Erzdiözese öffnet Räume für Trauer
SALZBURG (eds) /„Es sind alle eingeladen, die einen Verlust zu betrauern haben“, sagt Dominik Elmer, Referent für Stadtpastoral und Mitinitiator von TrauerRaum.
Um Allerseelen und Allerheiligen bietet die Einrichtung „Offener Himmel“ der Erzdiözese Salzburg mit der Aktion TrauerRaum rund 20 sogenannte Trauerräume. In den herbstlich geschmückten Kirchen und den anliegenden Räumen und Friedhöfen können Trauernde innehalten und an Trauer-Stationen ihren ganz eigenen Weg der Trauer gehen. In einigen Trauerräumen gibt es die Möglichkeit, mit haupt- und ehrenamtlichen ökumenischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern ein Gespräch zu führen. „Oft wohnte ein Verstorbener weit weg oder die Trauerfeier wurde in kleinem Kreis gehalten. Da ist es wichtig, dass Trauernde eine gute Möglichkeit zu einem angemessenen Abschied bekommen“, sagt Dominik Elmer.
Die Termine und Öffnungszeiten für die Trauerräume der teilnehmenden Pfarren und das kirchliche Angebot rund um das Thema Trauer von Gesprächsangeboten, Tipps im Umgang mit Trauer bis hin zu Informationen und Terminen zu den bevorstehenden Feiertagen gibt es auf der Webseite www.eds.at/trauer.
Trauer ist Reaktion auf Verlust
„Es gibt Menschen, die kommen hier rein und gehen gerührt weg. Die haben etwas bekommen, was sie nicht erwartet haben. Die sind mit einer Seite von sich selbst in Berührung gebracht worden und merken, dass sie das zulassen können an diesem Ort. Das ist eine große Stärke dieses Raums und von Symbolen und Ritualen. Wir wollen einen Ort des Heilens schaffen“, sagt Elmer.
Detlef Schwarz, Referent für Krankenpastoral und Notfallseelsorge, betreut auch TraueRräume zum Beispiel im Landeskrankenhaus Salzburg. „Viele fühlen sich durch die Atmosphäre des Raums eingeladen. Es gibt einzelne Stationen. Es läuft leise Musik, es gibt Texte zum Verweilen, eine Klagemauer, es kann zum Beispiel ein Weihrauchkorn auf Kohle verbrannt werden und es gibt Sitzecken, wo Seelsorgerinnen und Seelsorger zum Gespräch einladen“, sagt Schwarz.
Eingeladen sind alle, die einen Verlust zu betrauern haben. Den Verlust eines Menschen durch Tod oder durch Suizid, aber auch der Verlust eines Haustiers, einer Arbeitsstelle, der Verlust einer körperlichen Fähigkeit oder einer abgeschlossenen Lebensphase. „Trauer ist die Reaktion darauf, dass ich etwas Wertvolles verloren habe“, sagt Schwarz.
„Unsere Gesellschaft ist so getaktet, dass beim Erleben eines traumatischen Zustands alle professionellen Hilfssysteme bestrebt sind, so schnell wie möglich eine Situation herzustellen, wie sie war, bevor etwas eingetreten ist. Am besten alles ungeschehen zu machen. Dabei ist die Trauer selbst der Weg. Es geht nicht darum, die Trauer zu vermeiden, sondern mit Leben zu erfüllen“, erklärt Schwarz.
TrauerRäume in der Erzdiözese Salzburg
Stadt Salzburg
Margarethenkapelle (Friedhof St. Peter): 28. Oktober bis 2. November, 10.30–17.30 Uhr
Mirabellplatz (St. Andrä): 31. Oktober bis 3. November, 9–18 Uhr
Salvator-Kirche (Christian-Doppler-Klinik): 24. Oktober bis 14. November, 11–17 Uhr
Salzburg-Maxglan (Kleine Kirche): 31. Oktober bis 2. November, 9–20 Uhr
Liefering (Pfarrkirche): 31. Oktober 15–19 Uhr, 1. November 9.30–19 Uhr, 2. November 9–17 Uhr
Flachgau
Anthering (Pfarrkirche und Friedhof): 31. Oktober bis 2. November, 9–19 Uhr
Seekirchen (Krypta): 30. Oktober bis 3. November, 8–19 Uhr
Tennengau
Abtenau (Marienkapelle, Pfarrzentrum, Seniorenheim, Taufraum in der Pfarrkirche): 31. Oktober bis 5. November, 9–19 Uhr
Lungötz (Kirche, Bergfriedhof ): 26. Oktober bis 2. November, 8–18 Uhr
Rußbach (Pfarrzentrum Pfarrkirche): 30. Oktober bis 2. November, 9–19 Uhr (am 2. November bis 20.30)
Lungau
St. Margarethen im Lungau, Mulitaugustinum, Kirche St. Augustin: 26.Oktober bis 13. November, 9–15 Uhr
Pongau
Bad Hofgastein (Friedhofskapelle): 28. Oktober bis 2. November, 9–16 Uhr
Hüttschlag (Friedhofskapelle): 28. Oktober bis 5. November, 10–18 Uhr
Tiroler Teil
Kufstein, St. Vitus: 28. Oktober bis 3. November, 9–18 Uhr
Foto: Dominik Elmer, Referent für Stadtpastoral und Mitinitiator von TrauerRaum