21. Umverteilungstag zum „Welttag der Armen“ in Salzburg

SALZBURG (eds) / Am vergangenen Sonntag wurde der von Papst Franziskus ins Leben gerufene „Welttag der Armen“ (WTA) zum neunten Mal begangen. Der 21. Salzburger „Umverteilungstag“ am Samstag war ein „strkes Zeichen der Solidarität mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern in prekären Situationen“, zog „ArMut teilen“-Projektleiter Thomas Neureiter eine positive Bilanz. „Herausstechende Erkenntnisse: Die medizinischen Kosten werden zunehmend auch individuell zur Belastung und Gewalt ist besonders für Frauen ein Thema, das Armutssituationen verstärkt. Dazu psychische Probleme und Erkrankungen bei vor allem jungen Menschen. Aber auch: Die Spendensolidarität ist nach wie vor hoch“, so das Fazit der Organisatorinnen und Organisatoren. In sieben Salzburger Pfarren können 54.500 Euro rasch und unbürokratisch „umverteilt“ werden, 254 Personen konnten unterstützt werden, was mit den Familienangehörigen eine finanzielle Entlastung für 700 Menschen ergab.
Freiwillige Helferinnen und Helfer hatten ein offenes Ohr für die Hilfesuchenden, erzählte Neureiter. „Auch in unserem reichen Salzburg belasten existentielle Notsituationen viele Familien und Haushalte. Elf Prozent gelten als Armutsgefährdet, besonders betroffen sind Frauen und Kinder.“ Als Christinnen und Christen, als Menschen, gehe es darum, niemanden allein zu lassen, unabhängig von Herkunft, finanzieller Potenz oder individueller Schuld. Der Umverteilungstag sei hier ein symbolischer Beitrag, der auch sehr wohl real Lebensumstände verbessert und Hoffnung gibt. „Hinschauen, Zuhören, Handeln“, so beschrieb der Leiter von ArMut teilen, Thomas Neureiter, das Prinzip des Umverteilungstages. Neben der finanziellen Unterstützung geht es vor allem um das Gespräch auf Augenhöhe und das Ernstnehmen der Sorgen.
Er zitierte Papst Leo XIV: „Die Armen sind keine Zusatzbeschäftigung für die Kirche, sondern vielmehr die am meisten geliebten Brüder und Schwestern.“ Die am öftesten genannten Sorgen der Hilfesuchenden: Steigende Preise beim Einkaufen und beim Wohnen, Gewalt, psychische Erkrankungen, Medizinische Kosten, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit… „ArMut hat viele Gesichter! Danke allen Freiwilligen und Unterstützerinnen und Unterstützern! Geteiltes Leid ist halbes Leid!“
Hoffnung
Der „Welttag der Armen“ stand heuer unter dem Motto: „Du bist meine Hoffnung“ (vgl. Die Bibel, Psalm 71,5). In Österreich fällt der WTA mit dem traditionellen Elisabethsonntag der Caritas zusammen. Alle Aufrufe in der Erzdiözese folgen der Papst-Botschaft. 17 Prozent der Stadt-Salzburgerinnen und Stadt-Salzburger leben an und unter der Armutsgrenze. Das sind etwa 27.000 Menschen. (Siehe auch Terminaviso mit Presseinformation vom 6. November 2025: https://eds.at/detail/welttag-der-armen-2025-in-der-erzdioezese-salzburg)
Das pfarrcaritative Projekt „ArMut teilen“ nimmt sich seit 21 Jahren Hilfe suchender Menschen in den Salzburger Stadtteilen an – das ganze Jahr über. Die Organisatorinnen und Organisatoren bitten weiterhin um Spenden.
Spenden sind nun absetzbar
ArMut teilen ist auf Spenden angewiesen, gleich einem Brunnen: „Wir können nur geben, solange der Brunnen gefüllt ist. Der Brunnen gibt, solange er Wasser hat…“ Seit Ostern 2025 ist ArMut teilen spendenbegünstigt. Falls Spenderinnen und Spender die Möglichkeit der Spendenabsetzbarkeit nützen wollen, bitte um Bekanntgabe des Geburtsdatums und der Adresse. Die Spenden werden zu 100 Prozent an die Hilfesuchenden in Salzburg weitergegeben, da die Erzdiözese und die Pfarren die Personalkosten und die Infrastrukturkosten tragen. „Danke an dieser Stelle auch für ihren Kirchenbeitrag – eine Zweckwidmung für soziale Anliegen ist möglich“, betonte Neureiter.
(Spendenkonto: ArMut teilen der Erzdiözese Salzburg, IBAN: AT72 3400 0328 0441 1609, Infos: www.armut-teilen.at)
(Infos zum Welttag: www.caritas-salzburg.at/ueber-uns/welttag-der-armen)
(Die Papstbotschaft im Wortlaut: www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-06/papst-leo-xiv-botschaft-welttag-arme-wortlaut-deutsch-16-nov-25.html)
Solidaritätsfonds
Aufgrund der Teuerung ist es für viele Menschen schwierig geworden, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Viele Haushalte können die Grundbedürfnisse nicht mehr decken. Darum hilft die Erzdiözese Salzburg mit dem mit 500.000 Euro dotierten Solidaritätsfonds. Wer in der Erzdiözese Salzburg seinen Wohnsitz hat und Unterstützung für den Lebensunterhalt und/oder die Heizkosten braucht, wendet sich an die Caritas der Erzdiözese Salzburg oder die kirchlichen Armutsinitiativen in der Stadt Salzburg – sie helfen unbürokratisch, vertraulich und zielgerichtet. Darüber hinaus kann der Kirchenbeitrag zweckgewidmet werden. (Spendenkonto: AT80 3500 0000 0004 9700, Verwendungszweck „Solidaritätsfonds“, Infos: www.eds.at/mut)
Foto: Freiwillige unterstützen: 1. Reihe (v.l.n.r.) Thomas Neureiter (Leiter ArMut teilen), Jelena Burghardt, Brigitta Wendorff, Anne Marie Gómez Neumann, Irene Krombholz; 2. Reihe (v.l.n.r.) Bernadette Büchsenmeister, Norbert Damhofer, Susanne Ernst, Susanne Lechner, Christian Plankensteiner. Foto: Armut teilen/Susanne Filz.