Rupert-und-Virgil-Orden für verdiente Ehrenamtliche
Erzbischof Franz Lackner und Pfarrer Oswald Scherer (hinten) freuten sich mit den „ausgezeichneten“ Rupert Schwaiger, Martin Hotter, Theresia Wieser und Theresia Bacher (v. l.)
DIENTEN, ESCHENAU (eds) / Theresia Bacher, Theresia Wieser, Martin Hotter und Rupert Schwaiger aus Dienten: Diesen einsatzfreudigen Frauen und Männern verlieh Erzbischof Franz Lackner bei einer Maiandacht den Rupert-und-Virgil-Orden in Silber. „Das Pfarrleben in unserer kleinen Pfarre ist nicht denkbar ohne den Einsatz einzelner Menschen, die wie Säulen das Leben hier tragen“, sagte Pfarrer Oswald Scherer bei der feierlichen Verleihung.
Der Erzbischof bedankte sich herzlich bei den verdienstvollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pinzgauer Pfarre und überreichte ihnen die Rupert-und-Virgil-Orden in Silber.
Expertinnen und Experten in ihrer Pfarre
Ein Vierteljahrhundert ist Theresia Bacher bereits für ihre Pfarre im Einsatz. Seit 1997 ist sie im Pfarrgemeinderat (PGR). Seither ist sie im Sozial- sowie im Liturgieausschuss. Lektorin, Kommunionhelferin, ausgebildete Leiterin für Wortgottesfeiern – die ehemalige Volksschullehrerin und Mutter dreier Kinder ist aus dem Pfarrleben nicht wegzudenken. Sie hilft bei den Mesnern aus und ist Vorbeterin beim „Fraubeten“ im Advent. Gern gesehen ist sie auch als „Frau mit der Tasche“. Was es damit auf sich hat? Jeden Monat bringt sie die neueste Ausgabe von „Leben jetzt“ (bis vor Kurzem als „Stadt Gottes“ bekannt) persönlich zu den Leuten. So kommt sie in viele Haushalte und ist als Seelsorgerin tätig.
In Jahre lässt sich schwer fassen, was Theresia Wieser für ihre Pfarre bereits geleistet hat. Von 1981 bis 2020 war die langjährige Pfarrsekretärin für die Buchhaltung in Dienten zuständig. Seit mehr als 40 Jahren singt sie im Kirchenchor, im Sozialausschuss des Pfarrgemeinderats ist sie seit 20 Jahren. In der Kirche kümmert sie sich um Blumenschmuck, ist teilweise Mesnerin und organisiert den jährlichen Kirchenputz. Bei Todesfällen bereitet sie die Aufbahrung vor und ist Vorbeterin, wie auch beim adventlichen „Fraubeten“. Man kennt sie als Sternsinger-Begleiterin, ausgebildete Pilgerbegleiterin und Haushälterin des früheren Pfarrers Josef Lehenauer.
Immer wieder, wenn auch nicht durchgehend, ist Martin Hotter im PGR engagiert, insgesamt rund 20 Jahre lang. Seit 2007 wirkt er im Dientener Pfarrkirchenrat und seit stolzen 40 Jahren singt er im Kirchenchor. Der Lektor ist auch Vorbeter bei Prozessionen, bei Bittgängen und dem „Fraubeten“. Als jahrelanger Sternsinger-Begleiter ist er ebenso aktiv wie als einsatzfreudiger Helfer rund um die Pfarrkirche. So schaufelt er etwa den Schnee vom Dach, in seiner aktiven Zeit als Gemeindearbeiter kam er zur Schneeräumung, zum Errichten von Gräbern oder zur Müllentsorgung. Ob Sonn- oder Werktag, Hotter lässt so gut wie keinen Gottesdienst aus und ist ein wertvoller Vorsänger und Lied-Anstimmer.
Der Raiffeisenbank-Mitarbeiter Rupert Schwaiger gilt in seiner Pfarre als leidenschaftlicher Musiker. Von 1997 bis 2007 war er PGR-Obmann in Dienten und Mitglied im Liturgieausschuss. Im Pfarrkirchenrat ist er seit 2012. Viel länger schon, nämlich seit 36 Jahren, singt er im Kirchenchor, den er seit 2002 auch leitet. Im Jugendchor hat er davor bereits seine Stimme erklingen lassen. Schwaiger erstellt den Liedplan für die Gottesdienste, das ganze Jahr über kümmert er sich darum. Lieder-Anstimmen bei den Messen? Ehrensache. Nicht nur mit seiner guten Stimme, sondern auch mit der Gitarre sorgt er in der und rund um die Kirche oft für „den richtigen Ton“.
Eschenauer erhält Orden für Einsatz
Den Rupert-und-Virgil-Orden, ebenfalls in Silber, verlieh Erzbischof Franz Lackner dem Pfarrkirchenratsobmann Siegfried Plaickner. Der frühere PGR-Obmann Maximilian Präauer hob in seiner Lobrede Plaickners Engagement hervor. In 15 Jahren waren ihm sowohl die finanzielle Gebarung als auch der bauliche Zustand der Kirche mit Pfarrhof und die Gestaltung des Friedhofs Herzensanliegen. Die Pfarre bekam einen neuen Besprechungsraum und öffentliche Treffen. Die Sanierung des Glockengestühls, der Kirchenfassade und die Eindeckung des Kirchturms sowie die behindertengerechte Neugestaltung des Eingangs waren seine größten Projekte. Die Ausgaben für diese betragen rund 203.000 Euro. Der Obmann dankte Plaickner für die geleistete Arbeit und das gute Miteinander.
Der Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil
1984, zum 1200. Todestag des heiligen Virgil, wurde der Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil von Erzbischof Karl Berg begründet, er ist dem Landespatron von Salzburg und dem Patron der Erzdiözese gewidmet. Der Orden ist in vier Stufen gegliedert: Das Ehrenzeichen in Silber wird für Verdienste im Bereich der Pfarre verliehen, das Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im überpfarrlichen Bereich, das Große Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich und das Große Ehrenzeichen in Gold mit Stern für außerordentliche Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich. Die Vorschläge zur Verleihung werden von den kirchlichen Gremien, den Gliederungen der Katholischen Aktion bzw. den kirchlichen Behörden und Institutionen gestellt. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Salzburger Erzbischof mit dem Konsistorium, seinem beratenden Gremium.
