt auch der Ökumene: Viele Jahre war er Mitglied des Ökumenischen Arbeitskreises und Vorsitzender der Ökumene-Kommission in Salzburg.
Seelsorge und Lehre im akademischen Bereich
Padinger wirkte als Assistent des Internationalen Forschungszentrums für soziale und ethische Fragen (IFZ), als Geistlicher Assistent des Katholischen Akademiker/innenverbandes sowie als Hochschulpfarrer in der Katholischen Hochschulgemeinde. Jahrelang war er Kirchenrektor in der Filialkirche St. Sebastian, Seelsorger der Laientheologinnen und Laientheologen der Universität Salzburg und des Theologinnen- und Theologenzentrums und Vorsitzender des Afro-Asiatischen Instituts. Franz Padinger war als Lehrender beim Theologischen Fernkurs tätig und unterrichtete von 1990 bis 2007 als Professor an der Religionspädagogischen Akademie der Erzdiözese Salzburg.
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