Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung
Wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
August 2024: Tipps und Tricks von Barbara Rampl, um schwierige Gespräche zu meistern
Eines meiner Lieblingszitate lautet:
„Wer deutlich spricht, riskiert verstanden zu werden.“
Trotz klarer Kommunikation und eindeutiger Worte liegt es jedoch nicht 100%ig in Ihrer Macht, ob der Empfänger eine Nachricht so empfängt, wie es beabsichtigt war. Das liegt unter anderem an der Komplexität der Aussage, der Präzision der Formulierung oder der aktuellen Tagesform des Gegenübers. Deshalb möchte ich Ihnen heute ein paar Tipps mit auf den Weg geben, die dazu beitragen, dass Gespräche zufriedenstellender geführt werden und alle Beteiligten mit einem guten Gefühl hinaus gehen.
- Denkweise und Ansichten: Wer von vornherein das Schlimmste erwartet, liegt meistens richtig, denn Gedanken lenken auch die Worte. Besser ist es, gedanklich den positiven Verlauf des Gesprächs durchzuspielen und davon auszugehen, dass es die andere Person gut meint.
- Vermeiden Sie missverständliche und negative Formulierungen.
Das Gehirn kann mit den Wörtern „nicht“ und „kein“ nicht umgehen, oder versuchen Sie mal genau jetzt NICHT an einen rosaroten Elefanten zu denken!
Sagen Sie also, was Sie wollen und denken, nicht, was Sie nicht wollen oder nicht denken. - Stehen Sie für eventuelle Fehler gerade und übernehmen sie Verantwortung. Bleiben Sie bei der schmerzhaften, aber entwaffnenden Ehrlichkeit. Auch wenn es nicht angenehm ist, Sie werden dafür die Anerkennung für Ihre Ehrlichkeit ernten.
Verbale Attacken haben nichts mit Ihnen zu tun, sondern sind ein tragischer Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse ihres Gegenübers. Wirkungsvoll ist es, in dieser Situation Ruhe zu bewahren. Wenn Sie sich bewusst dafür entscheiden, darauf zu hören, wie es dem anderen geht anstatt auch wütend zu werden, läuft aggressives Verhalten des Gegenübers ins Leere. Versuchen Sie stattdessen Folgendes:
- Hören Sie genau zu à was sagt die Person auf der Sachebene, was vermittelt sie mit ihren Angriffen auf der Beziehungsebene, also welche Gefühle schwingen mit und welche Bedürfnistöpfe sind komplett leer und unerfüllt?
- Versuchen Sie unvoreingenommen zu sein und zu hören, was tatsächlich gesagt wird, ohne Urteile zu fällen; Versuchen Sie nichts zu beschönigen, sondern drücken Sie ehrlich ihr Mitgefühl aus: Empathie beruhigt! Dafür ist es notwendig, sich in die Person hineinversetzen und hineinfühlen zu können. Wie geht es der Person gerade, wie fühlt sie sich und was braucht sie, damit es ihr besser geht?
- Lassen Sie die Person ausreden und fallen Sie nicht ins Wort;
- Fassen Sie im Anschluss das Gehörte zusammen und zwar nach folgendem Prinzip:
- Benennen Sie zuerst die reinen Tatsachen (was ist tatsächlich passiert?, ohne Bewertungen), z.B.: „Sie haben letzte Woche 3x versucht, mich zu erreichen und kamen nicht durch. Auch wurden Sie nicht zurückgerufen.“
Vermeiden Sie Du-Botschaften, benützen Sie Ich-Aussagen;
Lassen Sie „Trigger“-Wörter, wie „immer, ständig, dauernd, nie, …“ weg! - Erwähnen Sie im nächsten Schritt die Gefühle, die die Person vermutlich hat, z.B.: „Ich kann nachvollziehen, dass das für Sie sehr ärgerlich ist und Sie deshalb wirklich frustriert sind!“
- Im 3. Schritt werden die Bedürfnisse der Person gespiegelt, z.B. „Es ist Ihnen einfach wichtig, dass Sie sich auf uns verlassen können und die nötige Hilfe bekommen, nicht wahr?“ Kritik und Vorwürfe weisen immer auf unerfüllte Bedürfnisse der Person hin!
