Ostkirchengeneralvikar Kolasa: "Zahl der Gläubigen der indischen katholischen Ostkirche zuletzt deutlich gestiegen"
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SALZBURG (kap) / In Salzburg ist eine neue katholische syro-malabarische Gemeinde im Entstehen. Am Sonntag feierte Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa mit den örtlichen syro-malabarischen Gläubigen einen Gottesdienst im Salzburger Priesterseminar. Der Gottesdienst war gleichsam der Startschuss für die offizielle Errichtung der Gemeinde, wie es in einer Aussendung der Gemeinde am Montag hieß.
Die Syro-Malabarische Kirche ist eine indische Kirche, die mit Rom in Kirchenunion steht. Die Kirche zählt weltweit rund 4,5 Mio. Gläubige. Vor allem in Indien, daneben aber auch in Australien, Großbritannien, Kanada, USA. In Österreich gibt es bereits mehr als 3.000 Gläubige. In Wien gibt es drei offizielle Kirchengemeinden, regelmäßige Gottesdienste werden zudem in Feldkirch, Graz und Salzburg angeboten. In Salzburg sind die Kirchenstrukturen bereits so weit gefestigt, dass nun die Gemeinde offiziell errichtet werden soll.
In den vergangenen zwei Jahren habe sich die Zahl der Gläubigen der Syro-Malabarischen Kirche in der Erzdiözese Salzburg bemerkenswert erhöht, so Ostkirchengeneralvikar Kolasa am Montag im Kathpress-Interview. Dieses Wachstum sei vornehmlich auf die verstärkte Zuwanderung von Pflegekräften aus dem indischen Bundesstaat Kerala zurückzuführen, von denen die Mehrheit der Syro-Malabarischen Kirche angehört.
Derzeit sind in der Erzdiözese Salzburg drei syro-malabarische Priester mit pastoralen Aufgaben betraut. Ergänzend dazu leben fünf syro-malabarische Priester, die sich im Studium befinden, im Priesterseminar und leisten gelegentlich seelsorgliche Unterstützung in römisch-katholischen Pfarren. P. Rejan Thomas (Josep Pathil), ein Diözesanpriester der Erzdiözese Changanacherry in Kottayam, der derzeit seine Dissertation über die syrische liturgische Tradition verfasst, wurde zum hauptverantwortlichen Seelsorger der syro-malabarischen Gemeinde in der Erzdiözese Salzburg ernannt.
Die Gemeinde, die Teil des Ostkirchenordinariats ist, muss vom zuständigen Ordinarius für die Ostkirchen, aktuell Kardinal Christoph Schönborn, noch per Dekret offiziell ernannt werden. Dabei ist auch das Einvernehmen mit der jeweiligen römisch-katholischen örtlichen Diözese zu suchen.
Generalvikar Kolasa würdigte in diesem Zusammenhang im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes die konstruktive Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Salzburg und sprach seinen tief empfundenen Dank für die Schaffung eines geistlichen und gemeinschaftlichen Raumes aus. Die neue syro-malabarische Gemeinde ermöglicht den neu zugewanderten Gläubigen nicht nur, ihren Glauben in der ihnen vertrauten liturgischen Tradition zu leben, sondern bildet zugleich ein existenzielles Netzwerk für diejenigen, die ihre Heimat und Familie verlassen mussten, so Kolasa.
In einem fremden Land werde eine solche Gemeinschaft zu einem "Anker der Identität, der Zugehörigkeit und der spirituellen Verwurzelung". Sie trage wesentlich zur Bewahrung des liturgischen und kulturellen Erbes bei und fördere zugleich eine harmonische Eingliederung in die kirchliche und gesellschaftliche Struktur Österreichs. An dem Gottesdienst nahmen u.a. auch der Salzburger Generalvikar Harald Mattel und Markus Roßkopf, Geschäftsführer der Salzburger Diözesankommission für Weltkirche, teil.
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