Unsere Schätze im Dommuseum - Dezember 2025

 

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Küsel, Melchior: Icones Biblicæ Veteris Et Novi Testamenti Icones Biblicae Novi Testamenti = Figuren über die Biblische Historien Neuen Testaments, Augsburg 1679 (VD17 12:651707G)

Der Augsburger Kupferstecher Melchor Küsel (1626–1683) gilt als einer der begabtesten Schüler des Matthaeus Merian und als einer der herausragendsten Vertreter der barocken Augsburger Buchkunst. Das auch unter dem Namen Augsburger Bilderbibel bekannte Werk, 1679 in Augsburg erschienen, ist eine Sammlung von Stichen zu biblischen Geschichten, meist nach Vorlagen berühmter Maler gefertigt. Unter dem Stich ist jeweils ein Text des Augsburger Gelehrten Johann Croph (1636–1686), lateinisch und deutsch, zu lesen. Aus dem vierten Band des fünfteiligen Werkes werden hier die Stiche Heimsuchung (Begegnung Marias mit ihrer Cousine Elisabeth, Lk 1,39–45) für die Adventzeit, die Erscheinung der Engel bei den Hirten (Lk 2,8–14) dann für die Weihnachtszeit gezeigt.

Das Exemplar stammt aus der Priesterhausbibliothek, enthält aber auch den Stempel des ehemaligen Konsistorialarchivars und Dozenten für Kunstgeschichte Franz Xaver Traber (1888–1954).

Signatur: 17D 926.4, Prov.: Priesterhausbibliothek

 

Breviarium Romanum, Pars Hiemalis, Antwerpen 1688

Die 1555 in Antwerpen von Christoph Plantin (oder Christoffel Plantijn bzw. Christophorus Plantinus) gegründete Druckerei, Typographia Plantiniana, war eine der größten ihrer Zeit und wird auch als die erste industrielle Buchdruckerei bezeichnet. Die vorliegende Brevierausgabe ließ Balthasar III. Moretus (1646–1696) drucken und verlegen.

Wie in den Ausgaben der lateinischen Gebetstexte des Stundenbuches üblich, findet sich auch hier vor den Abschnitten zum Advent ein Kupferstich eines nicht genannten Stechers, der die Szene der Verkündigung (Engel Gabriel erscheint Maria, Lk 1,26-38) zeigt. Diese wird im Advent aufgeschlagen. Für die Weihnachtszeit ist die im Brevier dem Fest der Geburt Christi vorangestellte Szene der Geburt Jesu im Stall von Betlehem zu sehen.

Das Exemplar gehört zur Servitenbibliothek Rattenberg, die von der DBS verwaltet wird. Handschriftlich ist vermerkt, dass ein Paris Antonio aus der Commune di Rumo im Distrikt Cles (damals zu Tirol gehörig) es 1880 in Rattenberg hinterlassen hat.

Signatur: Rat 2397

 

Dr. Bernhard Humpel

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