- Wenn von der Person dann weitere Anschuldigungen kommen, haben Sie noch nicht ganz den Punkt getroffen, um den es ihr geht und die Runde beginnt erneut bei Schritt 2.
- Erklingt von der Person ein „Ja, genau, so ist es!“, können Sie sich sicher sein, dass sie den Eindruck hat, gehört und verstanden worden zu sein. Nun geht es zum letzten Schritt!
- Finden Sie gemeinsam eine Lösung, die für alle passt. Dies ist kein fauler Kompromiss, bei dem eine*r nachgibt und der*die andere gewinnt, sondern ein Ziel, bei dem die Bedürfnisse aller gehört sind und befriedigt werden können/ eine Lösung, zu der alle stehen („Was können wir tun, um...? Was halten Sie davon, wenn ich z.B. ...?“). Holen Sie sich unbedingt für alle vorgeschlagenen Lösungsschritte Feedback ein, fragen Sie, ob die Person damit einverstanden ist. Wichtig: eine Bitte ist nur dann eine Bitte, wenn sie ein Nein der anderen Person akzeptiert. Es geht darum, die Lebensqualität aller Beteiligten zu verbessern.
- Benennen Sie zuerst die reinen Tatsachen (was ist tatsächlich passiert?, ohne Bewertungen), z.B.: „Sie haben letzte Woche 3x versucht, mich zu erreichen und kamen nicht durch. Auch wurden Sie nicht zurückgerufen.“
Somit wünsche ich Ihnen viel Erfolg in Ihrer täglichen Kommunikation! Und sollten Sie doch Unterstützung dabei wünschen, können Sie sich gerne an mich wenden:
Barbara Rampl
Referentin für Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung
0676/8746 7112
barbara.rampl@eds.at
Konkrete Angebote für Pfarren/Pfarrgemeinderät*innen
Unsere Themenfelder sind:
• Teamentwicklung & gelingende Zusammenarbeit
• Sitzungs- und Kommunikationskultur
• Bilanzierung & Reflexion der Arbeitsabläufe
• Konfliktregelung
• Persönliches Coaching in Entscheidungsfragen
• Strategie, Vision & Zukunftsbild/ Arbeit an einem Qualitätsthema
• Projektmanagement, Selbstverständnis, Entscheidungsfindung
• Moderation von Großveranstaltungen
Im Besonderen bieten wir Start- und Bilanzierungsklausuren für Pfarrgemeinderät*innen.
Aktuelle Angebote finden Sie hier: www.kirchen.net/gemeindeberatung/home
Kurz-Beschreibung Referat
Im Referat für Gemeindeberatung wird die Arbeitsgemeinschaft „Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung“ koordiniert. Derzeit stehen in der Erzdiözese 20 Berater*innen zur Verfügung.
Wir sehen uns als Ansprechpartner*innen von Pfarren, Pfarrverbänden und kirchlichen Einrichtungen, die auf der Suche nach einer Begleitung sind, um Ziele und Visionen zu definieren, ihr Team zu stärken oder Veränderungsprozesse gut zu gestalten.
Durch eine mehrjährige Ausbildung sind wir spezialisiert auf die Planung, Gestaltung und Moderation von Entwicklungsprozessen in Organisationen. Dabei wollen wir Sie unterstützen, selbstbestimmt neue Wege zu entdecken und dazu einladen, diese aktiv zu gestalten. Aufgrund unseres beruflichen und/oder ehrenamtlichen Engagements in der Erzdiözese, haben wir besondere Kenntnis in diesem Feld, bringen dennoch für Ihre Fragen und Anliegen einen gewissen Blick ‚von außen‘ in den Beratungsprozess mit ein.
Kontaktieren Sie uns für ein kostenloses Vorgespräch.
Mag. Barbara Rampl
Kapitelplatz 2, 5020 Salzburg