Ein Kasten aus hellem Holz, zwei Flügeltüren, die sich langsam öffnen. Ein kleines Theater entsteht im Raum, auf der schwarz gerahmten Bühne erscheinen Bilder und Geschichten, die die Zuhörer unweigerlich in ihren Bann ziehen.
Wer das Kamishibai einmal erlebt und selbst damit gearbeitet hat, versteht den Zauber, der von diesem Medium ausgeht.
Kleine und große Zuschauer fühlen sich magisch angezogen, wenn in dem hölzernen Kasten kleine Szenen und große Gefühle lebendig werden.
Kino im Kopf, das ist Kamishibai.
Ob im Kindergarten oder in der Schule, in der Gemeinde oder in der Seniorenarbeit, Kamishibai kann überall eingesetzt werden, wo sich Menschen etwas zu erzählen haben. Denn es kann: in die magische Welt der Geschichten einführen; Selbstständigkeit fördern; Gemeinschaft stärken; bildgeschütztes Erzählen üben; zu Lernendes spannend darstellen; Dialoge ermöglichen; ganzheitliche Sprachförderung ermöglichen; Kreativität anregen; ästhetische Bildung aufbauen; Themen tiefgründig aufbereiten und noch viel, viel mehr...
Ein Kamishbai ist ein Erzähltheater. Es besteht aus einem Wechselrahmen mit Flügeltüren, der oben geöffnet ist. Zwischen den Leisten bietet er soviel Platz, dass mehrere Bilder als Stapel hineingestellt werden können. Die Bilder werden im Rahmen betrachtet und nacheinander wieder heraus gezogen. Die Aufmerksamkeit der Zuhörer und Zuschauer wird so auf den bildlich dargestellten Kern der gesprochenen Worte gelenkt. Die Bilder können vorgegeben sein (siehe unten angeführte Serie der biblischen Geschichten und Märchen) oder auch selbst verfertigt werden (Geschichtebaukasten).
Umgekehrt dienen die mit dem Rahmen fokussierten Bilder dem erwachsenen oder kindlichen Erzähler als Gedächtnisstützen für die eigenen inneren Bilder. Das Kamishibai verstärkt also sowohl die äußeren als auch die inneren Bilder in ihrer Wirkung. Die Wechselwirkung läßt ein Kino im Kopf entstehen, unterstützt das freie mündliche Erzählen und führt von der vorbereitenden Geschichte zur eigenen Sprache.
Der Ursprung des kami-shibai (übersetzt: Papier-Theater) liegt in Japan. Dort zogen bereits im 12. Jhdt. buddhistische Wandermönche durchs Land und verwendeten Bilderrollen, um buddhistische Lehren und Weisheiten im Volk zu verbreiten. Später nutzten Süßigkeitshändler das Kamishibai als beliebtes Unterhaltungsmedium.
Heute nutzen Pädagogen in vielen Ländern das Erzähltheater als Instrument der bildgestützen Erzählkunst.
Folgende Geschichten sind in unserem Sortiment:
1. biblische Geschichten
2. Heilige
4. Märchen
3. Weitere Themen