Willkommen in der Diözesanbibliothek Salzburg!

Wo sich Geschichte und Theologie von ihren besten Seiten zeigen

Die d|b|s Diözesanbibliothek Salzburg ist die älteste Bibliothek in Salzburg. Sie beherbergt mehr als 150.000 Medien mit den Schwerpunkten Theologie, Philosophie, Geschichte und Salisburgensia. Als öffentliche Spezialbibliothek unterstützen wir Sie gerne bei Ihren Recherchen. Die d|b|s Diözesanbibliothek Salzburg ist mit ihrem umfangreichen Altbestand, einer Vielzahl von Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucken sowie wertvollen Sondersammlungen eine bedeutende Kultureinrichtung der Erzdiözese Salzburg.

Unsere Schaustücke im Dommuseum

Seit Anfang Oktober 2019 haben Sie die Möglichkeit, ausgewählte Objekte aus unserem Bestand im Dommuseum Salzburg zu betrachten. In einer Vitrine unter dem Motto „Schätze aus der Diözesanbibliothek Salzburg“ finden Sie wechselnde Schaustücke zu unterschiedlichen Themenbereichen.

 

Holzschnitt-Darstellungen der Heiligen Rupert und Virgil zum Landesfeiertag

Missale Salisbvrgense. Iuxta ritum & consuetudinem Sanctae Romanae Ecclesiae Restitutum Salzburg 1605

Signaturen:

  • LIT MIS 58
  • LIT MIS 54

 

Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ließ 1605 beim Salzburger Buchdrucker Konrad Kürner († ca.1619) ein Missale drucken (im VD17 unter VD17 1:082841U zu finden). Dieses – als letztes seiner Art – als Missale Salisburgense bezeichnete Messbuch hebt die Bedeutung der Feste der beiden Landespatrone durch jeweils einen ganzseitigen Holzschnitt hervor, nicht am heutigen Datum (24. September), sondern an den damals begangenen Todestagen (27. März und 27. November).

Im Ausstellungskatalog zum Rupert-Jubiläum 1996 schreibt Johann Kronbichler dazu: „Der graphisch sehr aufwendig gestaltete Holzschnitt präsentiert den hl. Rupert in monumentaler Aufmachung vor einer reich mit Bauten durchsetzten Landschaftskulisse. In seiner Rechten hält er den Bischofsstab, der eine ungewöhnlich mächtige Krümme mit langem angehängtem Pannisellus (Schweißtuch, auch Sudarium genannt) aufweist, und in der ausgestreckten Linken hält er das Salzfaß. Rechts ist etwas im Hintergrund noch die Taufe des Bayernherzogs Theodo durch Bischof Rupert dargestellt.“ In ähnlicher Weise ist auch die Darstellung des hl. Virgil gestaltet. Zum Urheber von beiden merkt er an: „Die Holzschnitte dieses Missales (Frontispiz und Illustrationen der Hochfeste) weisen mehrfach die Initialen H W auf, die mit Hans Waldburger gedeutet werden: Die Darstellung des hl. Rupert wie auch die des hl. Virgil sind jedenfalls noch sehr stark der spätgotischen Formensprache verpflichtet und zeigen nicht den Stil Waldburgers, wie er von seinen Bildwerken her bekannt ist.[1]

Ein vorliegendes Exemplar des Missales stammt aus der Pfarre Anif [Rupert], die Herkunft des anderen [Virgil] ist unklar.

 

 

 


[1] Hl. Rupert von Salzburg 696–1996. Katalog der Ausstellung im Dommuseum zu Salzburg und in der Erzabtei St. Peter : 16. Mai 1996–27. Oktober 1996 herausgegeben von P. Petrus Eder OSB und Johann Kronbichler, S. 315 f.

 

 

Neuigkeiten aus der Diözesanbibliothek

Neuaufstellung Kapuzinerbibliothek Radstadt

Die älteste, noch erhaltene Kapuzinerbibliothek in der Erzdiözese Salzburg befindet sich in den ehemaligen Klostermauern in Radstadt. Der Bestand von ursprünglich etwa 20.000 Bänden war dort auf drei Standorte aufgeteilt. Vorwiegend Literatur aus dem 17. und 18. Jahrhundert konnte man bis letztes Jahr im Veranstaltungsraum bestaunen, weitere Kostbarkeiten aus dieser Zeit sowie Publikationen aus dem 19. und 20. Jahrhundert lagerten im Archivraum. Der Großteil des Bestandes (aus dem 18.–20. Jahrhundert) harrte seit Jahrzehnten in der klimatisch sehr problematischen Sakristei seiner neuen Bestimmung.

Die Bücher aus dem Veranstaltungs- und dem Archivraum wurden bereits in den letzten Monaten nach Salzburg ins Archiv der Erzdiözese gebracht, um dort professionell gereinigt, katalogisiert und neu signiert zu werden. Im Frühling dieses Jahres konnten die ersten Bände aus dem 17. und 18. Jahrhundert nach Radstadt retourniert werden. Ein eigens für diese Bibliothek errichtetes Regal in der Aula des Pfarrhofes bietet den Exemplaren eine neue Heimat und den BersucherInnen einen prächtigen Anblick.   

Nachdem die Tätigkeiten des Holzwurmes eine Begasung der Klosterkirche erfordert hatten, die in der ersten Jahreshälfte von der Pfarre realisiert werden konnte, werden nun sukzessive die Publikationen aus der Sakristei nach Salzburg transportiert, um sie so rasch wie möglich in gereinigtem Zustand wieder an ihrem neuen Bestimmungsort bringen zu können.