Vielfältiges kirchliches Angebot bei der "Langen Nacht der Museen"
WIEN/SALZBURG (kap) / Am kommenden Samstag, 1. Oktober, haben Kultur-Interessierte bereits zum 22. Mal die Möglichkeit, mit einem Ticket Zugang zu einer Vielzahl von Museen und Kultureinrichtungen in ganz Österreich zu erhalten. Auch zahlreiche kirchliche Museen, Klöster und Stifte beteiligen sich an der "Langen Nacht der Museen" des ORF und laden zwischen 18.00 Uhr und 1.00 Uhr früh zu einer kulturellen Entdeckungsreise ein. Kathpress bietet einen Überblick über die kirchlichen und religiösen Kulturangebote vom Bodensee bis zum Neusiedlersee.
Salzburg: Reise in fürstbischöfliche Zeiten
In der Stadt Salzburg lädt die Bibelwelt in ihr "Erlebnishaus zum Buch der Bücher". Hinter dem weithin sichtbaren acht Meter hohen Bibelwelt-Ohr können zahlreiche Abenteuer erlebt werden. In einem umfangreichen Kinderprogramm lässt sich etwa das von tosendem Sturm bedrohte Schiff des Jona besichtigen oder man kann mit Mose durch die Wüste stapfen und sich durch 21.500 sandfarbene Bälle wühlen.
Im DomQuartier Salzburg laden Kurzkonzerte in den Prunkräumen ein, eine Reise in die fürsterzbischöfliche Zeit zu unternehmen. Einen würdigen Abschluss erfährt der musikalische Abend durch Orgelimpressionen im Dom.
Wien: Einblick in historische Schätze
In Wien bietet das Dom Museum einen Einblick in die historischen Schätze des Stephansdoms, Avantgarde-Klassiker der Sammlung Otto Mauer und zeitgenössische Kunst. Die "Lange Nacht der Museen" bietet zudem die Gelegenheit, die neue Sonderschau "Mahlzeit" zu sehen, die ab 29. September öffnet und das Essen und Trinken in unterschiedlichen Kontexten beleuchtet.
Ebenfalls in Wien geöffnet hat das Museum im Schottenstift. Hier können Besucher den Altar des Schottenmeisters mit der ältesten topografisch richtigen Darstellung des mittelalterlichen Wien bestaunen. Weiters sind zahlreiche Gemälde, Möbel sowie liturgische Geräte ausgestellt. Dieses Jahr lädt das Museum zudem unter dem Motto "Booking! Bibliophile Städtetrips" dazu ein, sich mittels Stadtansichten aus der Klosterbibliothek zu "Kurzurlauben im Kopf" aufzumachen.
Im Jüdischen Museum Wien können Besucher Ausstellungen zur österreichisch-jüdischen Geschichte, Religion und Tradition besuchen. Ebenso gibt es Kinder-Workshops sowie zahlreiche Themenführungen. Auch das zweite jüdische Museum in Wien öffnet seine Tore: Das Museum Judenplatz gibt Einblicke in den Alltag der jüdischen Gemeinde im Mittelalter. Ebenfalls zu sehen ist die Ausgrabung und 3D-Rekonstruktion der mittelalterlichen Synagoge.
Im Bibelmuseum in Wien-Neubau lässt sich alles rund um das Buch der Bücher in einer ganz neuen Ausstellung entdecken. Unter dem Motto "Drucken wie einst Johannes Gutenberg" haben Kinder die Möglichkeit auf einer originalgetreu nachgebauten Druckerpresse eine Bibelseite zu drucken (18.00 Uhr). Ein Vortrag widmet sich zudem dem Jubiläum "500 Jahre Luthers September-Testament".
Das Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof führt durch die Wiener Bestattungs- und Friedhofskultur vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.
Niederösterreich: Museen und Stifte öffnen Pforten
In St. Pölten fragt das Museum am Dom mit der Ausstellung "Europa, wer bist du? Menschen, Mächte, Mythen". Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte Europas und zeigt sowohl Bruchlinien als auch Gemeinsamkeiten der vergangenen Jahrhunderte auf und versteht sich als Beitrag zu den europapolitisch hochbrisanten Entwicklungen des Jahres 2022.
Das Museum der ehemaligen Synagoge St. Pölten gibt Einblick in das Schicksal der jüdischen Gemeinde in der niederösterreichischen Landeshauptstadt. Das Jugendstilgebäude mit seinen prächtigen Wandmalereien wurde 1913 eingeweiht, im Zuge der Novemberpogrome 1938 zerstört und nach der Renovierung 1984 wiedereröffnet. Da die jüdische Gemeinde St. Pöltens vernichtet wurde, dient die Synagoge nun als Lern- und Gedenkort.
Ebenso in Niederösterreich im Rahmen der Langen Nacht zu besichtigen, ist das Stift Göttweig. Mit seiner über 900-jährigen Geschichte zählt es zu den ältesten Klöstern Österreichs. Im "Museum im Kaisertrakt" erlebt man barocke Pracht - Höhepunkt ist das epochale "Troger-Fresko" über der monumentalen Kaiserstiege.
1144 gegründet, gilt Stift Altenburg heute als Fixpunkt für Kunst- und Geschichtsinteressierte. Die prachtvolle Stiftsbibliothek, die farbenfrohe Krypta sowie das einzigartige "Kloster unter dem Kloster" sind einige der Glanzlichter, die im Rahmen der "Langen Nacht" besichtigt werden können.
