Pastoralassistent: „Miteinander einen Raum für Gemeinschaft schaffen“
SALZBURG (eds) / Der Salzburger Pastoralassistent David Hees will seine Berufung dazu nutzen, mit den Menschen einen Raum für Gemeinschaft zu schaffen. Er wechselte mit 1. September in die Seniorenheim-Seelsorge mit Schwerpunkt Salzburg-Hellbrunn zudem wird er im Nonntal mitarbeiten. Zwischen dem Abschied als Pastoralassistent in Grödig, Fürstenbrunn und Leopoldskron-Moos und dem Neubeginn in der Senioren-Seelsorge blickt David Hees auf eine erfüllte Zeit „im Kontakt mit den Menschen“, insbesondere auf die Zeit in Fürstenbrunn zurück. Dort wurde im vergangenen Frühjahr das Kirchenzentrum renoviert, das dem heiligen Rupert geweiht ist.
An jene, die sich dafür interessieren, in einer Pfarre zu arbeiten, richtete folgende Botschaft: „Es gibt nicht nur ein Rezept, mit dem man alles erledigen kann. Es gibt viele Rezepte und Möglichkeiten, sich zu verwirklichen. Man trägt viel Verantwortung, aber letztlich ist man kein Einzelkämpfer. Man kann mit vielen Menschen zusammenarbeiten, sodass am Schluss viele Schmankerl herauskommen, sodass für jeden etwas dabei ist.“ Seine Aufgaben beschrieb er mit den Worten „den Betrieb in der Pfarre am Laufen zu halten, mit den Menschen Kontakt zu halten und, Wortgottesfeiern zu leiten“.
„Band des Friedens“
Hees zitierte aus der Bibel: „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens!“ (Epheser 4,2-3). „Das ist eine wunderschöne Beschreibung, so wie ich meine Berufung verstehe und auch meinen Beruf.“ Sein Ziel sei es immer gewesen, für die Menschen einen Raum zu schaffen, „wo sie sein können, wie sie wirklich sind, wo sie eine Gemeinschaft bilden, die sonst im Alltag kaum möglich ist, wo man den Alltagsstress vergessen kann und gemeinsam vor Gott hintreten kann“. Dieser Beruf habe viele organisatorische Teile, „aber letztlich gehört alles in diesen Raum herein, wo wir dann gemeinsam Gottesdienst feiern können“. Seinen Berufsalltag beschrieb er „wie bei wahrscheinlich vielen Menschen“ mit viel Vorbereitungen. „Denn, jedes Fest, jeder Wochenablauf, jeder Gottesdienst muss ja auch geplant werden. Mindestens ebenso wichtig ist mir aber der Kontakt mit den Menschen, besonders mit jenen, die von mir etwas brauchen.“ Deshalb seien der Kalender und das Büro als weiterer Raum für die Anliegen der Menschen wichtig.
Gruppenleben und Musik
Im Gruppenraum finden Chorproben, Gruppenstunden der Ministrantinnen und Ministranten, Seniorencafes und noch vieles mehr statt. „Meine Aufgabe ist dabei, den Raum so vorzubereiten, dass sich die Gruppen wohl fühlen, dass sie wissen, sie sind hier zu Hause, sie sind willkommen und können ihr Leben bei uns als Pfarrleben gestalten“, erzählte Hees. „Einer der großen Vorteile, die ich in meinem Beruf sehe, ist, dass man die Musik unglaublich toll einbringen kann. Prinzipiell alles, was man an Hobbies und Talenten mitbringt, ist in der Pfarre willkommen und findet immer eine Möglichkeit, sie einzusetzen. Und, Musik ist natürlich der Zugang zu fast allen Menschen.“ So sei der Dudelsack-Spieler etwa während der Lockdown-Zeiten zu Beginn der Corona-Pandemie mit seinem Instrument durch den Ort gewandert und habe mit den Menschen, die auf den Balkonen standen, gemeinsam gefeiert.
#GenialPastoral – Persönlichkeiten aus der Seelsorge vorgestellt
Das sind Gesichter unserer Kirche mit Geschichten, die sie in ihrem Berufs- und Berufungsalltag erleben: Seit 50 Jahren arbeiten über 300 Frauen und Männer in 66 verschiedenen Berufsbildern im pastoralen Dienst der Erzdiözese. Das heißt sie kümmern sich konkret in den Pfarren um das Leben der Gemeinde in all seinen Facetten oder arbeiten in den verschiedenen kategorialen Feldern. Sie begleiten Schülerinnen und Schüler, beraten in der Telefonseelsorge, betreuen Gefangene, besuchen Kranke oder kümmern sich um jene, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben. In allem versuchen sie Gott in das Leben der Menschen zu bringen, damit ihr Leben besser und glücklicher wird. Im September feiern sie im Dom zu Salzburg ein großes Fest anlässlich des Jubiläums ihrer Sendung. Zeit, einige von ihnen auf die Bühne zu holen und, sie und ihre Berufung vorzustellen.
Infos: www.eds.at/genialpastoral
50 Jahre Pastorale Berufe in Österreich
Nach dem II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) fanden in vielen Ländern nationale Synoden statt, um die Ergebnisse des Konzils in allen Diözesen umzusetzen. In Österreich wurden beim sogenannten Synodalen Vorgang 1973-1974 folgende kirchlichen Berufe genannt: „Gemeindeassistenten, Pastoralassistenten, Pastoralassistenten mit theologischer Hochschulbildung, Jugendleiter, Religionslehrer….". Damit wurde der Beruf und die Bezeichnung „Pastoralassistent“ österreichweit eingeführt. Die Ergebnisse des österreichischen synodalen Vorganges 1973-1974 wurden bei der Eröffnung des Gesamtösterreichischen Katholikentages am 11. Oktober 1974 promulgiert. Durch die anschließenden Veröffentlichungen in den Diözesanen Amtsblättern wurden sie rechtswirksam. (siehe auch Pressetext vom 26. Juni 2024: https://eds.at/detail/50-jahre-pastorale-berufe)