„Haus der Bildung und der Emotion“
WÖRGL (eds) / „Ja, es war ein hartes Stück Arbeit, bis wir an diesem heutigen Tag angekommen sind. Aber jetzt erstrahlt unser Tagungshaus in neuer gastfreundlicher, moderner und offener Art und Weise“, sagte Tagungshausdirektor Herwig Ortner heute Nachmittag im Festsaal der Bildungseinrichtung in Wörgl. Im Beisein von Erzbischof Franz Lackner, dem Landeshauptmann von Tirol Anton Mattle, Stadtpfarrer Christian Hauser, dem Bürgermeister von Wörgl Michael Riedhart und zahlreichen Ehrengästen aus Erzdiözese, Stadt und Pfarre feierten die Wörglerinnen und Wörgler die Neueröffnung.
Fast eineinhalb Jahre dauerte die Generalsanierung des Tagungshauses der Erzdiözese Salzburg in Wörgl, dessen Innen-, wie Außenbereich erneuert wurde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Großzügigere und hellere Räume, neue Fenster, Vollwärmeschutz und eine PV-Anlage. Der Umbau kommt damit der Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Benutzerfreundlichkeit zugute. „Die Räume haben jetzt eine ganz andere Qualität“, berichtet Tagungshaus-Direktor Herwig Ortner und betont: „Das alles macht das Haus zu einem gastfreundlichen Ort der Begegnung, wo Menschen zahlreiche Angebote der Erwachsenenbildung sowie eine kirchliche Service- und Beratungs-Stelle vorfinden“. An der Generalsanierung waren mehr als 20 Firmen beteiligt, „durch sie gelingt auch regionale Wertschöpfung“, betont Ortner.
Ein Haus für den Zusammenhalt in der Gesellschaft und der Verbindung mit Gott
Begegnungsort, zentrale Servicestelle der kirchlichen und caritativen Einrichtungen sowie ein Haus der Bildung, das soll das Tagungshaus sein, so die Redner des Nachmittags. Auf dieser Note sprachen Landeshauptmann Mattle, Bürgermeister Riedhart und Stadtpfarrer Hauser vom Tagungshaus als einem Raum der Herzensbildung, der Suche und der Emotion. „Für mich ist es ein Haus der Emotion“, so der Bürgermeister. Landeshauptmann Mattle betonte zudem, wie „ernst es die Erzdiözese Salzburg mit ihren 61 Pfarren auf Tiroler Boden meint, wenn sie in Gastfreundschaft, Bildung und Service auf diesem Niveau investiert“.
Bezüglich der Investitionssumme versicherte Direktor Ortner: „Wir haben seither jeden Euro mindestens drei Mal umgedreht, um am Ende guten Gewissens vor die Kirchenbeitragszahler treten zu können.“
Jeder Euro werde dafür verwendet, „dass Kirche die Gesellschaft durch Bildung zusammenführen und damit für alle Werte stiften könne“.
Stadtpfarrer Christian Hauser erzählte über die Geschichte des Hauses, das ja in Pfarrbesitz ist. Er strich dabei die enge und gute Zusammenarbeit, seine Nutzung und pastorale Bedeutung für die Pfarre Wörgl heraus.
Erzbischof Franz Lackner segnete das Haus und alle, die damit in Verbindung stehen. In seiner Ansprache betonte er zudem die Wichtigkeit von kirchlicher und konfessioneller Bildungsvermittlung in der Öffentlichkeit. Religiöses und kirchliches Wissen dürfe nicht in seiner Privatisierung verschwinden. Er sprach sich auch für die Beibehaltung des konfessionellen Religionsunterrichts an den öffentlichen Schulen aus.
Alles unter einem Dach
Neben Pfarr- und Jungscharräumen beherbergt das Haus zahlreiche Einrichtungen der katholischen Kirche, wie die Katholische Aktion, die Kirchliche Pädagogische Hochschule, die Katholische Frauenbewegung sowie die Junge Kirche. Ein Seminarraum wurde speziell für kreative, musikalische Zwecke ausgestattet. Weiters ist die Kirchenmusik inklusive Hausorgel im Haus untergebracht, die Kirchenbeitragsstelle sowie die Bücherei, die von Pfarre und Stadt gemeinsam betrieben wird. Ein großer Raum steht für Lesungen zur Verfügung.
Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg: „Das wiedereröffnete Tagungshaus Wörgl vereint nach dem Umbau nun mehrere Caritas-Angebote unter einem Dach, die zuvor getrennt waren – ein symbolischer Schritt, der zeigt, wie aus Einzelteilen ein harmonisches Ganzes entstehen kann.“ Das Caritaszentrum als Anlaufstelle für Menschen in Not im Bezirk, die Servicestelle Demenz der Caritas mit ihren vielfältigen Angeboten – wie Kursen, Austauschtreffen sowie Unterstützung der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen, außerdem die sozialpädagogische Familienhilfe werden im Haus untergebracht sein.
„Ziel und Idee war, die kirchlichen Einrichtungen an einem Ort zusammen zu fassen und in Austausch zu bringen. So können sie sich gegenseitig unterstützen und auch die Bildungsarbeit inspirieren“, so Ortner. Seit seiner Gründung im Jahr 1972 fungiert das Tagungshaus in Wörgl als wichtiger Stützpunkt im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg mit seinen 61 Pfarren und als Impulsgeber für Menschen, Gruppen, Initiativen, Pfarren und Gemeinden.
23. November: Offene Türen für Interessierte
Herwig Ortner lädt alle Interessierten ein, sich am Tag der offenen Tür ein Bild zu machen: am Samstag, 23. November 2024 von 10 – 17 Uhr. Alle dort ansässigen kirchlichen Einrichtungen und das Team der Erwachsenenbildung stellen sich vor. Eine Ausstellung des Wörgler Fotografen Christoph Ascher zeigt im großen Saal den Verlauf des Umbaus, den er mit seiner Kamera begleitet hat. Den inhaltlichen Abschluss dieses Tages bildet um 15 Uhr ein Vortrag des bekannten Theologen Roman Siebenrock, der sich mit der Frage beschäftigt, ob und wie es mit Glauben und Kirche in der Welt von heute und morgen weitergehen kann. Eine Diskussion findet im Anschluss statt. Auch für ein musikalisches und kulinarisches Rahmenprogramm ist gesorgt.
Foto: Bürgermeister Michael Riedhart, Finanzkammerdirektor der Erzdiözese Cornelius Inama, Tagungshaus-Kuratoriumsvorsitzender Markus Welte, Herwig Ortner und Generalvikar Harald Mattel (hintere Reihe, v.l.), Erzbischof Franz Lackner, Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner, Kanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr, Landeshauptmann Anton Mattle (v.l.)
Mehr Fotos hier.