In Vösendorf lädt das 1. Niederösterreichische Krippenmuseum in die faszinierende und mystische Welt der Krippen eintauchen. Unter dem Titel "Ein Stift und seine Bücher" präsentiert sich das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian als Ort der Begegnung und der Andacht, das kulturelle Zentrum der Region und als Schatz des österreichischen Barock. Besonderes Highlight ist die Stiftsbibliothek mit mehr als 150.000 Bänden.
Oberösterreich: Teresianische Karmel in Linz feiert 400-jähriges Jubiläum
Der Teresianische Karmel in Linz feiert heuer mit einer Ausstellung seine 400-jährige Präsenz in Österreich. Dieses Jubiläum bietet nicht nur Gelegenheit, auf die lange Geschichte der Ordensgemeinschaft zurückzublicken, sondern sie auch in ihrer heutigen Lebensweise kennenzulernen. Für einen Abend kann man in die Welt der Ordensmitglieder des Teresianischen Karmel eintauchen.
Burgenland: Diözesanmuseum Eisenstadt präsentiert Sonderausstellung "Aufblättern"
In der burgenländischen Landeshauptstadt bringt das Diözesanmuseum Eisenstadt den Besuchern die lange Geschichte des Burgenlandes und der Diözese Eisenstadt näher. In der Sonderausstellung "Aufblättern" werden einige der wertvollsten Bücher der Batthyány-Bibliothek des Franziskanerklosters Güssing im Original zu den Themen "Heilige Schrift", "Musik", "Historisches" und "Natur & Wissenschaft" präsentiert. Das Schloss Potzneusiedl beherbergt das erste österreichische Ikonenmuseum, das Zsolnay-Keramik-Museum und das Bibelmuseum.
Das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt ist im ehemaligen Haus des Landesrabbiners Samson Wertheimer untergebracht. Juwel des Hauses ist die älteste in ihrer ursprünglichen Funktion erhaltene Synagoge Österreichs. Bei einem Besuch können nicht nur die Sammlungen des Museums besichtigt werden, sondern man gewinnt auch einen Eindruck von der ehemaligen Judengasse sowie den beiden jüdischen Friedhöfen.
Die ehemalige Synagoge Kobersdorf gilt als eine der letzten Zeuginnen jüdischen Lebens im Burgenland. Sie dient seither als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit einem Schwerpunkt auf jüdischer Kultur und Geschichte.
Steiermark: 90 Jahre Diözesanmuseum Graz
In Graz versteht sich das Diözesanmuseum als Ort des künstlerischen Dialoges, der zur Auseinandersetzung mit Geschichte, Entwicklung und Gegenwart der Kirche und des christlichen Glaubens einlädt. 2022 steht ganz im Zeichen des Jubiläums des Museums. 90 besondere Geschichten zu 90 Ausstellungsobjekten zeigen die Herausforderungen und Zugänge zum 90. Geburtstag des Diözesanmuseums Graz.
Das Kultum Museum für Gegenwart, Kunst und Religion in Graz zeigt in seiner aktuellen Ausstellung im Rahmen eines institutionenübergreifenden Schwerpunkts zu "100 Jahre Plakat" überraschende Glaubenswerbungen der katholischen Kirche seit dem Beginn der 1970er-Jahre.
Das Krippenmuseum Eisenerz führt die Besucher in eine Welt, in der das Wunder der Geburt Christi sichtbar gemacht wird. Mehr als 50 Weihnachtskrippen geben einen Einblick in die Krippenkunst vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Tirol: Von der Kunstkammer bis zum Krippenmuseum
In einem der bedeutendsten Kunstdenkmäler Tirols, der Hofkirche in Innsbruck, lassen sich die sogenannten "Schwarzen Mander" besichtigen: 28 überlebensgroße Bronzefiguren, stellen die männliche und weibliche Verwandtschaft Kaiser Maximilians und seine Vorbilder dar und umgeben das kaiserliche Grabdenkmal. Die Marmorreliefs mit Szenen aus Maximilians Leben schmücken das Kenotaph und erstrahlen in neuem Licht. Das Programm widmet sich den Rückenansichten der Figuren und den starken Frauen in der Hofkirche.
Die Kunstkammer Mariahilf in Innsbruck beherbergt unter anderem einen Teil des historischen Pfarrarchivs, Dokumente und Pläne zu Bau und Ausstattung der Kirche, wertvolle Kunstwerke sowie liturgische Gegenstände und Paramente von außergewöhnlicher Qualität, die zum Teil heute noch verwendet werden. Ein Glanzstück der Ausstellung ist der originale Stiftsbrief der Tiroler Landstände vom 1. Februar 1647.
Das Krippenmuseum der Krippenakademie in Imst ist um eine gewaltige Krippe reicher geworden. Von Hans Seifert wurde die "Krippe der Vielfalt" erworben: Die gut 200 Figuren und 170 Schafe und Ziegen haben 20 Schnitzer/innen geschaffen - sie alle wurden von nur einem Künstler "gefasst", also farblich gestaltet.
Vorarlberg: Sonderausstellung im Jüdischen Museum Hohenems und Krippenmuseum "mit großer Wirkung"
Das Jüdische Museum Hohenems erinnert die jüdische Gemeinde in Vorarlberg und beschäftigt sich auch mit jüdischer Gegenwart in Europa, mit Diaspora und Migration. Zu besichtigen sind die Dauer- und Sonderausstellung, das jüdische Viertel und der Friedhof.
Das Krippenmuseum Dornbirn ist ein kleines Museum mit großer Wirkung. Auf rund 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche können die Besucher Krippen und Krippenfiguren aus fast allen Kontinenten der Welt bestaunen. (Infos: www.langenacht.orf.at)
