Ostern im Zeichen des Friedens
SALZBURG (eds) / Krieg, Pandemie, Zukunftssorgen. Frieden wird in der Zeit der Krise mehr denn je ersehnt. Die Erzdiözese Salzburg erinnert zum heurigen Osterfest an die österliche Friedensbotschaft „Friede sei mit euch“ und lädt mit Aktionen und Plakaten ein, über die persönlichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Initiativen zum Frieden ins Gespräch zu kommen. Infos, Impulse, Gottesdienste, Veranstaltungen und Tipps rund um das Osterfest gibt es auf www.eds.at/ostern
Für den Frieden beten im Dom
Ein Zeichen für den Frieden setzt das Team im Salzburger Dom. Dort gibt es in den Kartagen eine große Gebetswand, wo Besucherinnen und Besucher in Salzburgs größtem Gotteshaus ihre persönlichen Gebete für den Frieden aufschreiben können.
Schuhe putzen am Gründonnerstag
Mit einer Aktion macht ein Team vom Seelsorgeamt und „Offenen Himmel“ am Gründonnerstag ernst mit der Botschaft Jesu. Mit elf Schuhkästen rücken Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Mittagsstunden in der Stadt Salzburg und im Tiroler Teil der Erzdiözese (St. Johann in Tirol und Kufstein) aus und putzen Passantinnen und Passanten die Schuhe. Sie erinnern dabei an die Fußwaschung Jesu vor dem letzten Abendmahl, von der die Bibel erzählt. „Es wird die Menschen überraschen, denn wir putzen Schuhe am Gründonnerstag und folgen damit dem Beispiel, das Jesus mit der Fußwaschung gegeben hat. Wir wollen damit den Personen, denen wir mit diesem Angebot begegnen, einen Dienst erweisen“, sagt Sebastian Riedel, Organisator der Aktion.
Erzbischof wäscht Roma die Füße
Bei der Liturgie zum Gründonnerstag um 19 Uhr im Salzburger Dom wird Erzbischof Franz Lackner zwölf Menschen die Füße waschen. Darunter sind auch Notreisende und Vertreterinnen des Projekts BIWAK.
Die Messfeier am Gründonnerstag findet in Anlehnung an das letzte Abendmahl statt. In diesem Gottesdienst wird die Fußwaschung als Ritus durch einen Priester nachvollzogen, und die Glocken läuten ein letztes Mal bis zum Auferstehungsgottesdienst in der Osternacht. Der Volksmund sagt „sie fliegen nach Rom“. Ebenso lange schweigen die Orgeln.
Karfreitag: Forderung nach menschlicherem Umgang mit Flüchtenden
„FluchtKreuzWeg“ heißt ein ökumenischer politischer Kreuzweg, der am Karfreitag auf das Leiden und Sterben der Flüchtenden und Vertriebenen aufmerksam machen soll. Dazu ist das Lampedusa-Kreuz aus dem Haus der Bayerischen Geschichte (Regensburg) geliehen worden.
Start ist um 15 Uhr am Domplatz, der Weg führt durch die Altstadt mit Halt an der Markuskirche (ukrainisch-kath. Kirche) über den Müllner Steg bis zur evangelischen Christuskirche. Dort wird es einen Abschluss der Hoffnung mit Forderungen für einen menschlicheren Umgang mit Leidenden geben. Organisiert wird der besondere Kreuzweg vom ökumenischen „Offenen Himmel“. Mit dabei sind u. a. die Katholische Frauenbewegung (kfb), die ukrainisch-griechisch-katholische Kirche, die methodistischen Frauen, die Plattform für Menschenrechte, Salzburg hat Platz und Omas gegen Rechts.
Corona-Kreuz macht Kontrast sichtbar
Ein eigens angefertigtes „Corona-Kreuz“ kommt außerdem erstmals in die Öffentlichkeit. Es besteht aus Lindenholz und Metall, in der Mitte befindet sich eine Kugel mit Nägel, die an den Virus erinnert. Am Kreuz stehen sich mit der Coronapandemie assoziierte Schlagwörter gegenüber. Kontrast ist das Thema des Kunstwerks, das nicht nur die Pandemiejahre prägte, sondern auch die beiden Künstler Pascal Rössler und Felix Igler inspirierte. Zum Einsatz kommt das Corona-Kreuz am Palmsonntag beim Passionskonzert um 15 Uhr in der Stiftskirche St. Peter sowie in der am Karfreitag um 15 Uhr in der Pfarre Salzburg-Herrnau und um 19 Uhr in der Pfarrkirche Gneis. Danach wird das Kunstwerk in verschiedenen Kapellen von Krankenhäusern und Seniorenwohnhäusern ausgestellt.
