Ehrenamtlicher Helfer in renovierter Kirche von Elixhausen geehrt
SALZBURG (eds) / Den Rupert-und-Virgil-Orden in Silber verlieh Weihbischof Hansjörg Hofer an Gerhard Oberholzner, einen verdienten Mann der Erzdiözese Salzburg. Bei der feierlichen Verleihung am Sonntag im Rahmen der bischöflichen Visitation (11. und 12. Mai) in der Pfarre Elixhausen mit frisch renovierter Kirche würdigte er das ehrenamtliche Engagement der in dieser Pfarre mitwirkenden Menschen. Er betonte, dass mit der Ehrung neben dem Ausgezeichneten, ehrenamtlichen Baukoordinator, auch all jene mitgeehrt seien, die wertvoll ehrenamtliche Beiträge rund um die Kirchenrenovierung in Elixhausen geleistet haben. Auch Oberholzner wies in seinen Dankesworten darauf hin, dass er den Orden mit all jenen teilen möchte, die mitgeholfen haben und noch mithelfen werden, dass das große Werk zu einem guten Ende kommt.
Weihbischof Hofer griff bei seiner Festpredigt die doppelte Bedeutung von Kirche auf: Elixhausen dürfe sich über eine wunderschöne Kirche freuen, die nach Abschluss der gemeinsamen Renovierungsarbeit in neuem Glanz erstrahlt. Und Elixhausen dürfe sich über eine Kirche aus „lebendigen Bausteinen“, engagierten Christinnen und Christen, freuen, die sich bei der Kirchenrenovierung und auch in vielen anderen Bereichen als starke und lebendige Gemeinschaft zeigen.
Ehrenamtlicher Baukoordinator
Gerhard Oberholzner wurde für herausragende Verdienste rund um die Kirchenrenovierung in seiner Heimatgemeinde geehrt. Neben Dombaumeister Hermann Aigner als professionellem Bauleiter habe sich vor allem Gerhard Oberholzner, im Hauptberuf selbstständiger Keramikkünstler, als ehrenamtlicher Baukoordinator vor Ort verdient gemacht, heißt es seitens der Pfarre Elixhausen. Von den 2.000 ehrenamtlich geleisteten Stunden gehen mehrere Hundert auf das Konto des Geehrten, der sich bei den Arbeitseinsätzen selber niemals schonte und meistens die heikelsten und herausforderndsten Tätigkeiten selber übernahm, hieß es in der Laudatio. Zur Krönung spendete der Ausgezeichnete noch 195 Engelfiguren, jede ein Original, aus seiner Keramikwerkstatt als Dankeschön für besonders großzügige Unterstützerinnen und Unterstützer der Renovierung.
Pfarrassistent Gerhard Schaidreiter wies in der Laudatio auf den doppelten Gewinn im Zuge der Renovierung hin: Zum einen auf den hervorragend wiederhergestellten Kirchenraum, der nun wieder ein einladender Ort für die persönliche Besinnung und das gemeinsame Feiern ist, zum andern auf den unbezahlbaren Gewinn an Gemeinschaft, der durch die gemeinsame Arbeit an der Kirche im ganzen Ort und darüber hinaus entstanden ist.
Er nahm in der Laudatio zudem Bezug auf die „Berufungsgeschichte“ des Ausgezeichneten, die sein außergewöhnliches Engagement erklärt. Oberholzner, der sich nach Eigendefinition nicht zu den extra Frommen zähle, habe vor mehreren Jahren in Brüssel eine von außen wunderschöne Kathedrale besichtigen wollen. Dies sei nicht möglich, sei ihm gesagt worden, denn sie werde gerade in ein Einkaufszentrum umgebaut. Das habe ihn so erschüttert, dass er sich vorgenommen habe, sich dafür einzusetzen, dass es in seiner Heimat nie so weit kommt. Er begann, sich in der Pfarrgemeinde zu engagieren und war in Elixhausen als Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenrat im Einsatz. Als er nun im Zuge der anstehenden Kirchenrenovierung gefragt wurde, ob er bereit sei, sich in zentraler Position einzubringen, habe er keine Minute gebraucht, um zuzusagen. Damit habe eine Erfolgsgeschichte begonnen, die ihresgleichen sucht und weit über die Ortsgrenzen hinaus Menschen zum Staunen brachte.
Ehrenamtliches Team renoviert Pfarrkirche
Seit April 2023 wird die katholische Pfarrkirche in Elixhausen einer umfassenden Innenrenovierung unterzogen. Zugleich wird die historisch bedeutende Ludwig-Moser-Orgel vom renommierten Orgelbaumeister Roland Hitsch in Guggental restauriert und generalüberholt. Innerhalb kürzester Zeit war ein riesengroßes Ehrenamtlichenteam aufgebaut, das an den verschiedensten Ecken und Enden mit hoher Kompetenz und viel Engagement zusätzlich zu den professionellen Arbeiten der Fachfirmen das Projekt vorantrieb und ihm Leben einhauchte, erzählte Pfarrassistent Gerhard Schaidreiter. Innerhalb eines Jahres wurden so annähernd 2.000 Ehrenamtlichenstunden geleistet: Direkt auf der Baustelle, bei der wöchentlichen Reinigung der Kirche, damit sonntags wieder Gottesdienst gefeiert werden konnte, in den Elixhausner Küchen, um die Freiwilligentrupps mit hervorragendem Essen zu versorgen, bei der Haussammlung im Ort, um die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner um einen finanziellen Beitrag zur Kirchenrenovierung zu bitten. Es passt laut Schaidreiter zur gesamten Dynamik, die entstanden ist, dass dabei im relativ kleinen Ort die unglaubliche Summe von etwa 115.000 Euro gesammelt wurde. Dank guter weiterer Unterstützung durch öffentliche Träger wie Erzdiözese, politische Gemeinde, Land und Bund sind damit die hohen Kosten, die eine professionelle Kirchenrenovierung mit sich bringt, zum Gutteil abgedeckt.
Der Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil
Am 27. November 1984, zum 1200. Todestag des heiligen Virgil, wurde der Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil von Erzbischof Karl Berg begründet, er ist dem Landespatron von Salzburg und dem Patron der Erzdiözese gewidmet. Das Ehrenzeichen in Silber wird für besondere Verdienste im Bereich der Pfarre verliehen, das Ehrenzeichen in Gold für besondere Verdienste im überpfarrlichen Bereich.