Erzbischof Lackner dankt für „Verlässlichkeit und Treue“ zur Kirche
Erzbischof Franz Lackner und Ordinariatskanzler Elisabeth Kandler-Mayr (r.) mit dem Papst-Silvester-Ordensträger Reinhold Mayer
SALZBURG (eds) / Drei hohe Orden verlieh Erzbischof Franz Lackner heute Vormittag an verdiente Männer der Erzdiözese. Der ehemalige Präsident des Landesgerichtshofs Walter Grafinger erhielt das Ehrenzeichen in Gold des Verdienstordens der Heiligen Rupert und Virgil. Reinhold Mayer, Bezirkshauptmann a. D., und Professor Franz Paul Enzinger empfingen heute den päpstlichen Silvesterorden aus den Händen von Erzbischof Franz Lackner. Damit ist auch die Aufnahme in den päpstlichen Orden „Cavalieri dell‘Ordine di San Silvestro Papa“ verbunden.
„Die Erzdiözese sagt Danke für die Mühe, den Einsatz und den Glauben. Wir leben von dem, was Sie für die Erzdiözese getan haben“, sagte Lackner bei der feierlichen Verleihung am Mittwochvormittag im Kardinal-Schwarzenberg-Haus. „Auf Ihren Einsatz, Ihre Professionalität und menschliche Größe konnte die Kirche immer zählen “, erklärte Laudatorin Ordinariatskanzler Elisabeth Kandler-Mayr.
Vergoldeter Dienst: kluger Ratgeber und leiser Begleiter
Walter Grafinger, geboren 1942, stammt aus Salzburg. Der promovierte Jurist und verheiratete Vater trat als Richter in den Dienst des Landes. Von 1994 bis 2008 war er Landesgerichtspräsident. Als solcher ging Grafinger 2008 in den Ruhestand.
Grafinger sei vor allem ein „geradliniger und kluger Ratgeber, der zunächst zuhört, dann überlegt und differenziert antwortet. In einigen problematischen Rechtsfragen war das bereits eine große Hilfe für die Erzdiözese, für die man sehr dankbar sein konnte“, stellte Kandler-Mayr die Vorzüge des Geehrten heraus. Gerade in Fragen der Rahmenordnung zur Aufarbeitung und zur Prävention von Missbrauch und Gewalt habe er für die Erzdiözese Großes geleistet. Mit einem besonderen Maß an „Geduld, Wissen, Gelassenheit und ohne den Glauben an das Gute im Menschen zu verlieren“ beriet und arbeitete Grafinger. „Viel Gutes geschieht nicht im Licht der Öffentlichkeit, nicht alles kann vor den Vorhang geholt werden, aber eben dafür will die Erzdiözese umso herzlicher Vergelt‘s Gott mit dem Großen Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich sagen“, berichtete Frau Ordinariatskanzler Elisabeth Kandler-Mayr.
Ritter des Silvesterordens: Auf sie kann sich die Kirche verlassen
Als „Katholiken, der Erzdiözese und Land bestens kennt“ bezeichnete Laudatorin Kandler-Mayr den zweiten „Ausgezeichneten“ dieses Tages, Reinhold Mayer. Der Jurist wurde in Oberndorf bei Salzburg geboren. 1984 trat er in den Landesdienst bei der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung ein. Von 1998 bis 2020 war er Bezirkshauptmann von Salzburg-Umgebung, bis er 2020 seinen Ruhestand antrat.
„Für die Komturei Salzburg des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem wirkte Reinhold Mayer von 2012 bis 2020 als leitender Komtur. Ihm hat die Ordensgemeinschaft sehr viel zu verdanken“, erzählte Kandler-Mayr. Weiters war er auch Vorstandsmitglied im Verein der Freunde des Stifts Mattsee und unterstützte in dieser Position Stiftspropst Franz Lusak tatkräftig. Federführend war er für die Erhaltung und Renovierung der kleinen Wallfahrtskirche St. Pankraz bei Nußdorf tätig, die durch eine kleine aktive Gruppe, die neu gegründete St.-Pankraz-Bruderschaft, ehrenamtlich unterstützt wurde.