Am Karfreitag wird des Leidens und des Todes Jesu am Kreuz gedacht. Ausgehend von der Gefangennahme Jesu über Verhör und Verurteilung durch Pontius Pilatus, führt sein Weg zur Hinrichtungsstätte „Golgota“, zur Kreuzigung und zu seinem Tod um die neunte Stunde des Tages (entspricht 15 Uhr). Vielerorts wird um die Todesstunde Jesu in einem Kreuzweg-Gottesdienst der Leiden und des Todes Jesu gedacht. In einem abendlichen Wortgottesdienst besteht die Möglichkeit zur Kreuzverehrung. Der Karfreitag ist ein strenger Fasttag im Gedenken an die Leiden Jesu.
Freiluft-Osternacht mit Feuerkunst und Poetry-Slam
Der „Offene Himmel“ lädt am Karsamstag, 16. April, um 20 Uhr zu einer erlebnisreichen ökumenischen Feier der Osternacht in Maria Plain. Vor der Kirche erwartet die Feiernden ein buntes Programm mit Feuerkünstlern, ein Ensemble der Jugendkantorei am Dom, ein Bläser-Quartett und die Slam-Poetin Helene Ziegler. Bei Schlechtwetter findet die Feier in der Kirche statt.
Mit dem Erzbischof in die Heilige Woche
Mit dem Palmsonntag feiert der Salzburger Erzbischof Franz Lackner den Beginn der Heiligen Woche mit einem Pontifikalamt mit Palmweihe (Musik: Bläsersätze und Hymnen zur Palmprozession H. Schütz, Lukaspassion).
Gemeinsam mit den Priestern der Erzdiözese feiert Erzbischof Lackner am Mittwoch, 13. April, um 15.30 Uhr die Ölweihmesse im Salzburger Dom. Dabei weiht er die Öle für die Erzdiözese: das Chrisamöl, Krankenöl und Katechumenenöl.
Am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag steht der Erzbischof der Trauermette jeweils um 7.30 Uhr im Salzburger Dom vor.
Am Gründonnerstag, 14. April, feiert der Erzbischof um 19 Uhr die heilige Messe vom letzten Abendmahl im Salzburger Dom mit Fußwaschung an Notreisenden und VertreterInnen des BIWAK (Musik: Chorwerke zur Liturgie des Gründonnerstags).
Am Karfreitag, 15. April, feiert Erzbischof Lackner um 15 Uhr die Kreuzwegandacht, um 19 Uhr die Feier vom Leiden und Sterben Christi. Musik: H. Schütz, Johannes-Passion; M. Haydn, Tenebrae facte sunt u. a.
In der Osternacht, am 16. April, zelebriert der Salzburger Erzbischof das Hochfest der Auferstehung des Herrn mit Osterfeuer um 21 Uhr im Salzburger Dom. Musik: H. L. Hassler, Missa octo vocum
Am Ostersonntag, 17. April, findet um 10 Uhr das Pontifikalamt mit Erzbischof Franz Lackner statt.
Musik: J. Haydn, Paukenmesse
Das Pontifikalamt am Ostermontag, 18. April, feiert Weihbischof Hansjörg Hofer um 10 Uhr im Salzburger Dom. Musik: W. A. Mozart: Piccolominimesse KV 258
Alles rund um das Osterfest
Unter www.eds.at/ostern bündelt die Erzdiözese Salzburg das vielfältige kirchliche Angebot für Ostern – von Hintergrundwissen, Anregungen und Impulsen bis zu Veranstaltungen und Tipps für diese besondere Zeit. Zu finden sind dort auch die Gottesdienstzeiten sowie eine Übersicht der TV-, Radio- und Streaming-Gottesdienste.
Karwoche: Vom Leiden zum Osterfrieden
Mit dem Palmsonntag beginnt die letzte Woche der seit Aschermittwoch andauernden Fastenzeit. Alle christlichen Konfessionen gedenken während dieser Zeit des Leidens, Sterbens und mit der Osternacht der Auferstehung Christi. Der Wortteil „Kar-“ in Karwoche leitet sich dabei aus dem althochdeutschen „kara“ (= Klage, Kummer, Trauer) ab. Die Karwoche – auch „Heilige Woche“ genannt – stellt den dramatischen Höhepunkt im Leben und Wirken von Jesus dar: am Palmsonntag hochgejubelt – am Karfreitag ans Kreuz geschlagen – am Morgen des Ostersonntags von den Toten auferstanden. Friede ist das erste, was Jesus nach seinem Tod seinen hinterbliebenen Freunden wünscht. „Friede sei mit euch“ lauten die Worte Jesu, als der Auferstandene den Jüngern erscheint.