Caritas: Haussammlung im März

SALZBURG (Caritas) / Beratung und Unterstützung sind dringend nötig, die Caritas befürchtet einen deutlichen Anstieg der Menschen, die Hilfe brauchen und bittet um Spenden für die Sozialberatung. Von 1. bis 31. März findet die größte Sammelaktion des Jahres zugunsten der regionalen Hilfe statt. Haussammler*innen gehen in Salzburg und im Tiroler Unterland von Tür zu Tür und sammeln für Menschen in Not in der Nachbarschaft, im Ort und in der Region.
Welche Auswirkungen haben die Maßnahmen?
Die Änderungen bei den Stromkosten bedeuten für einen durchschnittlichen Haushalt (Verbrauch 3.500 kWh) etwa 30,- Euro mehr Kosten im Monat (Quelle: AK Salzburg), die Kürzung des Salzburger Heizkostenzuschusses von 600,- auf 250,- Euro jährlich bedeutet 30,- Euro weniger pro Monat. Das Auslaufen von Leistungen wie dem Wohnschirm Energie heißt ebenfalls eine deutliche Reduktion: der Wohnschirm wurde auf Basis der individuellen Situation berechnet, bis zu 1.600,- Euro bekam ein 4-Personen-Haushalt jährlich, mehr als 130,- Euro pro Monat fallen somit weg.
„Bei alldem muss man bedenken, dass Menschen, die finanziell in schwierigen Situationen sind, auch meist in älteren Wohnungen leben – mit ineffizienten Heizungen und E-Geräten, mangelhafter Dämmung bzw. alten Fenstern. Das heißt, der Energieverbrauch ist noch höher als in Durchschnittshaushalten“, schildert Kurt Sonneck, Direktor der Caritas Salzburg.
„Diese Zahlen machen ganz deutlich, dass der Wegfall von Unterstützungsleistungen und die steigenden Energiepreise eine weitere große finanzielle Belastung für besonders vulnerable Gruppen bedeuten“, zeigt sich Kurt Sonneck besorgt. „Wer bisher schon jeden Euro mehrfach umdrehen musste und keine Möglichkeit hatte, etwas zurückzulegen, kann die höheren Kosten und niedrigere Unterstützung nicht ausgleichen. Die Not wird existenzbedrohend und betrifft insbesondere Alleinerziehende, (Mindest-)Pensionist*innen und Familien mit mehreren Kindern.“
Die gute Nachricht: Es gibt Wege, die Situation zu erleichtern
„Grundsätzlich haben wir in Österreich einen gut funktionierenden Sozialstaat. Doch im Dschungel der zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten, Zuschüsse und Befreiungen sowie immer wieder Veränderungen verlieren viele Menschen schnell den Überblick und beantragen Leistungen, die ihnen zustehen würden, nicht“, erklärt Kurt Sonneck. „Genau hier sind unsere Sozialberater*innen die richtige Anlaufstelle: Sie hören zu, erfassen die individuelle finanzielle Situation und prüfen, welche Hilfen zur Verfügung stehen. Sie unterstützen bei Anträgen, helfen bei Behördengängen und vermitteln an weitere Anlaufstellen. Ihr Ziel ist es, den Betroffenen eine nachhaltige und dauerhafte finanzielle Entlastung zu verschaffen, denn die Kosten sind jeden Monat zu bezahlen. Wenn Leistungen wegfallen und Kosten steigen, ist es noch wichtiger, ganz genau alle Unterstützungsmöglichkeiten zu prüfen.“ In akuten Fällen, bei denen eine finanzielle Notüberbrückung nötig ist, unterstützt die Caritas auch mit Bargeld.
Die Sozialberatung der Caritas wird überwiegend aus Spenden finanziert. „Nur mit Hilfe der Bevölkerung können weiterhin Berater*innen zur Verfügung stehen, die den Menschen in Not zur Seite stehen und sie nachhaltig unterstützen. Der Bedarf ist groß: Unsere Beratungsstellen sind mehr als ausgelastet. Ohne Spenden müssen wir unser Angebot unter Umständen sogar reduzieren“, sagt Kurt Sonneck. 19.000 Beratungskontakte gab es 2024 bei der Caritas, das ist ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zu 2023. 7.500 Menschen wandten sich an die Sozialberatung, 21 Prozent davon zum ersten Mal. Die Themen sind seit Jahren die gleichen: Energie, Wohnen und Lebensunterhalt.
In den Caritas-Zentren in Neumarkt, Bischofshofen, Zell am See und Tamsweg, in St. Johann/Tirol, in Wörgl und in der Sozialberatung Stadt Salzburg stehen Mitarbeiter*innen persönlich, telefonisch und online zur Verfügung. Der Zugang zur Sozialberatung ist damit für jede und jeden möglich, auch wenn man zum Beispiel nicht mobil ist.
Haussammlung: Ein starkes Zeichen des Miteinanders und des Zusammenhalts gegen Not
Von 1. bis 31. März findet wieder die Caritas-Haussammlung statt, bei der Freiwillige der Pfarren von Tür zu Tür gehen und um Spenden bitten. Sie ist eine der zentralen Sammlungen, die ein Viertel des Spendenaufkommens für Salzburg und das Tiroler Unterland ausmacht. 40 Prozent der Spenden bleiben in den Pfarren für unmittelbare Hilfe in der Nachbarschaft und in der Gemeinde, 60 Prozent kommen über die Caritas Menschen in Not in der Region zugute. „Herzlichen Dank an alle Haussammlerinnen und Haussammler sowie an alle Beteiligten in den Pfarren! Ihr unermüdlicher Einsatz vermittelt ein Zeichen der Zuversicht und Achtsamkeit und stellt einen Lichtblick für viele Hilfsbedürftige dar“, sagt Kurt Sonneck.