Mit Mayer ehrt die Salzburger Erzdiözese „einen Katholiken, der mit seinem persönlichen Einsatz, seiner Wissensvermittlung von Glaube und Kirche und seiner rechtlichen Fachkenntnis Orden, Pfarre und Erzdiözese mitgetragen hat“, erwähnte Frau Ordinariatskanzler Kandler-Mayr.
„Einmal Katholik. Immer Katholik“, so sagte Laudator Bischofsvikar und Pfarrer von Neumarkt am Wallersee Gottfried Laireiter über Franz Paul Enzinger. Auf den Ehrenträger könnten sich sowohl Pfarre als auch Erzdiözese immer verlassen. Enzinger, geboren 1945 in Neumarkt am Wallersee, ist pensionierter Professor an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Salzburg und Direktor des Lehrerhauses, verheiratet und Vater zweier Söhne.
„Religiöse Erziehung war und ist Enzinger ein stetes Anliegen. Über viele Jahrzehnte hat er das als Pädagoge, aber auch als Glaubensvermittler beweisen“, erklärte Laireiter. In der Pfarre war er 18 Jahre lang Vorstandsmitglied und Obmann des Pfarrgemeinderats und Leiter des Katholischen Bildungswerks. Er setzte sich für den Erhalt der Kleindenkmäler, Kapellen, Filialkirchen und der Stadtpfarrkirche ein und sorgte mit seinem Fachwissen für einen guten Abschluss von Renovierungen und Umbauten.
„Als Kirchenführer im Salzburger Dom war ihm der Dienst der Verkündigung und Glaubensvermittlung ein großes Anliegen“, betonte Laireiter.
„Für seinen langjährigen, unermüdlichen und verlässlichen Einsatz in den Bereichen Bildung, Verkündigung und Glaubensweitergabe sowohl in der Pfarre Neumarkt am Wallersee als auch in der Erzdiözese Salzburg können wir nicht genug danken“, erwähnte der Stadtpfarrer.
Die Bedeutung der Orden
Der Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil
1984, zum 1200. Todestag des heiligen Virgil, wurde der Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil von Erzbischof Karl Berg begründet, er ist dem Landespatron von Salzburg und dem Patron der Erzdiözese gewidmet. Der Orden ist in vier Stufen gegliedert: Das Ehrenzeichen in Silber wird für Verdienste im Bereich der Pfarre verliehen, das Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im überpfarrlichen Bereich, das Große Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich und das Große Ehrenzeichen in Gold mit Stern für außerordentliche Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich. Die Vorschläge zur Verleihung werden von den kirchlichen Gremien, den Gliederungen der Katholischen Aktion bzw. den kirchlichen Behörden und Institutionen gestellt. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Salzburger Erzbischof mit dem Konsistorium.
Der Silvesterorden
Der „Ordine Equestre Pontificio di San Silvestro Papa“ ist eine Auszeichnung der katholischen Kirche. Er wird mittelbar auf Anfrage vom Papst an Laien verliehen. Der Ordensträger ist mit der Verleihung Ritter des Ordens des heiligen Papstes Silvester. Der Orden des heiligen Papstes Silvester (Silvesterorden) wurde am 31. Oktober 1841 mit Apostolischem Schreiben von Papst Gregor XVI. begründet und am 7. Februar 1905 durch Pius X. reformiert. Mit dieser Auszeichnung und der Aufnahme in den Silvesterorden sind Vorrechte und Privilegien verbunden. Eine davon stammt noch aus dem 19. Jahrhundert: Sie erlaubt es dem Träger, auf dem Pferd in die Petersbasilika in Rom einzuziehen.
Papst Silvester I. (314–335) gilt der erste Heilige der Kirche, der kein Martyrium erlitten hatte. Er soll besonders friedfertig gewesen sein. Sein Pontifikat erlangte vor allem deswegen Bedeutung, weil sich unter seiner Regentschaft im Römischen Reich die entscheidende Wende von einer christenfeindlichen hin zu einer christenfreundlichen Staatspolitik unter Kaiser Konstantin (306–337) vollzog.