„Diener Gottes sagt man zu euch“ – Erzbischof feiert Chrisam-Messe
SALZBURG (eds) / Mit der traditionellen Chrisam-Messe setzte sich heute für die Erzdiözese Salzburg und ihren Erzbischof Franz Lackner die Reihe der großen Liturgien der Karwoche fort. Der Erzbischof feierte mit jeweils über 100 Priestern und Diakonen sowie ebenso zahlreichen Ministrantinnen und Ministranten aus allen Regionen der Diözese den Gottesdienst. Die Chrisam-Messe gilt einerseits der Weihe der drei verschiedenen Salböle, andererseits auch der Erneuerung des Versprechens der Priester, ihren Dienst weiterhin das Priesteramt in Treue zu Evangelium und Kirche auszuüben und „zum Heil der Menschen für Gott zu leben.“
Die Schar der Ministrantinnen und Mininstranten traf bereits vor der Liturgie mit dem Erzbischof zu einer kurzen Begegnung im Bischofshaus zusammen, anschließend zog man gemeinsam in den Dom ein. Erzbischof Lackner würdigte den Einsatz der Kinder und Jugendlichen: „…“ Ebenso fand im Vorfeld des Gottesdienstes der alljährliche Priestertag statt, in diesem Jahr mit einem Referat von Universitätsassistent Dr. Bernard Mallmann zum Thema „Offenbarung und Wahrheit: Verkündigung und Barmherzigkeit“.
Erzbischof dankte den Priestern für ihren Dienst
Von den Priestern werde in einer Zeit, „die vielerorts als ‚individualistisch‘, zuweilen sogar als ‚narzisstisch‘ abgestempelt“ werde, „viel abverlangt“, so der Erzbischof in seiner Predigt. In die heutige Welt hinein den priesterlichen Dienst treu zu verrichten, verdiene „großen Dank und Anerkennung“. Lackner zeichnete die Geschichte der beiden Formen des Priestertums nach: Des allgemeinen, dessen alle Gläubigen mit der Taufe bereits anteilig seien, und des „Priestertums des Dienstes“, welches in vorchristlicher Zeit bereits dem israelitischen Stamm Levi überantwortet wurde und im hierarchischen Priestertum der Kirche weitergeführt ist. Der Prophet Jesaja, auf dessen Schrift der Erzbischof besonders einging, spreche von „Dienern Gottes“ – hier sei sowohl der Dienst an Gott gemeint, aber auch, dass Priester Diener Gottes im Sinne von „Werkzeugen“ für die Menschen sein sollten. „Das Ideal liegt meines Erachtens im Zusammenfall von beiden Zuordnungen, so der Erzbischof.
Die drei heiligen Öle
In der Chrisam-Messe weiht der Bischof die drei heiligen Öle – Chrisam, Krankenöl und Katechumenenöl. Chrisam wird bei Taufe und Firmung verwendet, bei der Priesterweihe und Bischofsweihe, auch bei der Weihe eines Altars, einer Kirche oder der Glockenweihe. Das Krankenöl kommt für die Krankensalbung zum Einsatz, das Katechumenenöl für die Salbung der Katechumenen (Taufbewerber) bzw. des Täuflings vor der Taufe. Nach der Chrisam-Messe werden die heiligen Öle an die Vertreter der Gemeinden bzw. Dekanate übergeben, die sie dann in ihre Gemeinden bringen.